Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

11.0
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(41:28, CD, Vinyl, MC, Digital; SusannaSonata, 23.08.2024) Mit knapp 20 Veröffentlichungen, mit ihrem Magical Orchestra, With The Brotherhood Of Our Lady sowie solistisch als Susanna betreibt Susanna Wallumrød eine recht emsige Veröffentlichungspolitik. Mit Alben wie “Go Dig My Grav” (2018) oder “Baudelaire & Piano” (2020), auf dem sie Gedichte des großen französischen Dichters vertonte, erhielt die Musikerin auch außerhalb ihrer norwegischen Heimat Anerkennung. Ihr neues Album mit dem verheißungsvollen Titel “Meditation On Love” realisierte sie mit dem norwegischen Produzenten Juhani Silvola, der sich behutsam der überaus zerbrechlichen Kompositionen Susannas annahm. Von elektronisch-jazzigen Eskapaden im Opener ‘Everyone Knows’ bis zum zaghaften…

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(54:43, Vinyl, CD, Digital, Karisma Records/Plastic Head, 23.08.2024) Sicher war “Playing House”, das letzte Album des norwegischen Progressive Rock Kollektives um das Geschwisterpaar Johanne und Knud Nesdal der Überflieger seiner Art 2021. Genau hier also setzen Meer an, und dann noch einen drauf. Um alles, weil es sich so schon zusammenfügt, mit “Wheels Within Wheels” auf die sprichwörtliche Spitze zu treiben. Hier gibt es in jeglicher Hinsicht ein Meer. Beziehungsweise ein Mehr! Ein Mehr an Chören, ein Mehr an Opulenz und ein Mehr an Bombast. https://www.youtube.com/watch?v=k8H_yChX-Ew Eine Stunde lang zeigt uns das Oktett (!), wie Prog im Jahr 2024 zu…

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(40:11; CDr, Digital (Sound In Silence, 19.06.2024) ‘For Oceans’, ‘For Sleep’, ‘For Night’, ‘For Bells’, ‘For Em’, ‘For Piano’, ‘For Spaces’, ‘For Stillness’, ‘For Pictures’, ‘For Ruins’. Mehr braucht es nicht, um das fünfte Panoptique-Electrical-Werk für Sound In Silence zu beschreiben. Das erledigt schon der Künstler Jason Sweeney selbst für uns. Mit beängstigender Beharrlichkeit entwirft der australische Musiker auch hier Stillleben, die das ‘still’ dann auch vor sich hertragen. Weil nicht allzu viel passiert auf “For Years” und den hier enthaltenen, oben benannten Tracks. Relativ kurz gehaltene Ambientflächen und Drones erzeugen entspannte Stimmungen, die eigentlich nur in ‘For Piano’ und…

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11.0
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(46:55; Vinyl, Digital; Stonefree Records, 12.04.2024) Da waren sie wieder, die berühmten drei Probleme, die im Fall von Pryne mit Baroness, Mastodon und Torche festgemacht werden. Obwohl das im Endeffekt keine wirklichen Probleme, sondern nur gemeinsame Nenner sind, auf die sich die österreichische Sludge-Formation mit ihrem Longplay-Debüt einigen konnte. Rifftechnisch und auch künstlerisch überaus wertvoll ergehen sich Pryne hierbei in Orgien aus Sludge und Progressive Rock, dass es dieses Mal auch wahrlich eine Freude ist. Schon mit ‘Can’-Ka No Rey’ und dem kurzweiligen Ohrenbluter ‘Ramification’ zeigen die Österreicher unverblümt an, wo Barthel den Most holt und der Hammer hängt. Mit…

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9.0
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(66:45, CD, Digital,; MoonJune Records, 22.03.24/10.08.24) ‘I Talk To The Wind’ war gestern. Heute fängt es bei ‘I Talk To The Hurricane’ an. Die Dinosaurier sind ausgestorben. Was auch für den Vintage Prog gilt. Deswegen befinden wir uns auf einem neuen Niveau – dem „Extinction Level“. Auch auf ihrem siebenten (!) Album widmen sich die Touch Guitar®-ists Markus Reuter (Stick Men, Crimson ProjeKct) und Alexander Paul Dowerk, Elektroniker Bernhard Wöstheinrich (Redundant Rocker, OrnahMental) sowie Schlagzeuger Asaf Sirkis (Soft Machine) der “DeconstruKtion” des Prog. Und die verläuft wieder dezent bis heftig. Speed Prog, Chaos Prog, Free Prog – Anchor And Burden…

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11.0
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(76:31, CD, Digital; Finaltune Records/Broken Silence, 09.08.2024) Das ist doch mal eine Maßnahme, die “Non-Album Singles & Bonus Tracks”, die eigentlich Teil der massiven 12-LP Box “Works” (die es auch als 11-CD Variante gibt) nun auch separat zu veröffentlichen. Macht Sinn, denn Interessenten und Anhänger von CUTE, die sowieso schon alles besitzen, was bisher von dem Duo veröffentlicht wurde, überlegen es sich sicher dreimal, sich deswegen gleich die ganze Box zuzulegen. Nun kommen die Tracks, die bisher auf keinem offiziellen Album von Chris Burda und Martin Grimm zu finden waren, gleich im Doppelalbum-Format mit knapp achtzig Minuten Spielzeit. Was auch…

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11.5
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(45:41, CD, Vinyl, Digital,; Karisma Records/Plastic Head, 16.06.2024) Es dauerte ganze 17 Jahre, bis Ritual in Prog nun eine Fortsetzung findet. Die Schweden gehören mit ihrem sympathischen Crossover aus Progressive Rock und Folk mit Sicherheit nicht nur in ihrem Land zu den Überfliegern dieses Genres. Legendär ist hier sicherlich der denkwürdige Aufritt der Band um Sänger und Gitarrist Patrick Lundström beim Herzberg-Festival 1996, als diese in den frühen Morgenstunden wie von allem losgelöst rockte. Patrick Lundström bestritt übrigens 1997 mit der “Boyband” (!) Blonde für Schweden den Eurovision Song Contest (und holte immerhin Platz 14). Und ist seit 2000 auch…

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11.0
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(71:00, CD, Digital; Eigenproduktion/Just For Kicks, 03.06.2024) Da prasseln die Eindrücke wieder nur so auf den Hörer ein. In Verbindung mit einer gehörigen Portion Anspruch reaktiviert das Barock Project auf seinem bereits siebten Album erneut die diversen Spielarten des Retro Prog (die ja vor allem von Combos wie Yes, Genesis und ELP großflächig abgedeckt werden) und zeigt uns, dass die Zukunft eigentlich auch überaus düster ist. Hier, auf “Time Voyager”, verirrt sich der Protagonist in ein Labyrinth verschiedener Zukunftsaussichten, in denen es eigentlich gar nicht so rosig aussieht. Womit sicherlich auch ein dezenter Fingerzeig auf das Hier und Jetzt stattfindet,…

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(41:01, CDr, Digital,; Sound In Silence, 22.04.2024) Der grüne Ritter ist wieder auf Wanderschaft. Und meint es hinsichtlich sphärischer Momente wieder überaus gut mit uns. Zu gut. Weil man auch auf dem werweißwievieltem Werk von The Green Kingdom nicht so recht weiß, ob man nun direkt und auf der Stelle in einen langen Schlaf verfällt oder es doch noch bis nach Hause schafft. Mit viel Reverb und lang anhaltenden Delays kreiert Michael Cottone einmal mehr liebreizende Drones aus diversen Gitarreneffekten, Electronica und Field Recordings zwischen Acts wie Hammock oder Slow Meadow. Arcadian by The Green Kingdom Der Sound wirkt wie…

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8.0
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(46:33, CD, Vinyl, Digital; Heavy Psych Sounds, 21.06.2024) Von schwer doomenden Longtracks hin zu griffigen Hardrockern im Speedy Style à la Iron Maiden – Danava haben über die Jahre eine Entwicklung hingelegt, die schon ein wenig wesensverändert scheint. Was nachzuvollziehen ist, präsentiert sich doch Gitarrist und Sänger Gregory Meleny als einzig verbliebenes Mitglied der Urbesetzung. “Live” nun zeigt diese Inkarnationen auf zwei Albumseiten. Seite A kommt dabei mit einem Ausschnitt eines Konzerts aus Dublin von 2008, Seite B mit einem Mitschnitt aus Prag vom 11.11.2023. DANAVA – Live by HEAVY PSYCH SOUNDS Records Somit liegen ganze 15 Jahre zwischen den…

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10.0
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(62:02, CD-R, Digital, Sound In Silence, 22.04.2024) Jon Atwood (Yellow6) und Ray Robinson (Wodwo) haben es schon wieder getan. Nämlich als Jarr miteinander kooperiert. Dabei ist ihr letztes Release “42°” noch nicht einmal ein Jahr draußen. Somit outet sich das Duo als Quell sprudelnder Kreativitäten, sowohl solistisch (von Yellow6 und Wodwo erschien die Tage ebenfalls neuer Stoff) als auch im Kollektiv. Weiterhin sind Jarr jedenfalls Forscher der Entschleunigung und soundtechnischer Slowmotion. Sanfte Guitar-Patterns harmonieren mit flächigen Drones und sanften Field Recordings – alles gehalten an der Grenze zur relativen Stille. All These Past Lives by JARR Hin und wieder, wie…

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13.0
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(40:20, CD, Vinyl, Digital; Pax Aeternum, 21.06.2024) Ein wenig bis ein wenig mehr jazzig sind sie geworden, die drei Klangästhetiker aus dem italienischen Correggio. Was Valerian Swing, die sonst eher postrockend auf den Spuren von Acts wie Russian Circles oder This Will Destroy You unterwegs waren, aber auch gut – nein, in Wahrheit hervorragend – zu Gesicht steht. Cinematic wird deshalb großgeschrieben, auf dem vierten Album des Trios. Das Schlagzeug skandiert nervöse Takte, auf denen es sich pathetische Synthflächen und gelegentliche Gitarrenschübe bequem machen. Liminal by Valerian Swing ‘Pond Riddim’ mit seinen schon irgendwie aggressiven Trompetenstößen von Paolo Raineri zeigt…

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9.3
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(47:15, CD, Vinyl, Digital, GlassVille Records/Just For Kicks, 06.06.2024) Ein Konzeptalbum von Hasse Fröberg & Musical Companion. Das kommt im Progressive Rock zwar nicht unbedingt selten vor, für den Frontmann der Flower Kings und sein Side project, das er immerhin schon 2009 aus der Taufe hob, ist es aber das Erste. Auf dem sechste Album in dieser Inkarnation geht man nebenbei dringlichen Fragen wie “Was macht uns zu dem, was wir sind?” nach. Und wir hören ganz andächtig den in klassischen Prog verpackten Versuch einer Antwortfindung. Dabei gingen die Aufnahmen gar nicht einmal so flüssig voran wie sonst, erkrankten doch…

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(55:39, Digital; Eigenvertrieb, 18.7.2024) Mit “Void” knallt uns das Düsseldorfer Duo Coma Rossi (Diane Galen – drums, Gaurav Govilkar – ‘Rest’) ihr zweites Album förmlich um die Ohren. War das 2018 veröffentlichte selbstbetitelte Debüt noch dezent angeprogged (derweil die Band selbst dann mit ihrer Nähe zu Acts wie Pink Floyd, Riverside, Porcupine Tree, aber auch Tool auf bandcamp selbst hausieren ging), geht es nun, mit “Void”, straight Richtung Post Rock. Wie losgelöst von allem werden die Gitarren hierbei einmal mehr entfesselt, wobei Tracktitel wie ‘Waves Of Time’, ‘Burning’ oder ‘This Red Sky’ das hierbei zu Erwartende schon einmal vorab reflektieren.…

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(36:16, CD, Digital; Breathe Plastic Records, 12.07.2024) “No Boundaries Of Heaviness” schrieben sich Stéphane Miollan, Benjamin Sablon und Simon Bédy auf die wehenden Fahnen, als man 2015 Endless Floods gründete. Somit ist auf der nach oben offenen Härteskala denn auch alles möglich, ein Umstand, den die Band aus Bordeaux auch auf das Vortrefflichste ausfüllt. Mit Thibault Laisney anstelle von Bédy an der Gitarre und vor allem Louise Dehaye am Sirenen-artigen Gesang bricht man nun, fünf Jahre nach dem letzten offiziellen Release, auf zu neuen Ufern und wird hier auch fündig. Auf “Rites Futurs” zelebrieren die Franzosen tatsächlich Riten – Riten…

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(47:26, CD, Vinyl, Digital; Blues Funeral Recordings, 21.06.2024) Es ist ja nicht unbedingt das schlechteste Statement, mit Mastodon oder Baroness verglichen zu werden. Das bedeutet auch, dass Horseburner seit der Gründung 2009 gar nicht so schwer unter dieser Last zu schleppen hatten. Das überlässt der Vierer aus West Virginia (wieso habe ich jetzt eigentlich einen Ohrwurm?) seinem Sound, der sich monolithisch aus nach einer gewaltigen Pferdestampede aufgewirbeltem Staub erhebt. Weil Horseburner mächtig heavy sind. Und aus dieser auffälligen Charaktereigenschaft auch kein’ Hehl machen. Und nebenbei auch noch dezent proggy tun, was vor allem in den Stillleben ‘Summer’s Bride’, ‘The Fawn’…

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(39:35, Vinyl, Digital, Clostridium Records, 10.05.2024) Psychedelic Kraut aus der Bretagne. Muss man erst einmal darauf kommen und muss man erst einmal checken. Auf ihrem sphärisch-pulsierenden Debüt machen KALAC aus ihren Vorlieben für Acts wie Hawkwind, Spacemen 3 oder La Düsseldorf überhaupt keinen Hehl. Der Rhythmus stampft in teutonischem Krautrockmaschinerie-Rhythmus, die Gitarren flimmern halluzinogen und der Bass pumpt heftig. Viel passiert nicht in den Tracks, was so in Ordnung geht, ist es doch die spezielle Sogwirkung Richtung Nirvana, die so erst einmal begeistert. https://www.youtube.com/watch?v=6IDyPqRjZ6o Die französischen Vocals verleihen der Sache einen speziellen Wave-Twist (‘Conscience’), derweil die Zielrichtung ganz klar ‘Silver…

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(41:23, Vinyl, Digital, Sulatron Records;Broken Silence, 28.06.2024) Die gerade einmal drei Tracks auf diesem Longplayer zeugen schon einmal von einem langrilligen Erlebnis. Mit 21 (‘Earth’), 7 (‘Sun’) und 13 Minuten (‘Moon’) ist man dann auch gut dabei, die Türen zur psychedelisch motivierten Glückseligkeit voll aufzustoßen. Dass gerade die Sonne hier eher knapp bemessen wurde, liegt eventuell an der alles dominierenden Hitze. Es geschah indes schon 2018, dass Speedy-Jeezus-Gitarrist Lex Waterreus die Electric Mooner Komet Zulu und Sula Bassana im Studio heimsuchte und man, weil er schon einmal da war, eine Session inszenierte, die jetzt, Jahre später, mit einigen Overdubs veredelt…

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(43:37, CD, Vinyl, Digital; Eigenveröffentlichung, 05.07.2024) Die Gitarren perlen sympathisch, die Breaks passieren abrupt und sophisticated und die Takte rumpeln abstrakt polyrhythmisch. Zwischen Avantgarde und Progressive Rock haben sich Yomi Ship eine Nische erschaffen, in der es trotz aller Komplexität reichlich verträumt zugeht. Denn bei dem Trio aus dem australischen Perth wird es selten laut und ausufernd (am ehesten noch die Schlussphase von ‘The Izoku’), viel lieber schlendert man in gefälligen Downtempo-Bereichen, so dass “Feast Eternal” eher Entspannung denn rockige Offerte ist. Was dem Thema der Sache, nämlich den Übergang ins Jenseits, nur gerecht wird. Feast Eternal by Yomi Ship…

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