(57:05, Sonic Vista / Aurovine / Just For Kicks, 2014) “Rock with a progressive edge”, so beschreiben sich Nth Ascension selbst auf ihrer Homepage. Darunter darf man sich bombastisch-pathetischen NeoProg mit einem ordentlichen Schuss Eighties’ Hard Rock vorstellen. Pallas, Pendragon (die alten…) oder Saxon kommen in den Sinn [die Schlussredaktion entgeistert: Saxon?!? KR]. “Ascension of Kings” wirkt damit ziemlich aus der Zeit gefallen, was insbesondere durch das großzügig eingesetzte (Käse)-Keyboard-Arsenal unterstrichen wird. Als Opener gibt es mit ‘The Fourth Kingdom’ einen recht simplen Rocker. Sofort wird deutlich dass sich an Sänger Alan Walker, der durchaus über ein voluminöses Organ verfügt,…
Autor: Daaty
(02:28:35, 2 CD, Warner Music, 2015) 1992 bis 2003, die Jahre nach dem unrühmlichen Ende von Mike Oldfields Zeit bei Virgin Records. Alles sollte besser werden. Den Auftakt machte “Tubular Bells II” mit Trevor Horn als Produzenten. Ein kommerzieller Erfolg (wenngleich auch nicht allerorten durchweg positiv aufgenommen), der das Referenzwerk recht charmant und gekonnt zitierte, ohne als bloße Kopie oder zweiter Aufguss wahrgenommen zu werden. Was danach folgte, war allerdings ein gerade zu beispielloser Ausverkauf einer einmal erfolgreichen Idee, die selbst noch im Film-Business ihres gleichen sucht. Es folgten “Tubular Bells III”, “Millennium Bells” und schließlich mit “Tubular Bells 2003″…
(43:51, Sonic Vista/Aurovine/Just For Kicks, 2014) Die Kanadier von Machines Dream präsentieren mit “Immunity” ihr zweites Album. Der epische zweiteilige Titeltrack ist sowohl Opener als auch abschließendes Stück des Albums. Dazwischen sind drei weitere Titel eingebettet. Ein Klassiker also, was das Formale betrifft, zumindest im Rahmen des Progressive Rock. Stilistisch siedelt sich die Band selbst in der Nähe von Porcupine Tree, Marillion und Pendragon an. Das ist legitim, die Einflüsse sind durchaus hörbar. Insbesondere frühe PT-Werke wie etwa “The Sky Moves Sideways” könnten potenziellen Hörern in den Sinn kommen. Der Grundton des Album ist durchgängig moll-lastig und wird in meist schleppenden…
Der Record Store Day 2015 (RSD) ist gefeiert, Zeit also für eine Nachlese. Der prog-affine Vinyl-Junkie, das muss man feststellen, kam nur bedingt auf seine Kosten. Die bereits in der ersten VinylCorner angesprochenen Veröffentlichungen von Ant Phillips und Gov’t mule dürften neben dem exklusivem Live Album “Live At The Carnegie Hall” von Jethro Tull sowie Veröffentlichungen von Hawkwind und Brian Eno so ziemlich alles gewesen sein, was den Geldbeutel des Proggies erleichtern konnte. Dafür gibt es in UK offiziell und hierzulande expemplarisch zum RSD (nachzulesen in diesem Spiegel-Online-Artikel) wieder Vinyl Charts. Ein Blick darauf lässt zumindest für good old Germany…
(78:03, CD, RecPlay/Just For Kicks Music, 2014) “New World” ist das erste Solo-Album des Ex-Sound Of Contact-Keyboarders Dave “Squids” Kerzner. Im Übrigen hat er in den vergangenen Jahren u.a. mit Steven Wilson (bei “Grace For Drowning”) und Steve Hackett (für “Genesis Revisited II”) zusammengearbeitet. Daneben betreibt er erfolgreich das Sound-Design-Unternehmen Sonic Reality. “New World” ist ein Konzeptalbum, das dem Sound Of Contact-Erstlinng “Dimensionaut” in Sound und Konzeption nicht unähnlich ist. Wo das Debüt allerdings recht eigenständig klang, ist “New World” ein wahres Sammelsurium von Reminiszenzen an die großen Helden des Progressive Rocks. Unterstrichen wird dieser Ansatz mit einer beeindruckenden Liste…
Wofür nehmen Musikliebhaber auf einmal wieder viel Geld in die Hand? Richtig, für Schallplatten oder Vinyl, wie man sie heutzutage nennt. Spätgeborenen könnte man eventuell sogar weismachen, dass die Schallplatte ein völlig neuartiger Tonträger mit quasi revolutionären Klangeigenschaften ist, welche sich auf der herkömmlichen und veralteten CD und schon gar nicht via MP3 reproduzieren lassen. Wir wissen aber, dass es sich anders verhält. Und dass das einst totgesagte Vinyl gerade eine sagenhafte Renaissance erlebt. So berichteten auch Heise und die JazzZeitung. Nicht nur, dass alte Scheiben zu horrenden Preisen über eBay und Discogs gehandelt werden, jeder Künstler, der was auf…
(01:21:03, CD, Gentle Art Of Music/Soulfood, 20.02.2015) “Im Norden nix Neues” – ein Satz ganz frei nach Remarque, der sich mir nach etlichen Spins des neuen Sylvan-Albums aufdrängt. Musikalisch wie auch konzeptionell erinnert “Home” stark an “Posthumous Silence”, Sylvans bislang erfolgreichstes Album. Fanfutter ist es somit also allemal. “Posthumous Silence” hat mich seinerzeit allerdings sofort gefesselt und auch langfristig den “Test of time” bestanden, wohingegen “Home” bei mir bislang nicht vergleichbar zünden konnte. Bei der Ursachensuche fällt auf, dass dem Album eventuell ein selbstbewusster Gitarrist fehlt. Wo Kay Söhl der Musik von Sylvan bis zu seinem Ausstieg recht deutlich einen…
(74:13, CD, Absolute/Rough Trade, 15.02.2015) Bevor wir im Einzelnen auf das Album eingehen, muss vorausgeschickt werden, dass die Analyse unseres hauseigenen Labors ergeben hat, dass dieses Produkt keine nachweisbaren Spuren von Prog enthält, obwohl die Zutatenliste (Cover) dies durchaus hätte vermuten lassen können. Was also erwartet den Hörer? Der Ex-Dire-Straits-Bassist legt hier ein ordentliches, wenn auch unspektakuläres Live-Album vor, welches ganz in der Tradition seiner ehemaligen Band daher kommt. Exakt so könnten sich die Dire Straits in ihren frühen Tagen in einem kleinen Club angehört haben. Simon Johnson agiert als “Mark Knopfler-Darsteller” souverän an der Gitarre. Illsley selbst ist stimmlich…