Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

9.0
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(41:57, CD, Vinyl, Digital, Denovali Records, 23.10.2023) Jason Köhnen hat schon einige Grenzerfahrungen hinter sich. Ob nun bei The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, der Mount Fuji Doomjazz Corporation oder Mansur. Mit The Lovecraft Sextett geht der Niederländer nun einen Schritt weiter. Denn nach den bezüglich ihrer Hingabe zu Jazz, Klassik und Electronica wahrhaft wegweisenden Alben “In Memoriam”, “Nights Of Lust” und “Miserere” kommt das Sextett nun mit einem Soundtrack zu einer illustrierten Kurzgeschichte, die separat erwerbbar ist und einen weiteren Aspekt des Projekts veräußert – das Multimediale. Vom musikalischen Standpunkt her betrachtet ist “The Horror Cosmic” eigentlich kein Horror-Soundtrack, wie eigentlich…

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11.0
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(36:06, CD-R, Digital; Sound In Silence, 13.11.2023) Jetzt wird es etwas kompliziert. OPandolfo nämlich ist ein weiteres Projekt des Gitarristen Ólafur Josephsson, seines Zeichens auch Teil der Postrock’n Shoegazer Stafrænn Hákon, die mittlerweile ihre Alben auch schon in der “20th anniversary edition” veröffentlichen. Solistisch hat sich dieser also mit OPandolfo eine weitere Spielweise kreiert, auf der er sich auf mit vor allem akustischen Gitarren eingespielten Songs konzentriert. In diesem Zusammenhang ist “Patterns”, das OPandolfo-Debüt das vielleicht songorientierteste Album im Sound In Silence-Roster. Mit helping hands von Lárus Siguðsson, Árni Þór Árnason und eben Stafrænn Hákon-Buddies rangieren die hierfür eingespielten Songs…

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11.0
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(38:54, Digital; Noise Appeal Records, 24.11.2023) Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört. Nämlich die EPs “J_LLY” und “G__D”, die neben einiger neuer Songs nun zum fünften Album vom le_mol werden. Es soll ja nichts verloren gehen beziehungsweise in übersehenen Kleinformaten vor sich hindümpeln. Nun ist “J_LLY G__D _iME_” wieder Post-Rock-Futter at its best, aber eben kein Futter aus der Retorte, sondern mit durchaus endemisch einzuordnenden Querschlägern behaftet. Da ist beispielsweise Gesang vernehmbar. Und eben dieser kommt vorzugsweise vom kultigen Hans Platzgumer (Die Goldenden Zitronen, H.P. Zinker, Convertible). Aus einem Song (hier kann man tatsächlich von Song als Song an sich sprechen)…

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10.0
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(26:49, CDr, Digital; Sound In Silence, 13.11.2023) Aus Panoptque Electrical und The Declining Winter wird nun folgerichtig Great Panoptique Winter. Weil sich für diese Kollaboration Jason Sweeney und Richard Adams zusammentaten, um etwas Großes zu erschaffen. Oder so ähnlich. Jedenfalls ist die Distanz, die diesem Projekt zugrunde liegt, schon einmal enorm, agiert der Eine doch im sonnenverwöhnten Australien (Sweeney), während der Andere im eher dunkeltristen England zu Hause ist (Adams). Somit prallen hier schon einmal vom klimatechnischen Standpunkt aus Welten zusammen, die aus “This Time Alone” eine beeindruckende Kontroverse aus lichten und dunklen Momenten machen. Bedächtig pluckern die Synths, die…

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5.0
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(63:48, CD, Digital; Atypeek Music, 15.09.2023) Der Soundtrack zum gleichnamigen Film von Laurent Courau erscheint nun zum ersten Mal auf CD. Erschienen 2019 (und hier auch zum “L’Étrange Festival” in Paris uraufgeführt) schrieb Thierry Arnal (Amantra, Fragment) zu jedem der zwanzig Teile der Miniserie einen dazu passenden Soundtrack, der die dystopischen Szenarien dieser ob ihrer dronenden Düsternis nicht unerheblich verstärkt. Nur sind “The Occult Sources” dieses Mal eben wirklich Scores, die nur mit den Bildern funktionieren. Weil hier alles an weißes (beziehungsweise schwarzes) Rauschen erinnert, irgendwelche Ansatzpunkte nicht existieren und die Sounds einer undefinierbaren Wabermasse entsprechen, die nirgends einen Bezug…

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11.0
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(19:54, Digital; Eigenvertrieb, 03.07.2023) Sind wir nicht alle ein wenig confused? Dazed and confused? Die vier Naumburger befinden sich hier auf den Spuren von Jack Nicholson. Oder doch von Kevin Costner? Egal. Weil irgendwie trotz wahrlich nennenswerter Unterschiede beides passen würde. Leicht derangiert oder postapokalyptisch – damit kann The Confused Postman auf jeden Fall dienen. Die zu gleichen Teilen in Deutsch und Englisch vorgetragene Lyrik trägt genügend Aggressionspotential in sich, um die Band locker in die Death-Nische zu verfrachten. Der postapokalyptische Sound wälzt sich derweil im Staub des Vergessens von Doom, Postmetal und Hardcore, wobei die Gitarren hin und wieder…

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11.0
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(49:48, CD, Digital, Atypeek/Araki Records, 08.12.2023) Ein wahrhaft traumwandlerischer und fluffiger Post Rock, den uns die Pariser auch auf ihrem zweiten Album offerieren. Nach dem selbstbetitelten Debüt-album von 2021 nun “Heart Murmur”, auf dem der Vierer seine Vorstellungen dieser Spielart vor allem instrumentaler Lautäußerung nahezu perfektioniert. So schrauben sich die Suspense-haltigen, im ständigen Aufbau befindlichen Elaborate bis hinauf auf stolze 19 Minuten (‘Memories’). Wobei man gerade hier, nach hin und wieder auftauchenden “gesprächsfetzenden Aufnahmen”, tatsächlich so etwas wie Gesang zu vernehmen glaubt. Natürlich bleibt auch dieser nebelverhangen und schattenhaft, dafür ist der im Vordergrund zum Teil tobende Sturm instrumentaler Ekstase…

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11.0
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(35:40, CD, Vinyl, Digital; Adrian Recordings, 17.11.2023) Genau diese Musik war es, die uns durch die glattpolierten, neonfarbenen und synthetischen Achtziger brachte. Eruptive Noise-Attacken im Verbund mit hochmelodiösen, dunkelbunten Hooklines, dazu viel Melancholie und pumpende Bässe, mit welchen einst Bands wie The Jesus & The Mary Chain, Cocteau Twins, Sad Lovers And Giants und My Bloody Valentine unterwegs waren, ließen uns – vom musikalischen Standpunkt aus betrachtet – recht armselige Zeiten überstehen. Und genau hier setzt das schwedische Trio Cordelia Moreau, Elin Ramstedt und Felix Sjöström nun an mit dem Nachfolgealbum zum fulminanten “Drive-thru Chapel”. Einmal mehr ist jeder der…

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10.0
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(44:34, Digital; Eigenvertrieb, 01.12.2023) Somali Yacht Club-Cheffe Ihor Pryshliak scheint noch jede Menge freie Spitzen zu haben beziehungsweise dann doch mit seinem kultigen Hauptprojekt nicht so richtig ausgelastet zu sein, ist doch “Inertia” nun schon sein drittes Album unter dem Banner Super Pink Moon innerhalb zweier Jahre. So ist dem Multiinstrumentalisten mitnichten irgendwelche Trägheit vorzuwerfen, auch wenn eben das das Thema des Albums ist. Zwischen Post Punk und Trip Hop macht es sich Pryshliak dann auch bequem und schreibt sich so vor allem Abwechslung auf die wehenden Fahnen. Mit tiefer gestimmten Gitarren und lässig-brachialer Grundatmo startet “Inertia” passend mit ‘Eventually’, das…

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10.0
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(47:26, CD, Digital,; Argonauta Records, 14.04.2023) Najing klingt eigentlich auf dem ersten Anhieb nach chinesischer Folklore. Ist es aber nicht. Weil uns Najing in tiefschwarzen Mull verpackten Post Metal offerieren und nebenbei bemerkt aus dem italienischen Pisa kommen. Der erste Eindruck trügt somit. Weswegen uns dieses Debüt gleich doppelt packt und sich an uns festkrallt. In schleppend metallischer, mit dröhnender Wucht unterlegten Post’n Doom Metal tritt der Dreier Lawinen mit zerstörerischer Wucht los, die uns, im Spielraum von sechs bis zwölf Minuten, mit heimeligen Themen wie ‘Melancholia’, ‘Nerocolore’, ‘Death In Slow Motion’, ‘Fire Walk With Me’, ‘Sedna Aphelion’ und ‘Violet’…

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11.0
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(40:54, CD, Vinyl, Digital, Apollon Records/Plastic Head, 06.10.2023) Party unter der Discokugel. Nur, dass diese seltsam ramponiert wirkt und das einfallende Licht nicht mehr so recht reflektieren mag. Was an Geschehnissen liegt, die bis zu rockigen Exzessen führten und den Crystal Ball nur zu oft auf den Boden der Tatsachen herunterschmetterten.  Sicher ist das, was die Norweger hier auf „LouiLouiLoui“ zelebrieren (das Debüt “Drive In” erschien vor mittlerweile auch schon elf Jahren) klassischer Synthie-Pop. Und auch wieder nicht. Wie gesagt, weil Ocean Of Lotion eben auch zu rocken verstehen. Da hört man Versatzstücke von Queens ‘We Will Rock You’ (‘Skinny…

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12.0
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(62:18, CD, Digital; Sunhair Music, 23.11.2023) Die Band mit dem sicherlich originellsten Namen seit Ziggy Stardust & The Spiders From Mars. Hat ja auch mit dem gleichen Anliegen zu tun. Nun könnte man sich in Zahlenmystik ergehen und versuchen herauszufinden, was denn an den Primzahlen auf dem Mars so anders sein sollte als mit denen auf der Erde. Aber, ehe wir uns ins Nichts führenden Vermutungen hingeben, konzentrieren wir uns lieber auf den Sound des Debüt-Albums der Frankfurter. Das besticht erst einmal durch ellenlange soundtechnische Exkursionen ins Ungewisse (schon mit dem 18:34 langen Titeltrack haben wir uns komplett verflogen) und…

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12.5
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(69:04, CD, Digital, Vinyl; Imaginary Friend Records, 01.12.2023) Platten, die Ende des Jahres erscheinen, haben es schwer, noch in irgendwelche Polls hineinzurutschen. Dabei wäre das neue Album von Erlend Aastad Vikens Projekt Giantsky sicher in allen Kategorien des Genres Prog ein heißer Anwärter auf einen der vordersten Plätze. Knapp siebzig Minuten schwer (was u.a. auch bedeutet, dass “Giant Sky II” in der Vinylausgabe als klassischer Doppeldecker kommt), alle Spielarten progressiver Musik verausgabend sowie mit Musikern der Trondheim-Connection, d.h. von Motorpsycho, WZRD, Combos sowie dem Trondheim Symphonic Orchestra verbandelt – die Argumente pro “Giant Sky II” sind wirklich nicht von der…

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12.0
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(40:46, CD, Vinyl, Digital; Vinter Records, 24.11.2023) Was für eine sich aufbauende Wucht. Die Beschreibung “beautiful and meditative post-metal” trifft auch auf das dritte Album der Osloer zu. Wie viele andere Skandinavier auch haben diese den “true north” in sich aufgesogen und veräußern diesen mit einem majestätischen Soundinferno, das einem Schauer über den Rücken jagt. ‘Rem’ ist der eher zaghafte Opener und die Einleitung zu ‘Amar’, das sich nach und nach zu einem Ungeheuer in Doommetal aufschaukelt, wobei Sängerin Tåran Reindal verhindert, dass die Schwere der Darbietung uns pulverisiert. Ihre fast schon schamanenhaften Vocals, kombiniert mit dem tiefdunklen Soundclash aus…

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13.0
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(44:39, Vinyl, Digital, Sulatron Records/Broken Silence, 08.12.2023) “Wenn das Leben dir Zitrusfrüchte gibt, dann mach Limonade draus”. Citrus Citrus offerieren uns auf ihrem Debüt-Album ihre ganz spezielle Liebe zu den drei Orangen und kredenzen uns mit “Albedo Massima” ein wundersames Gebräu aus halluzinogenen Soundsubstanzen mit einem ganz speziellen Citrus-Aroma. Mit maximaler Albedo, also kompletter Reflexion (= Albedo Massima), schütten die Italiener um Sänger Thomas Powell, psychedelisch infizierte Endorphine aus, die sofort Wirkung zeigen und ins Blut gehen. https://www.youtube.com/watch?v=P6q10BSaq4o Mit Fuzz-Guitar, Farfisa (was den Déjà-Vus einen leichten Inspiral Carpets-Twist verpasst), Vibraphone, Sitar und Saz verquickt die Band die Swinging Sixties mit…

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8.0
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(27:57, CD, Vinyl, Digital; Igloo Records/Broken Silence, 30.09.2023) Der “Club Copy” predigt die “uturistic world dominated by standardisation, in which, your place on earth no longer matters”. Da kommt einem plötzlich das im Kontext mit dem Slogan “Think Different” stehende Bild mit einem Hörsaal voller Apple-User in den Sinn. Die Standardisierung des kompletten Lebens ist im vollen Gang und Manu Louis stimmt eben darauf eine nicht ganz ernst zu nehmende Laudatio in Experimental Pop an. In den Sprachen Spanisch, Französisch und Englisch vorgetragener Singsang thront über stoischen Rhythmen sowie schrägen Electronics und verfremdeten Strings, was zur Zeit, siehe Warp Records,…

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12.0
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(40:57, CD, Digital; Rocket Recordings, 6.10.2023) Sind wir nicht alle ein wenig “Hive”? Hier stand nicht etwa die 90er Jahre Science Fiction-Serie “Dark Skies” Pate, sondern Frank Herberts (“Dune”) Roman “Hellstrom’s Hive”, in dem es um einen unterirdischen Bienenstock aus Mensch-Insekt-Hybriden geht. Abgefahren? Aber so richtig! Zugegeben sind Teeth Of The Sea auch auf ihrem sechsten (!) Studioalbum mächtig abgefahren, verrückt und eigentlich nicht von dieser Welt. So setzten uns Sam Barton, Mike Bourne und Jimmy Martin vor allem mit ihrem letzten Album “Wraith” und den hier enthaltenen Songs ‘Visitor’, ‘Her Wraith’ sowie ‚Gladiators Ready‘ und einer Mischung auch Industrial,…

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11.0
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(43:16, CD, Vinyl, Digital; Tonzonen Records/Soulfood, 01.12.2023) Nach der ersten “Infusion” gibt es nun die zweite in Form von “From A Fading World”. Hierauf zünden die Bremer Jazzmusikanten erneut ein Sammelsurium der unterschiedlichsten musikalischen Spielarten, die hier nun in überschaubare Tunes im Songformat komprimiert wurden. Sängerin Vanessa Gross drückt dem Sound von Rubber Tea eine ganz spezielle It’s A Beautiful Day-Note auf, was Tracks wie ‘Go’ oder ‘Fading Forest’ zu einer reichlich hippiesken Note verhilft, spielt nebenbei (oder besser: hauptsächlich) Saxophone und Flöten, was der eigentliche Soundtwist der Band ist. Mit einem nennenswerten Arsenal an Keyboards, FX-en, Percussion (inklusive Cowbell!)…

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11.0
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(30:14, CD, Vinyl, Digital; Crazysane Records/Cargo, 01.12.2023) Mit Neuzugang Heike Rädeker an Gitarre und Gesang belebte sich nun auch der sagenumwobene Voodoo Beach dahingehend, dass die Berliner nun endlich mit ihrem Debüt-Album auf der Bastmatte stehen. Das ‘Voodoo’ im Bandnamen ist insofern ausschlaggebend, als dass das Trio, welches von Schlagzeugerin Josephine Oleak und Bassist John-H. Karsten komplettiert wird, schon irgendwie auf der dunklen Seite der musikalischen Macht posieren. Der Sound klingt schwer nach Eighties, den Dunklen wohlgemerkt, die mit Acts wie Bauhaus, The Cure und Jesus & The Mary Chain schon ihre guten Seiten besaßen. Zum Großteil deutsche Texte phasenverschieben…

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13.0
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(45:41, Vinyl, Digital; Sulatron Records/Broken Silence, 01.12.2023) Gut Ding will Weile haben. Der in Wien ansässige englische Multiinstrumentalist Mahk Rumbae feilte als Einmannprojekt seit 2014 an diesem Debüt und macht mit dem nun erscheinenden gleichnamigen Album dann auch (fast) die zehn Jahre voll. Lauscht man den auf “Dim Electrics” veräußerten Klängen aber andächtig, dann weiß man ob der relativen Zeitlosigkeit dieser Produktion, Zeit ist in diesem Universum bedeutungslos. Hinter bunten Nebelschwaden sind auch hier fremdartige (beziehungsweise doch teils gar nicht einmal so fremdartige) Welten verborgen, die in ihrer Track-technischen Inkarnation mit ihren schon einmal 18 Minuten (‘Dream Reaction’) gar nicht…

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