Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

11.0
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(45:20, Vinyl, Digital; Subsound Records, 01.03.2024) Traum traumwandeln in den somnambulen Gefilden gehobener Psychedelia und extravaganten Spacerocks, der schon hin und wieder mit Déjà-Vus auf sich aufmerksam macht. Der vorher bei ähnlich gearteten Institutionen wie ZU, dem Fuzz Orchestra, Zeus! sowie Lento aufspielende Vierer bündelt auf diesem Debüt-Album unter dem neuen Schlagwort Traum sämtliche Energie zu einem Großen und Ganzen, das einen sofort in benachbarte Universen beamt beziehungsweise schleudert. Mit treibendem Spacerock auf der einen (‘Vimana’, ‘Inner Space’), sowie Soundscape-artigen Ausuferungen (das in PF-“Echoes”-Gefilde abtauchende ‘Katabasis’) und sogar Space-Dub-Sequenzen auf der anderen Seite (‘Infraterrestrial Dub’) manifestiert sich ein reichlich abwechslungs-…

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9.0
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(38:00, CD, Vinyl, Digital, God Unknown Records, 01.03.2024) Unser Dez, der Dare, mit einem neuen Elaborat, das uns ob seiner Fuzzyness und Schrägheit wieder einmal über alle Maßen erfreut. Wenn auch sonst nichts mehr funktioniert, auf eines kann man sich einmal im Jahr verlassen, nämlich auf ein neues Album des australischen Weirdos. Nach dem “Hairline Ego Trip”, “Ulysses Trash” und “Perseus War” (die uns mit schmissig-noisigen Longtracks wie ‘Tractor Beam, Shitstorm’ oder ‘Stop. Stop. Stop. Talking.’ begeisterten) sowie diversen Kleinformaten kommt nun ein neues Kleinod von dem heute im englischen Brighton residierenden Dez Dare. Dieses Mal gar mit Label (nämlich…

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11.0
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(38:24, Digital,; Eigenveröffentlichung, 01.01.2024) Die Fakten, die über Black Sky Giant in Erfahrung zu bringen sind, lassen sich an einer Zweifingerhand abzählen. Nämlich, dass das Projekt aus dem argentinischen Rosario kommt und in vier Jahren (inklusive “The Red Chariot”) ganze sechs Alben veröffentlichte (welche jeweils für gerade einmal one buck auf bandcamp zu ziehen sind, was ein mehr als ordentliches Preis-/Leistungsverhältnis ist). Das Cover zum jüngsten Album mit dem Comic-haften Motorradfahrer, der von riesigen Krakenarmen verfolgt wird, gibt schon mal die Marschrichtung vor (die sich dann auch nahtlos an das bisher veröffentlichte Oeuvre von Black Sky Giant anfügt). Der rein…

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10.5
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(38:36, CD, Digital, Eigenvertrieb, 8.3.2024) Nur, wo Session draufsteht, ist auch eben diese drin. Durchgeführt und mitgeschnitten im Tonstudio Bieber in Offenbach (die ganz Pfiffigen erkennen jetzt vielleicht sogar die Parallelen zum Titel) zeigt sich das Erich Zann Ensemble hierbei überaus entspannt und relaxt, durchmengt seine jazzigen Offerten mit elektronischen Spielereien und Mandalas sowie weltmusikalischer Großzügigkeit. Frank Incense (sonst mit The Sun Or The Moon on the road) am Bass und den Electronics, Daniel Reck und Christoph Heimbach an den Saxophonen sowie Niclas Ciriacy an den Drums (but, who the f**k is Erich Zann?) gleiten zusammen mit ihren Gästen Oli…

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11.0
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(35:27, CD, Vinyl, Digital; Clostridium Records/Little Cloud Records/Sister 9 Recordings, 1.3.2024) “Termination‘ is an album inspired by the halting problem in computer theory. In computability theory, the halting problem is the problem of determining, from a description of an arbitrary computer program and an input, whether the program will finish running or continue to run forever.” Da knallen uns die italienischen Modern Stars also wieder Probleme vor den Latz, die wir bis dato noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Weil nämlich “das Halteproblem ein unentscheidbares Problem in der Informatik ist, was bedeutet, dass es keinen Algorithmus gibt, der genau…

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9.0
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(47:24; Vinyl, Digital; Crispin Glover Records/Soulfood, 26.01.2024) Ein Øyvind Holm kann nicht von sich behaupten, viel Freizeit zu haben, hat der Singer-/Songwriter mit seinem Hauptprojekt Sugarfoot bis dato schon fünf Platten veröffentlicht (und vorher mit den Dipsomaniacs sechs, mit den Deleted Waveform Gatherings ganze vier) und kommt nun mit „Paradox Of Laughing“, seinem immerhin auch schon dritten Soloalbum. Hier schafft der Norweger wieder Wohlfühlatmosphären, die zum Chillen und Kuscheln animieren und auf jeden Fall ihre Ursprünge in den Swinging Sixties haben. Schon der Anfang ‘Between Stations’ mit seinen exzessiven Gitarren und der heimeligen Orgel legt erst einmal eine falsche Fährte…

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11.0
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(55:36, Vinyl, Digital; Vitruve Records, 01.03.2024) Der Bandname deutet schon einmal an, in welche Richtung es bei den Schweizern und deren Debüt-Album geht. Denn vor allem in postrockenden Refugien sind sich die hier tätigen Institutionen nicht verlegen um phantasievolle und in diesem Sinn auch richtungsweisende Namen. Fall Of Leviathan nun nehmen sich dem Post Rock in seiner Urform an, nämlich von Projekten wie Godspeed You! Black Emperor, Mogwai, This Will Destroy You oder Explosions In The Sky kreierten Blaupausen und versehen ihn mit einer eigenen Duftnote. Ellenlange Aufbauten sorgen hier für die angestrebten Spannungsbögen und lassen die Klangkörper dann auch…

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12.5
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(91:15, CD, Vinyl, Digital; Spoon Records/Mute, 23.02.2024) Die Improvisation ist des Künstlers Spielwiese zum Ausloten der eigenen Fertigkeiten. Die Band Can verpackte wie keine andere zuvor ihre Improvisationen in treibende Ekstasen zwischen Jazz und Rock und waren in ihrer Endemik vielleicht deshalb auch eine herausragende Komponente des Krautrock. “Can Live In Paris 1973” setzt die Serie historischer Livemitschnitte der Band fort, die mit “Can Live In Stuttgart 1977”, “Can Live In Brighton 1975” und “Can Live In Cuxhaven 1976” schon einen beachtlichen Vorlauf hat. Zum ersten Mal hier mit dabei Damo Suzuki, der aber schon bald darauf die Band verlassen…

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8.0
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(40:46, CD, Vinyl, Digital, Heavy Psych Sounds, 23.02.2024) Schwerfällig schleppt sich der Disastroid durch sein viertes Album. So schwerfällig, dass diese Last, die man eigentlich gar nicht trägt, sofort auf den Hörer übergeht. Billy Anderson, der sonst Sachen für Neurosis, die Melvins oder Sleep in die richtige Form bringt, produzierte, was so einiges erklärt. Die “Garden Creatures” sind denn auch kleine, possierliche Tierchen, die es dennoch faustdick hinter den Ohren haben. Mächtig schaben die klirrenden Gitarrenriffs das Fleisch von den Knochen, was auch mächtig Schmerzen verursacht. Und eben das färbt auch auf den Gesang von Sänger/Gitarrist Enver Koneya ab. Tracks…

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10.5
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(41:08, CD, Vinyl, Digital, Krakenduft Records/Broken Silence, 23.02.2024) Das ist doch einmal ein origineller Bandname, der so flüssig über die Lippen geht, wie die Musik selbst in die Gehörgänge flutscht. Die Dresdner machen eigenen Angaben nach so etwas wie Darksurf, Pathos, Heartbreak und Melancholy, also einen dafür gemachten Sound, es sich einmal in dunkelbunt poppigen Gefilden bequem zu machen. Nicht unbedingt traurig, wohl aber dezent nachdenklich machen Whowhooz ihren Erstling zum wohlfeilen Leidensweg lässig-angenehmer Tristesse. Dabei gibt es das Dresdner Konglomerat auf dunklen Gewässern surfender Sportsfreunde schon einige Zeit, nämlich ganze zehn Jahre. Womit dieses Debüt dann auch mehr als…

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(43:52, CD, Vinyl, Digital; Pelagic Records/Cargo, 23.2.2024) Die Überflieger des Post Rock mit ihrem zweiten Album. Mächtig gewaltig wie schon das Debüt “A Burial At Sea” schält sich “Close To Home” aus seiner eigenen Opulenz, die mit allem glänzt, was uns den Post Rock so dringlich angenehm macht. Begrabt mich dort, wo die See am tiefsten ist, um letztendlich Ruhe zu finden. Ja, A Burial At Sea sind Drama pur und wissen auch, wovon sie musizieren, leben die beiden aus Irland stammenden Hauptprotagonisten Patrick Blaney und Dara Tohill doch zur Zeit in Liverpool und somit am Rand der Irischen See.…

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12,0
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(41:05, Vinyl, Digital, Irascible Records, 26.1.2024) Passender Titel zu passender Musik. Beziehungsweise zu passenden Rhythmen. “Schrei mich nicht so an ich bin in Trance Baby” ist Voodoo Core in höchster Vollendung – an Wahnsinn grenzende Schlagzeugpatterns ebnen den Weg in einen Zustand der Trance, bei dem man nicht gestört werden möchte. Und wenn sich so langsam die Nebel verzogen haben, strukturieren sich die Umrisse eines Schlagzeugs heraus… Und die des Tiers von den Muppets (just kidding…). Nein, im Ernst, alles auf dieser Platte ist auf Groove ausgerichtet, Jonas Albrecht, eigentlich auch bei Schweizer Bands wie Tanche und Film 2 anwesend,…

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8.0
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(26:09, CD, Digital, Tempest Of Noise, 16.2.2024) Der Butterfly Bulldozer gibt sich als marodes Spaceship und startet unter diesen Umständen trotzdem zu seinem Jungfernflug. Gerade mit und auch wegen Captain Fuzz, der sich hier als Commander aufschwingt. Zusammen mit seinen Spießgesellen 0B-1, Zarkor, Rocket and Professor Tricks schmuddelt und fuzzed sich das Todeskommando, Millennium Falcon-gleich, weit nach draußen, in andere Universen und fremde Welten, in eine Reihe neuer Abenteuer. „As a series of humano-droids equipped with a fragment of consciousness is being marketed, the beginning of a new civilizational era emerges, plunging humanity into decline. Not equipped with this fragmented…

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12.0
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(41:19, CD, Vinyl, Digital, Heavy Psych Sounds, 16.2.2024) Schwer wiegt dann auch das Konzept des neuen Werkes des Bisons. Wieder einmal muss das Universum herhalten, um das aufzufangen, was von den Heavy Psychies aus Bella Italia konzipiert wurde. Und das mit großem Brimborium und effektivem Nachhall. Die „Echoes From The Universe“ ‚… based on the Norse Norns myth, who weave the threads of universal destiny on a tapestry, in which all existence, in a continuous mix of past, present and future, intersect and influence each other, thereby generating a kaleidoscopic vortex of infinite and unpredictable possibilities. For this reason, we…

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9.0
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(50:18, CD, MC, Digital, Noise Appeal Records/Sony, 09.02.2024) Eigentlich klingen Drive Moya ja wie eine Popband auf Rock. Das heißt, die Melodien und Hooklines sind schon irgendwie massenkompatibel, während die eruptiven Breitseiten, die schon mal ins Harsche/Noisige umschlagen können, sofort separieren. Das Trio aus Wien beschwört auf seinem zweiten Album das Ende herauf, was im musikalischen Sinn noch gar nicht einmal so dystopisch scheint. Denn die Songs machen auf Wohlgefälligkeit a la Placebo oder Filter, wirken also reichlich Nineties-like, was dem Anliegen von Drive Moya auf eine dezente Grungeness entgegenkommt. Balladeskes wie ‘Lonesome Heart‘ (schon der Titel rät zur Vorsicht!)…

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11.0
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(44:19, CD, Vinyl, Digital, Pelagic Records/Cargo, 26.1.2024) Nach Wang Wen ist FAZI nun schon die zweite Band aus China im Pelagic-Roster. Hier zeigt das Berliner Label auch wieder ein sicheres Händchen für Außergewöhnliches. Dabei erschien „Folding Story“, das immerhin schon fünfte Album des Vierers aus der Millionenmetropole Xi’An, 2022. Was natürlich kein Hindernis darstellt, das Werk nun auch für den europäischen Markt zugänglich und die Band selbst über China hinaus bekannt zu machen. Könnte klappen, denn trotz ihrer Herkunft klingt die postrockende Extravaganz von FAZI nun einmal keine Spur endemisch, sondern orientiert sich hörbar an den Größen dieses Genres. Die…

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13.0
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(62:54, CD, Vinyl, Digital, Moment Of Collapse Records, digital: 10.10.2023, LP: 09.02.2024) “This is the end, beautiful friend, this is the end, my only friend, the end…”. Alles hat einmal ein Ende. So auch Paint The Sky Red. Nach ihren hoch bejubelten Alben “Paint The Sky Red”, “Not All Who Wonder Are Lost” und “There Is A Tomorrow You Don’t Know” und fünfzehn Jahren Bandgeschichte zieht das Quartett aus Singapur (!) einen Schlussstrich, nicht jedoch ohne diesen mit “Tamat” noch einmal mit einem Paukenschlag zu bekräftigen. TAMAT by Paint The Sky Red So bedeutet “Tamat” denn auch so viel wie…

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8.0
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(45:14, CD, Digital; Punch Records, 02.02.2024) Die Totenkopfmasken bilden auch auf dem Cover des zweiten Albums der Südfranzosen ein zentrales Motiv, weshalb man schonmal sicher sein kann, in welche Richtung es sich bei “Lifeline” bewegt. Ja, das Leben ist auf jeden Fall tödlich. Früher oder später. Bei Uncomfortable Knowledge dann wohl eher früher. Dementsprechend steuert der Riff-gewaltige Post Metal / Post Hardcore der Band um Sänger Sabatier Guillaume eher dorthin, wo es relativ düster und unheimlich ist. https://www.youtube.com/watch?v=A7L9y3AbRhk Die Gitarren besitzen hierbei den speziellen Klirrfaktor, der wehtun muss, während man Guillaume selbst zugutehalten könnte, eben nicht in Screams und Grunts…

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11.0
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(45:05, CD, Vinyl, Digital; Sun King Music, 17.11.2023) Hör’ blues uff… Oder so ähnlich. Das Hauptanliegen der bayerischen Kapelle ist bereits durch den Albumtitel zu erahnen – “Can’t Kill Rock’n Roll”! Auch wenn man bei The Sonic Brewery eher auf der Blues-Rock-Schiene rangiert. Aber das mit allen Facetten und reichlich Abwechslung – Mundharmonikasoli inklusive. Mit dem einleitenden Titeltrack und einem gitarrentechnischen Sitareffekt sorgt man erst einmal für klare Verhältnisse und lässt hinsichtlich energetischer Unwucht auch nichts anbrennen. Diesen Impuls lässt die Brauerei nicht ungenutzt und kontert auf dem Fuß gleich mit dem treibenden ‘Don’t Wanna Die’, einer knapp siebenminütigen Stampede…

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12.0
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(45:26, CD, Vinyl, Digital; Dunk! Records, 10.02.2023) Wie schon die drei Alben “Emersion”, “Apogryphal Gravity” und “Metempsychosis” zuvor ist auch “The One Above” tief in der griechischen Mythologie verankert, womit man das Komplettwerk des postrockenden Vierers aus dem Schweizerischen Fribourg als zusammenhängendes Konzept versteht wissen müsste und könnte. “The album can be interpreted in two ways. Either by starting from the title track and therefore starting the allegory from the top, or from the last track of the album and working one’s way out of the cave.” Bei instrumentalem Stuff, wie ihn auch Hubris. veräußert, lässt sich ein Konzept sowieso…

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