Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

12.0
Reviews

(52:32; Digital; Iapetus, 10.01.2025) LLL bedeutet hier Lorenzo, Luca und Luca. Das wäre schon einmal geklärt. Im Einzelnen sind das Lorenzo Feliciati (Bass, Synths), Luca Calabrese (Flügelhorn, Trompete, Electronics) und Luca Formentini (Gitarre, Synths, Sampler). Und eben jene sind im Jazz und der Avantgarde keine Unbekannten, trifft man den einen oder anderen dieser Musiker doch schon einmal bei Kollegen wie Holger Czukay, Steve Jansen, Robert Rich und Markus Stockhausen (Formentini), Isuldurs Bane, Richard Barbieri und Peter Hammill (Calabrese) sowie Pat Mastelotto, Chad Wackerman und Bob Mintzer (Feliciati) an. Ein hervorragender Ausgangspunkt also für eine vielversprechende Kollaboration. “Shaping Colours” entstand am…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(38:36; CDr, Digital; Sound In Silence, 05.12.2024) Einige Projekte hat dieser Andrew Johnson ja schon um die Ohren. So taucht er in Hood, The Remote Viewer, Famous Boyfriend und On Fell oder unter seinem eigenen Namen und als Septemberist sowie, vorliegend, A New Line (Related) auf. Und hiermit bringt er mit “A Quarterly Update On The Sadness” nun auch schon sein drittes Album an den Start. Es gibt also viel zu tun für Andrew Johnson, weshalb er manche Sachen auch relativ entspannt angeht. So eben dann A New Line (Related), mit dem er sich auf eine sanfte Variante des Minimal…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(48:20; CDr, Digital; Sound In Silence, 05.12.2024) Musik an der Schwelle zum Stillstand, zur absoluten Stille. Ludvig Cimbrelius, sonst in Institutionen wie den vielgeschätzten Eternell sowie Purl und Illuvia zugange, mit denen es der Künstler auch auf mehr als zwei Handvoll Releases bringt, zeigt sich hier, mit “Here”, noch einmal von seiner tiefenentspannten Art. Was schon etwas bedeutet, im ohnehin tiefenentspannten Universum des Ludvig Cimbrelius. Dabei war die Geburt des Albums keine einfache, hat der Schwede doch diverse, schon im Entstehen begriffene Ansätze verworfen. Back in the studio again afterwards, I tried to finish the album, but found that the…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(39:38; Vinyl, CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 17.01.2025) Ich könnte mich ja kratzen, aber es juckt mich nicht. Das nächste Problem – Kratzen kommen aus Köln und nicht aus Düsseldorf. Womit wieder die Grundsatzdiskussion losgetreten werden wird: Alt oder Kölsch? Dann geht es weiter – “Ist Geld allein schon ein Verbrechen, und wann wird der Konsum zur Tat…?” Auf “III”, dem – richtig – dritten Album des Trios vom Rhein, tun sich Fragen auf. Oder gleich ganze Abgründe. Stoisch geht es dann auch gleich bei besagtem ‘Reichtum’ zur Sache. Was klingt, wie der ‘Trans Europa Express’ auf der Überholspur und Kraftwerk mit…

Weiterlesen

»Keine weitere “verlorene Platte von 1974”!« Supergroup? Mit Nick DiSalvo (Elder, delving), Gitarrist Michael Risberg (dito) Bassist Ingwer Boysen (delving) und Gitarrist Ben Lubin (Lawns) könnte man davon ausgehen. Mit neuem Album und neuem Mitglied (Keyboarder Fabien de Menou von Perilymph) zum Quintett erweitert erschaffen sich die Wahlberliner ihre eigene “Oase”. Aber lassen wir die Band selbst zu Wort kommen… Was war so dringlich daran, trotz sicher zeitaufwendigen Bands wie Elder und delving mit Weite nun noch ein weiteres Projekt zu initiieren? Nick: Es gab nie die Dringlichkeit, andere Projekte zu starten – und Weite wurde eher durch Zufall zu…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(12:25, Vinyl, Digital, Time As A Colour/Sonic Rendezvous, 19.09.24) Kleines Kleinod aus Michigan und Bayern. Weil sich Keith Latinens (Empire! Empire! I Was a Lonely Estate) aktuelles Projekt Mt. Oriander auch ganz gut mit Daniel Becker aka Amid The Old Wounds verträgt. Der Melancholie und fast schon grenzenlosen Traurigkeit sind auch hier keine Grenzen gesetzt. Latinen nutzt die A-Seite dieser 7″ mit seinem siebeneinhalbminütigen Folknoiserocker ‘You Chip Away Everything That Isn’t An Elephant’ dann auch optimal aus und steigert sich aus einem Cure-likely Intro in einen Alternative rockenden Indiesong zwischen frühen Notwist und den TV Personalities (die nörgelnden Vocals), der…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(20:39; Digital; Pelagic Records, 10.01.2025) Nach der international für Aufsehen sorgenden “Panorama”-EP ist es wahrlich an der Zeit für etwas ganz Großes. Nicht ohne Grund hat Pelagic Records das französische Sextett unter seine Fittiche genommen, was nun mit der (vorerst?) nur digital erscheinenden “Disruption”-EP erst einmal gebührend besiegelt wird. Mit drei (!) Gitarren, was den Sechser rechtfertigt, haben Hanry dann auch genügend Argumente in der Hand, warum sich ihr Sound hin und wieder in Höhen katapultiert, die sich mit “herkömmlichen” Herangehensweisen so nicht erreichen lassen. Ein einsam tröpfelndes Piano, das nach und nach Ausmaße Rachmaninov’scher Grandezza erreicht, bildet die Basis…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(57:14, CD, Vinyl, Digital, Dhyana Records, 10.01.2025) The Fog – Nebel des Vergessens. In endlos erscheinenden und ebenso nachhallenden musikalischen Möbiusbändern kreieren Fogdriver in zweiter Instanz wieder ein Album voller psychedelisch angehauchter Wabermassen, die einmal mehr zu orientierungslosen Nebelfahrten animieren. Gut, die Visuals, die sonst Teil jeder Fogdriver-Darbietung sind (zumal Visuals-Künstlerin Tanja auch Teil der Band ist), muss man sich hier dazu denken, was aber sicherlich ob der farbenfrohen Präsentation ein Leichtes sein dürfte. Aus Gitarre, Bass/Synths/Samples und Drums verweben die Heidenheimer auf “Dancing Fire” Schicksalsfäden in Sound aus Psychedelic, Spacerock, Stoner und Postrock, wobei man auch hier auf, bis…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(23:23; Vinyl, Digital; Krakenduft Records/Broken Silence, 22.11.2024) 13Suns stoßen ein Portal zu einem Fiebertraum von der Größe einer ganzen Galaxie auf. Bittersüß und morbide, unschuldig, kitschig und perfide. Und wir befinden uns mitten drin, in Chaos und Fieberwahn. 13Suns, das ist 100% Indie, 100% Alternative und 100% Power. Macht Summa Summarum 300%. Und mit eben dieser Voraussetzung knallen uns 13Suns gepflegte Songs um die Ohren, nämlich … … 4½ Indie-Rock-Perlen im besinnungslosen Taumel zwischen schwülstiger Teenagerhymne und zerbrechlichem Bombast. Dass dabei der letzte Song, nämlich ‘Und wenn der ganze Schnee verbrennt’, als halbe Portion gewertet wird, ist nicht fair, ist…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(34:59; Vinyl, CD, Digital; Membran/The Orchard, 01.11.2024) Musik als Kunst. Als multimediale Projektionsfläche. Die beiden Multiinstrumentalistinnen Fama M’Boup und Anna Lucie-Rupp schöpfen hierbei aus dem Vollen und integrieren ihre Erfahrungen aus anderen Kunstgattungen wie Mode, Design, Malerei, Literatur, Film, Tanz und Handwerk in ihre Soundcollagen. Die, reduziert auf ein Minimum, transparent und federleicht als ‘electronic handmade loopjazz’ gehandelt werden. Mit verträumt-verhuschten Gesängen, zwei unabhängig voneinander agierender Loopstationen und Klängen aus Gebrauchsgegenständen entstand ein Crossover aus Artpop, Electronica, Soul und Folk (Tunes wie ‘Hidden Portraits’ oder ‘Branches’ kommen tatsächlich mit akustischen Gitarren). Mit ‘Bälle’ und ‘Kleine Töne’ gibt es nebenbei, leicht…

Weiterlesen

(41:48; Vinyl, Digital, Vatikan Records, 15.08.2024) Die Titel dieses Debüts klingen nach mehr. Mit Themen wie ‘Luciferian Dawn’, ‘Cult Of The Serpent Risen’, ‘With Horns Of A Beast’ oder ‘See You At Hell’ gibt es Okkult-Rock at its best, derweil Sängerin und Gitarristin Jez klingt wie eine vom Teufel besessene Grace Slick und die das Trio komplettierenden Joshua (Bass) und Emmet (Drums) Doom von Sabbath’schen Ausmaßen vom Stapel lassen. Soweit, so gut. Oder auch nicht! Denn, taucht man tiefer ein in das Mysterium Hail Darkness, dann stößt man auf folgende Botschaft: ‘Occult Doom Rock. AI-XPLOITATION!’  Was in erster Instanz aber…

Weiterlesen

(1:05:28; Vinyl, Digital, Eigenveröffentlichung, 20.09.2024) Punk? Wenn schon, dann Arthouse-Punk! Soviel Zeit und Anspruch muss sein! Auf ihrem zweiten Album (das Debüt “I Still Care” erschien vor zwei Jahren noch auf Noisolution) nimmt die Kreativität von Public Display Of Affection (kurz PDOA) dermaßen umfassende Ausmaße an, dass aus “Expressions Of Obsession” gleich einmal ein Doppelalbum wurde. Das Projekt um Sängerin, Tänzerin und Kreativdirektorin Madeleine Rose sowie Schlagzeuger und Produzent Anton Remy kreierte ein beindruckendes Sammelsurium aus Sounds, musikalischen Farben und Stilen, was geradezu prädestiniert ist, als Multimediaprojekt auf die Bühne gebracht zu werden. Mit einer Vielzahl an GastmusikerInnen, darunter Bassistin…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(45:39; Vinyl, CD, Digital; Fire Records, 04.10.2024) Nun kommen die Memorials, die da wären Verity Susman (Electrelane) und Matthew Simms (Wire), nach diversen Soundtracks für Filme wie “Tramps!” sowie “Women Against The Bomb”, tatsächlich mit ihrem ersten ‘richtigen’ Album. Macht Sinn, denn der Crossover, den das Duo, welches gerne einmal als “Sterolab’s evil twin” bezeichnet wird, hier abfährt, ist schon einmal mehr als einen Hinhörer wert. Mit malträtierendem Ge-Orgele, treibendem Bass und den ätherischen Vocals von Verity Susman rangiert man denn auch ganz hoch auf der nach oben offenen Krautrockskala. Das mit ‘Acceptable Experience’, ‘Lamplighter’ und ‘Cut It Like A…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(1:01:00, Digital, CD; Eigenveröffentlichung, 18.10.2024) Da war dann wieder einmal Corona schuld, dass auch der “Tidal Wave”-Nachfolger nicht, wie geplant, 2020, sondern erst vier Jahre später erschienen ist. Was vielleicht etwas Positives bewirkt hat, konnten sich Hypertonus doch nun sehr viel Zeit für “Gravity Unmapped” lassen. Was dem Album dann auch dementsprechend zugute kommt. Bar jeder Gravitation spielen sich Bassist Arne Staats, Gitarrist Patrick Büch und Drummer Hannes Christen ins Delirium, was sich in den Lauflängen der jeweiligen Tunes, hier sechs an der Zahl, niederschlägt. Der komplett instrumental gehaltene Crossover aus Post Rock, Psychedelic, Jazzrock und Funk weist dabei eine…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(42:40; Vinyl, Digital; Heavy Psych Sounds Records, 01.11.2024) Slower spielen Slayer, nur langsamer, viel langsamer! Bob Balch von Fu Manchu wollte seinen Gitarrenschülern Slayer näherbringen. Und, da sich der Highspeedthrash dieser Band als Problem gestaltete, drosselte er die Geschwindigkeit der Songs bis fast zum Stillstand. Aus der Not wurde eine Tugend und in Balch reifte der Gedanke, daraus ein Projekt zu gestalten. Zusammen mit Schlagzeuger Esben Willems von Monolord, Sängerin/Bassistin Amy Tung Barrysmith (Year Of The Cobra), Bassist Scott Reeder (Kyuss), Laura Pleasants von Kylesa und Lowriders Peder Bergstrand wurde das zentnerschwere Debüt “Slower” mit ausschließlich zu Doom-Versionen gedrosselten Slayer-Klassikern…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(16:17; CD, Digital; Daaganda Records/The Orchard, 22.11.2024) Etwas verwirrend ist es schon, wenn einem auf Bandcamp gleich mehrere Vorschläge zum Thema “Mauvais Sang” angezeigt werden. Zum Glück sind wir vorbereitet und wissen in ungefähr, dass es sich bei Vorliegendem um ein in Paris, Genf, Lyon und London ansässiges Kollektiv handelt, das wiewohl als Trio als auch als Quintett agiert. Nach dem abgefeierten Debüt “Des Corps Dans Le Décor” von 2022 und einer kleineren Umbesetzung (Sängerin/Harfinistin Anouck Bizon stieß zu dem von Gitarrist Mathis Saunier, Sänger Léo Simond und Schlagzeuger Antoine Vercellotti gegründeten Unternehmen, während Violinistin Ana Ergorova nun vollwertiges Mitglied…

Weiterlesen
7.0
Reviews

(1:05:39, Digital; Art As Catharsis, 22.11.2024) Das sind also jene ominösen Grey Men, die uns, Michael Ende nach, die Zeit abzapfen. Würde auch passen, da die Australier geradezu rücksichtslos mit dieser umgehen und wieder ein Album präsentieren, das bis ins Unendliche ausgedehnte Soundkulissen enthält. Das Trio um “Songwriter” (weil, Songs in dem Sinn auch “The Shape Of Noise To Come” nicht enthält) und Synthetiker Bradford Bennett, das diese Soundkulissen mit dem Album “Cascade” und dem darauf enthaltenen einstündigen Titeltrack wahrlich auf die Spitze brachte, wälzt sich auch hier wieder rücksichtslos in schwerem Riffing, das die Grundessenz jeder The-Grey-Men-Verlautbarung darstellt. In…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(44:04, Vinyl, Digital, Unique Records/Groove Attack, 18.10.2024) Nach zwei hochdotierten EPs nun das Fulltime Debüt. Hierbei ist dann eine Menge passiert, erweiterten die Düsseldorfer ihr musikalisches Weltbild doch bis weit hinter den Horizont und präsentieren nun – durch den Roman von Joan Didion inspiriert und nach diesem betitelt – mit “play it as it lays” ihr erstes Album. Dieses gleicht einer Achterbahnfahrt durch den Indie Rock an sich, bei der sich, angefangen bei psychedelisch-schwebenden Wabermassen (‘Brigthness’) über New Wave bis hin zur Class Of 2005 (‘Carnage’), die Themen des Romans, (der übrigens 1972 mit u.a. Anthony Perkins verfilmt wurde) wie…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(43:29; Vinyl CD, Digital; Interstellar Smoke Records, 29.11.2024) The seven tracks illustrate a limitless imagination where strange shamanic hallucinations rub shoulders with an interplanetary class struggle. Na dann, auf mit den Necro… ähm… Starmonger zu fernen Galaxien. Auf ihrem ersten ‘richtigen’ Album (“Revelations” war eben ‘nur’ eine Sammlung der vier zuvor erschienenen EPs) macht das Pariser Trio seinem Namen alle Ehre und katapultiert uns in Richtung eines Schwarzen Lochs, das sich in unersättlicher Manier Stoner, Heavy, Psych und Progressive Rock einverleibt. Starmonger sind auf der dunklen Seite der Macht, weswegen jeder der auf “Occulation” enthaltenen Tracks einem Beschwörungsritual an die…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(44:38, Digital; Eigenveröffentlichung, 16.11.2024) Es ist zwar ein Albumdebüt, doch trotzdem rotzen uns Tidal Shock mit “Riffs Of Ha” eine, tja, wahrlich riffige Urgewalt um die Ohren. Das griechische Trio, das vor fünf Jahren schon mit der EP “Black Hole Genesis” brillierte, sorgt nun für klare Verhältnisse und präsentiert hier ein Album voller orgiastischer Momente in Space’n Stonerrock. Dabei legt die Band über die Spielzeit von “Riffs Of Ha” eine Steigerung in Suspense und Energie hin, die beeindruckt, da diese sich mit jedem folgenden Song nur noch übertrifft. So benötigen die Tracks auch in diesem Fall keine Vocals, funktioniert die…

Weiterlesen