Autor: Daaty

Dass der Prog-Virus hoch infektiös ist, musste ich bereits in meiner frühen Kindheit erfahren. Während meine Schulfreunde noch sorglos Ilja Richters Disco mit The Sweet und den Bay City Rollers schauen konnten, hatte mich mein älterer Bruder bereits in den frühen Siebzigern mit ELP und Yes verkorkst. Mein erster Radiorekorder und die LP-Hitparade von SWF3 gaben mir mit Genesis und Eloy dann den Rest.

9.0
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(05:40:00, 5 CD, InsideOut Music,/Sony Music 2018) Rikard Sjöblom’s Gungfly hieß ursprünglich nur Gungfly und “The unbendable Sleep” erschien zunächst als Soloalbum von Rikard Sjöblom unter dessen Namen. In “Rumbling Box [2006 – 2016]” bringt er diesen Solo-Output abseits von Beardfish und Big Big Train nun zusammen und legt noch das bislang unveröffentlichte Album “Att För Barn Som Tror På Sagor Läsa Högt När Kvällen Kommer” mit in die Rappelkiste. Um sich in die ca. sechs Stunden Sjöblom’sche Solo-Diskographie reinzuhören braucht es einige Zeit. Grundsätzlich ist das Ouvre recht eingängig und angenehm anzuhören. Als Highlights drängen sich jedoch auch nach…

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7.0
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(25:00; CD, Tigermoth Records/Just for Kicks, 2018) Zusammen mit den Mitstreitern Tom Newman und Les Penning veröffentlicht Robert Reed fast zeitgleich mit seinem neusten Solowerk “Sanctuary III” die EP “Theme From Dr. Who”. Diese Veröffentlichungsstrategie muss man nicht verstehen. Nicht nur, dass das Interesse der Fans sich wohl in erster Linie auf “Sanctuary III” fokussieren wird, mit einem gewissen zeitlichen Abstand zwischen eigenen und Team-Veröffentlichungen hält man schlicht das Interesse an sich, als Künstler, auf einem konstanteren Level. Wir wollen hier aber keinen Grundkurs in Sachen Selbstvermarktung abhalten, sondern, wie es sich gehört, auf die Musik von “Theme From Dr. Who”eingehen. Da…

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10.8
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(78:00, CD, Reingold Records/Just For Kicks, 2018) Not macht erfinderisch. Um eine Tour der Bands The Tangent und Karmakanic durch die USA zu realisieren, entschieden sich Andy Tillisson, Jonas Reingold & Co für ein gemeinsames Line-up, welches die Titel beider Formationen als Hybrid-Band mit dem Namen Tangekanic zu Gehör brachte. Eine clevere Idee, die sich aufgrund der sowieso vorhandenen personellen Überschneidungen wohl auch recht leicht umsetzen ließ. Dass man sich trotzdem kein Hotel und schon gar kein “Hotel California”, leisten konnte, ist die traurige Realität im Leben von Prog-Musikern, wenn man nicht gerade Wilson oder Hogarth heißt. “Hotel Can’taffordit” ist…

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10.0
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(01:34:01; 2 CD, Jadismusic, 1992/2018) Über 25 Jahre ist es her, dass “More Than Meets The Eye” erstmals veröffentlicht wurde. Zwar gab es zuvor bereits eine von Steve Rothery produzierte LP aus dem Jahr 1989 in anderer Besetzung. Die sogenannte klassische Jadis-Besetzung mit Gary Chandler, Steve Christey, Martin Orford und John Jowitt  debütierte allerdings erst 1992 mit diesem Album. Orford und Jowitt gehörten damals auch zum Line-up von IQ, unter deren Fans das Werk auch wohl seine ersten Liebhaber fand. Dass es zu einer Art Klassiker wurde, verdankte Jadis auch dem Support durch das legendäre SI-Magazin in Holland und Deutschand.…

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Nach langer, langer Sendepause sitzen wir wieder mal in der Vinyl Corner. Nicht zuletzt der zurückliegende Record Store Day hat ein ums andere Mal bestätigt, dass das Vinyl-Comeback mehr als ein Strohfeuer ist. Wie üblich lagen Freud und Leid bei diesem Event sehr nahe beieinander. Je nach Standort musste man schon ein ganz früher Vogel sein, um das Objekt der Begierde zu erhaschen, und/oder auch dazu bereit sein, teils recht happige Preise für eine Single, Picture-Disc oder farbige Sonderauflage eines Albums zu zahlen. Unter unseren Lesern dürfte insbesondere die Steven Wilson-EP ‘How Big The Space’ gefragt gewesen sein. In entsprechenden…

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(40:40/39:45, 2LP, Brain/Universal, 1982/2018) Mit dem 1982 veröffentlichten Album “Razzia” vollzog Grobschnitt letztlich jenen Stilwechsel, der sich auf “Illegal” in gewisser Weise bereits angedeutet hatte. Die Band war sich wohl durchaus darüber bewusst, dass das Album die Fangemeinde spalten würde. Man legte aus diesem Grund großen Wert darauf, die neuen Titel in der Live-Show entsprechend zu präsentieren und die Intention zu den Songs zu verdeutlichen. Laut Beiheft der vorliegenden “Black & White Edition” soll das auch gelungen sein. Letztlich wird aber auch auf dem 2018er Vinyl deutlich, dass man seinem Publikum einiges zumutete. Von denen in der Vergangenheit verwendeten Ingredienzien, blieb…

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10.0
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(45:38; CD, Karisma Records/Soulfood, 2018) Hinter dem Namen Plenty verbirgt sich eine neue/alte Band um Sänger Tim Bowness, deren aktive Zeit in den Jahren 1986 bis ca. 1990 lag, also teilweise bevor sich seine Wege mit denen von Steven Wilson kreuzten. Bislang war es weitesgehend so, dass es Wilson immer am besten gelang, Tim Bowness’ Hauch von einer Stimme entsprechend in Szene zu setzen.  Die Qualität von “Together We’re Stranger” oder “Schoolyard Ghosts” unter dem Banner von No-Man, erreicht Bowness’ Solo-Output nur selten. Es mag daran liegen, dass auch seine letzten Werke den Bezug zum Stil von No-Man noch immer…

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12.0
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(59:39, CD, Eigenproduktion, 2018) Mit ihrem Zweitling “I [ai]” gelingt dem in Luzern in der Schweiz ansässigen Quartett Muzak eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum Debütalbum “Oxymoron”. Zwar hatte auch dieses Werk bereits durchaus überzeugt, “I [ai]” hat jedoch in Bezug auf Komposition und griffige Melodien klar die Nase vorn. Stilistisch bleibt sich die Band treu, und so ordnet sich auch der aktuelle Output im alternativen Bereich des Modern-Prog ein. Weiterhin sind gewisse Ähnlichkeiten mit Dredg aus dem Album heraus zu hören. Das kraftvolle Drumming, das Spiel mit Dynamik und der häufig alternierende Einsatz cleaner und verzerrter Gitarrensounds als Stilmittel…

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9.0
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(37:42, 73:02, 2CD,  Universal Music, 1972/2018) Anlässlich des 45. Geburtstag von “Who Came First” wird  Pete Townshends erstes Solo-Album als Doppel-CD mit aufwendigem Cover im Taschenbuch-Format wieder aufgelegt. Dass der Geburtstag bereits im Oktober vergangenen Jahres war, stört uns nicht weiter. Da Pete Townshend aufgrund der Rock-Oper “Tommy”quasi der Godfather of concept album ist, wird er zweifellos auch den einen oder anderen Progger mit beeinflusst haben. Auch “Who Came First”, das ca. ein Jahr nach dem The Who-Album “Who’s Next” erschien, steht in Zusammenhang mit einem ambitionierten Konzept. Allerdings wurde dieses Werk mit dem Namen “Lifehouse” nie wirklich fertiggestellt. Einzelne Songs…

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11.5
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(39:33, CD, Memphis Industries, 2017) Field Music aus der nordenglischen Hafenstadt Sunderland sind in ihrer Heimat so etwas wie Kritikerlieblinge und durchaus auch einigermaßen erfolgreich. Selbst Prince zählte zu Lebzeiten zu den Fans der Band. Weitaus ernüchternder klingt es, dass die Band im vergangenen Jahr nach eigenem Bekunden gerade einmal 6000 Pfund durch den Verkauf und Streaming ihrer Alben verdient hat. Zu allem Überfluss musste man nach Beendigung der Aufnahmen zu “Open Here” das bandeigene Studio aufgeben, da das Gebäude, in dem es untergebracht war, abgerissen werden sollte. Nichtsdestotrotz versprüht der Longplayer zumindest musikalisch eine ausgesprochen positive Grundstimmung. Den Opener…

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