Autor: Dominik Nüse-Lorenz

Aufgrund einer familiär glücklichen Fügung lief ich als 12-jähriger mit diversen Genesis-Mixtapes und Pink Floyds "Dark side of the moon" im Walkman über den Schulhof und war - isoliert:-). Ok, ganz so schlimm war es nicht - aber die Liebe zum Prog, später zum ProgMetal, DeathMetal und all den anderen Spielarten blieb, und die Isolation nahm beständig ab. Heute lebe ich mit Frau und Sohn - ich traue es mich kaum zu sagen - in Franken. Da letzteres ansonsten kaum auszuhalten ist, bin ich mit einem halben Fuß in der Weinbranche gelandet, arbeite zudem auch in der Leseförderung und schreibe für die fantastischen booknerdsBooknerds.

11.5
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(64:00, CD, Painted Bass Records, 2018) Verzerrtes Geriffe, Double Bass Drums, Blastbeats, mächtiger Bass, Growling, Riffgewitter, spoken words, langezogener Melodie-Bogen im Refrain, fast schon pastorale, atmosphärische Passagen: Der Opener ‘Colossus’ von “Gaia”, dem ersten Album von Extremities ist tatsächlich das, was der Titel verspricht – ein wahrhaftiger Koloss, an dem sich der Hörer erst einmal abarbeiten darf. Ob diese “Arbeit” dabei genüsslich oder im Schweiße des Angesichts geschieht, sollte dann doch schon mal erste ernst zunehmende Anzeichen für das Wohlbefinden oder Unwohlsein der kommenden Minuten liefern. Nicht zuletzt vereint dieser Titel aber auch schon alle Qualitäten dieser 2015 gegründeten niederländischen…

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13.0
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(51:12, CD, The Players Club/Mascot/Rough Trade, 2018) „Furchterregend gut“, dieses Lob kommt von niemand geringerem als Joe Bonamassa und gerichtet ist es an Greg Koch. Greg Koch? Genau der – einer dieser phänomenalen Musician’s Musicians, vor denen die weitaus populäreren Künstler sich verneigen, die aber dem Publikum zumeist eher unbekannt sind. Das sollte sich hoffentlich mit dem fulminanten Debüt des Koch Marshall Trios ändern. “Toby Arrives” heißt der Longplayer, der drei Ausnahme-Musiker in perfekter spielerischer Harmonie präsentiert. Da wird so genial lässig am Sechsaiter gezockt, dass man unwillkürlich immer wieder die Backwards-Taste drücken möchte, um diesen Lick oder jenes Solo…

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11.0
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(29:31, CD, Illusionary Records, 2017) Ja, die Songs auf der Debüt-EP von Psion versprühen eine ganze Menge an Dampf und Ideen; manchmal geht das musikalisch sogar in Richtung Verpuffung. Das Cover ist insofern sehr gut gewählt. Psion, das ist eine vierköpfige Band bestehend aus Tom MacLean (ex-Haken/To-Mera), Nik Wolf, Bryan Ramage (CILICE, Ramage Inc.) und Jasper Barendregt (Ulsect, Dodecahedron); keine Unbekannten also – und schon rein nominell dürfte klar sein, in welche Richtung die Musik dieses Vierers steuert: Tech-Math-Metal, garniert mit Prog-, Death- und Thrash-Metal. Die EP “Psion” beginnt sphärisch, schon leicht bedrohlich, bevor dann bis zum Ende ein äußerst…

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11.5
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(59:18, CD, RareNoiseRecords, 2017) Nein wirklich durchkomponiert klingt es nur an wenigen Stellen – virtuos improvisiert, ja. Vielleicht genau so wie man es unter Verweis auf Mick Karn (oh ja genau dieses Bass-Genie!) erwarten würde. Und so reiht sich “Elevator Man”, das hier zu besprechende Album des italienischen Bassisten Lorenzo Feliciati (u.a. Naked Truth), ein in eine Riege von ambitionierten Bass-Solowerken des gerade genannten, leider viel zu früh verstorbenen Mick Karn. Trotz dieser offenkundigen Reminiszenz, was auch den Hang zu einer „ein-Stück-ein-Lineup-Philosophie“ betrifft, merkt man ganz deutlich, wo hier die Unterschiede, insbesondere in Sachen Songwriting, und die Grenzen markiert sind.…

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10.7
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(42:00, CD, ViciSolum, 2017) Anathema, Tool und Katatonia? Dieses Dreigestirn ruft ein Online-Versender auf, um das Konzeptalbum “Sigma” der griechischen Band Mother of Millions werblich nicht ganz ungeschickt einzuordnen. Tool erscheint dem Rezensenten hier ein wenig arg weit hergeholt, doch die beiden verbleibenden Komparativa machen durchaus Sinn, wobei wir hier bei beiden Referenzbands die jeweils mittleren Phasen, also jene nach ihren jeweils unterschiedlich ausgeprägten Interpretationen des Death Metal zum Vergleich heranziehen sollten. Jetzt wissen wir also schon, wem Mother of Millions ähneln – doch wer sind sie denn eigentlich? Mother of Millions ist eine fünfköpfige Band aus Athen, die sich…

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9.3
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(76:00, CD, Freia Music/FMLS, 2017) Das Debutalbum Meta von Christiaan Bruin’s Inventions beginnt mit ganz klaren, puren Klavieranschlägen behintergründet von leisen unaufdringlichen Sequenzerklängen – und nach einer kurzen Pause beschleunigt das Stück, nimmt dabei einen Großteil der stilistischen Elemente auf, die dem Hörer im weiteren Hördurchgang dieses Albums wieder begegnen. Eine klassische Ouvertüre – irgendwie. Doch schauen wir uns nach diesem Auftakt kurz an, wer sich hinter Inventions versteckt. Christiaan Bruin hat sich mit seinen Soloprojekten Chris und seinen Beiträgen in den Bands Mayra Orchestra, Nine Stones Close und nicht zuletzt mit Sky Architect eine Hörerschaft aufgebaut. Nun also ein…

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