(53:56, CD, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016) Auch dieses Jahr 2016 gibt es aus dem Dunstkreis der amerikanischen Band Glass Hammer Interessantes zu vermelden: Zum einen steht das neue Studiowerk “Valkyrie” an, zum anderen meldet sich GH-Gitarrist David Wallimann mit seinem dritten Album zu Wort. Wie “Deep Inside The Mind (2000) und „40 Year Journey feat. Dweezil Zappa“ (2013) orientiert sich „Evolving Seeds of Glory“ an den Fähigkeiten des französisch-amerikanischen Session-Musikers und Gitarrenlehrers. Allerdings sollten eingefleischte Fans von Glass Hammer sich nicht von der Erwartung leiten lassen, hier symphonisch-progressive Rockmusik im Stil der Amerikaner zu bekommen. Nein, auch wenn es eine Menge melodischer Momente gibt, handelt es…
Autor: Horst-Werner Riedel
(56:53, CD, Quixote Music, 2016) Die deutsche Prog-Formation Poor Genetic Material leitet mit einem musikalischen Volltreffer den Spätsommer ein. Nach zehn durchweg interessanten und sehr gut produzierten Studioalben (1999-2013) ist es für den Insider keine große Überraschung, dass „Absence“ erneut Qualität bietet – und das in jeglicher Hinsicht. In der Besetzung Philip Griffiths – Vocals, seinem nimmermüden Vater und früheren Beggars Opera-Sänger Martin Griffiths, Stefan Glomb – Guitars, Philipp Jaehne– Keyboards, Pia Darmstaedter – Flute (u.a. Autumnal Blossom), Dennis Sturm – Bass, und Dominik Steinbacher – Drums zelebrieren die Musiker einen intelligenten Mix aus ArtPop, Neoprog und New Artrock, wie es kaum eine andere…
(58:38, CD, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016) Eric Gillette dürfte vor allem denen bekannt sein, die etwas mehr mit der Neil Morse Band anfangen können. Als festes Bandmitglied bedient der Multiinstrumentalist dort die Gitarre und übernimmt auch mal die Backing Vocals. Nach „Afterthought“ (2013) legt er nun mit „The Great Unknown“ sein zweites Solowerk vor. Gleich zu Beginn gibt es kräftig und progressiv etwas auf die Ohren. Mit eher an Hardrock und bisweilen ProgMetal als an symphonischen Progressive Rock erinnernden Kompositionen geht es gleich sehr dynamisch und druckvoll los. Eindrucksvoller kann das virtuose Können der Künstler kaum gezeigt werden. Da werden dann…
»Eine etwas andere Konzertreise« 2007 hatten einige Progfreunde und ich erstmals Gelegenheit, die mexikanische Band Cast aus Mexicali beim leider mittlerweile nicht mehr existierenden Progfarm-Festival in den Niederlanden kennenzulernen. Zwei weitere außergewöhnlich gute Konzerte in Bünde und zuletzt das Progressive Promotion Festival 2015 in Rüsselsheim folgten. Von Anfang an gab es einen sporadischen aber sehr freundschaftlichen E-Mail-Kontakt mit dem Leader und Keyboarder der Band, Alfonso Vidales. Da der Kontakt über die Jahre nicht abriss, war man über die musikalische Entwicklung der Band stets bestens informiert. Zu erwähnen ist noch, das Alfonso nicht nur Musiker, Komponist und Notar, sondern nebenbei auch einer der…
(67:09, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016) Ursprünglich als Pink-Floyd-Coverband gestartet, haben sich diese Musiker hörbar freigeschwommen und ihre eigene Identität gefunden. Nach ihrem ausgezeichneten Album “Rain” (2013) folgt jetzt im Rahmen einer Trilogie das ebenfalls sehr hörenswerte „Fall“. Ergänzend hierzu veröffentlichte die Band zwischen 2013 und 2016 die EPs „The Wait“ und „Sick to Death“. Andy Nixon – Lead Vocals, Guitars, Bass, Drum Programming, String Arrangements – und Pete Riley – Piano, Synthesizers, Organ, Vocals auf „Sleep Under The Flag“ sorgen bei all ihren Projekten für die notwendige Atmosphäre. Unterstützt wurden sie diesmal von Louise Wilson (Kafkadiva) – Voice auf „The…
(42:17, CD, Eigenveröffentlichung/Musea, 2016) Wer sich mit der Prog-Szene beschäftigt, kann bestätigen, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung stark unterbewertet ist. So kann es passieren, dass sogar dem Genre-Kenner immer wieder die eine oder andere Perle durch die Lappen geht. Viele Musiker und Bands bleiben dem breiten Publikum aus unterschiedlichsten Gründen vorenthalten. So ist zu befürchten, dass auch die vorliegende CD des in Israel geborenen Musikers Gadi Caplan nur eine untergeordnete Rolle spielen wird. Das wäre bedauerlich. Caplan hat als Pianist begonnen, heute aber steht das Gitarrenspiel im Vordergrund seines Schaffens. Einen progressiven Anstrich erhält seine Musik nicht durch harte, treibende Riffs oder gar komplexe,…
(67:22,CD, Eigenveröffentlichung/Just for Kicks, 2016) Den Begriff Progressive Rock sollte man schon großzügig auslegen, wenn die aktuelle CD “Dienne” der Franzosen diesem Genre zugeordnet werden soll. XII Alfonso sind bereits durch die zahlreichen Vorgängeralben wie „The Lost Frontier” (1996), „Odyssees” (1999), „Claude Monet, vol. 1 – 1883-1889“ (2002), „Claude Monet, vol.2 – 1889-1904 (2005), „This Is“ (2006), „Under“ (2009) sowie „Charles Darwin“ (2012) bekannt für extravagante und ganz spezielle Werke. Da darf es wie mit „Charles Darwin“ auch einmal ein aufwändiges Triple-Album sein. Wie die Titel zeigen, beschäftigen sich die Musiker immer wieder mit Kultur- und Zeitgeschichte oder auch mit…
(81:41, DCD, Eigenproduktion/Presagio, 2016) Die chilenische Band Aisles gehört sicherlich zu den interessanten progressiven Acts Südamerikas. Seit elf Jahren konstant aktiv, bieten die Chilenen vorwiegend abwechslungsreichen Progressive Rock der melodiösen Machart. Ihr Debütalbum „The Yearning” erschien 2005, dem folgte 2009 „In Sudden Walks”. Nach einer erneut vier Jahre andauernden schöpferischen Pause bzw. des Sammelns neuer musikalischer Ideen begeisterte die Band zum wiederholten Male die Fans mit dem im Jahr 2013 produzierten dritten Album “4:45 AM”. Mit der aktuellen sechsköpfigen Besetzung Germán Vergara – Guitars, Vocals und Keyboards, Rodrigo Sepúlveda – Guitars und Vocals, Felipe Candia – Drums und Percussion, Sebastián…
(123:25, 2CD, Artalia/Stars Of Italy, 2016) Was kann es schöneres geben, als im Italien-Urlaub auch noch gleich eine Rezension über eine italienische Progrock-Band schreiben zu dürfen? Wenn es sich dabei noch um eine (Wohlfühl)-Doppel-CD von Barock Project handelt, kann mit dieser Musik der Extraklasse nichts mehr schiefgehen, auch wenn draußen untypischerweise mal nicht die Sonne scheint. Zumindest der musikalische Sonnenschein war stets gesichert. Mit „Vivo“ legt die Band, nach ihren vier bisherigen – ebenfalls hervorragenden – Studioalben „Misteriose Voci” (2007), „Rebus” (2009), „Coffee in Neukölln” (2012), „Skyline” (2015) erstmals ein Livealbum vor. Es spiegelt die Geschichte von zehn erfolgreichen Jahren Barock…
(59:37, CD, Progressive Promotion, 2016) In bester Sommerlaune und dazu noch ein fantastischer Ausblick auf die schneebedeckten Berge Südtirols – wenn das mal nicht die besten Voraussetzungen dafür sind, sich enspannt auf eine musikalische Wandertour zu begeben. Wohlgemerkt: genüsslich wandern und nicht angestrengt irgendwelche fernen Gipfel erklimmen, zumal mit der aktuellen Veröffentlichung “Paralyzed” der deutschen Band Cyril ein melodisch und sehr relaxtes Werk gelungen ist. Jetzt noch ein kühler Drink dazu, dann darf die musikalische Entspannungskur mit sanften Hügeln und Tälern beginnen. Gute drei Jahre hat es gebraucht, bis der Nachfolger von „Gone Through Years“ die Fans nun endlich beglückt. Marek Arnold,…
(33.37, CD, Nasoni, 2016) Nach dem Motto „Es muss ja nicht immer Prog sein“ gibt es diesmal etwas aus der guten Indie-Ecke auf die Ohren. Wie man sieht und hört, haben die Niederlande nicht nur feinsten Symphoprog, sondern auch anderes Interessantes zu bieten. Die bisher wohl den meisten noch unbekannten Niederländer firmieren unter dem Bandnamen No Man´s Valley. Mit von der Partie sind Jasper Hesselink (Vocals), Christian Keijsers (Guitar, Backing Vocals), Rob Perree (Bass, Backing Vocals), Ruud van den Munckhof (Organ, Piano, Backing Vocals) und Dinand Claessens (Drums, Backing Vocals). Was bieten die Jungs nun auf “Time Travel”, dem ersten Longplayer nach…
(47:59, CD, Eigenveröffentlichung/FMLS/Just for Kicks, 2016) Es ist immer wieder überraschend, welche Fülle an Neuerscheinungen im Briefkasten der Betreuer landet. Vieles ist bzw. war bisher gänzlich unbekannt oder zumindest nur Wenigen ein Begriff. Dies gilt auch für die unlängst erschienene CD des Niederländers Joost Maglev, dessen Namen auch sein Bandprojekt trägt. Mit seinem jüngsten Werk “Overwrite The Sin” erklimmt der Bassist Maglev musikalisch nicht den Olymp, was ihm auch mit seinen früheren Bands Galanoor und Equisa nicht vergönnt war. Mit seiner Ausrichtung bewegt er sich in der Nähe von Queen, Yes und – wen wundert’s? – natürlich auch von Genesis. Dabei dringen ebenfalls authentisch “niederländische” Klänge, die an Ayreon…
(44:32, CD, Sireena, 1990/2016) Erste musikalische Gehversuche machte die von Josef Rhedin und dem Multiinstrumentalisten Gideon Andersson 1982 gegründete schwedische Rockband Tribute zunächst überwiegend in Deutschland. Das erfolgreiche Erstlingswerk mit dem Titel „New Views“ erschien 1984. Es folgte mit Unterstützung der Tribute-Mitglieder und des Gong-Drummers als Pierre Moerlens Gong das Album „Breakthrough“. Mit „Breaking Barriers“ veröffentlichte die Band dann 1986 wieder unter eigener Regie ein weiteres Highlight der progressiven/symphonischen Musik. Es folgte Ende 1986, ebenfalls unter Mitwirkung von Pierre Moerlen an den Drums, die CD „Live! The Melody The Beat The Heart“. Mit dem hier als digital remasterte Wiederveröffentlichung vorliegenden…
(97:11, 2CD, Progressive Promotion, 2016) Obwohl die deutsche Band KariBoW bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, dürfte sie bislang vermutlich nur absoluten Insidern bekannt sein. Der Rezensent tappte da schon etwas im Dunklen, was allerdings nicht heißen soll, dass dies auch so geblieben ist. Bei KariBoW handelt es sich um eine Prog-Band aus dem Ruhrpott, die 1996 das Licht der Welt erblickte. Gegründet hat sie der Multiinstrumentalist Oliver Rüsing. Die ersten mehr hardrocklastigen Produktionen erschienen noch unter diversen Pseudonymen, die Rüsing im Rahmen von Soloprojekten verwendete. Erstmalig tauchte der Name KariBoW 1998 auf dem Album “Supernatural Foe Vocalized“ auf. Mit dem neo-progressiven Konzeptalbum “Three Times Deeper” endete 1999 KariBoW erste…
(54:39, CD, Moonjune/Cargo, 2015) Die Band Marbin aus Chicago veröffentlichte 2009 ihr selbstbetiteltes Debüt, es folgten „Breaking the Cycle“ (2011), „Last Chapter of Dreaming“ (2013) und „The Third Set“ (2014). Bei Insidern haben sich die Amerikaner mit vielen Auftritten inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitetet. Das aktuelle Album “Aggressive Hippies” spielten Dani Rabin (Gitarre, Guitar Synthesizer), Danny Markowitch (Sax), Greg Essig (Drums) und Bassist John W. Lauter ein. Worauf außer auf das Cover-Artwork sich der Albumtitel bezieht, weiß der Rezensent nicht, zumindest aber spiegelt er sich in der musikalischen Darbietung wider – einem energiegeladenen instrumentalen Mix aus Jazz und Fusion, verbunden mit Rock, Blues und experimenteller Musik. Durchgehend begleitet den Hörer ein kaum je agressives…
(40:27; CD; Eigenproduktion/Sledgehammer/MIG, 2016) Was doch so alles im Briefkasten landet! Diesmal das Album eines dem Reviewer bis dato gänzlich unbekannten Musikers, Komponisten und Produzenten namens Jartse Tuominen. Erst die Internet-Recherche bringt etwas Licht ins Dunkel. Schnell wird klar, dass der besagte Herr zu den renommieren Gitarristen der Jazz-, Rock- und Fusion-Szene zählt. Dass der in Texas lebende gebürtige Finne ein alter Hase an den Saiten ist, belegt die Tatsache seines Mitwirkens an bereits mehr als hundert Alben. Auf seinem aktuellen Studiowerk “Untold Stories” bietet Tuominen einen virtuosen Stilmix. Wie bei den vier Vorgängeralben “Black & Blue”, “Progressive”, “Northern Lights” und “Time Of Change” beeindruckt der…
(70:33, CD, Melodic Revolution/Just for Kicks,2015) Erneut gibt es aus dem scheinbar unerschöpflichen Reservoir der Symfo- bzw. Sympho-/Neo-/Retroprog-Szene etwas Neues zu vermelden. Wobei der Begriff „neu“ sich erwartungsgemäß nicht auf das musikalisch Dargebotene bezieht. Vielmehr geht es hier nur um den aktuellen Silberling des 2006 gegründeten amerikanischen Quartetts Kinetic Element. Nach der 2008 veröffentlichten Demo-EP „The Powered By Light Suite“ und dem 2009 erschienenen Album „Powered By Light“ dauerte es weitere sechs Jahre, bis mit „Travelog“ der aktuelle Longplayer fertiggestellt war. Gründungsmitglied und Keyboarder Mike Visaggio lieferte bereits 2006 mit seinem Soloprojekt Starship Universe einen Vorgeschmack auf die späteren Werke.…
(43:18, CD, Sireena, 1971/2016) Den schon Ergrauten unter uns dürften die Namen Achim Reichel und Frank Dostal vielleicht noch etwas sagen. Möglicherweise hilft aber auch der Hit ‘Moscow’ aus längst vergangener Zeit der Erinnerung auf die Sprünge. Reichel, ehemals Gründer und Kopf der heute wieder aktiven Rattles, sowie Dostal formierten Ende der 1960er-Jahre das uns hier beschäftigende Projekt mit dem klangvollen Namen Wonderland. Vom „Tanzorchester“-Chef James Last professionell produziert, spielte es in folgender Erstbesetzung: Achim Reichel (Gitarre, Piano, Bass, Gesang), Frank Dostal (Gesang, Bass, Bongo, Orgel), Helmut Franke (Lead Gitarre, Bass, Banjo), Dicky Tarrach (Drums) und Leslie Humphries (später berühmt als Leader der Les…
Es muss nicht immer Prog sein Unter diesem Motto stand der nächste gemeinsame Konzertbesuch des Kölner BetreutesProggen-Chapters an. Nach der obligatorischen kleinen kulinarischen Stärkung und der bestmöglichen Wahl des Steh- oder Sitzplatzes konnte es gegen 20.00 Uhr mit der musikalischen Genussreise weitergehen. Lee Ritenour gab sich Mitte Februar in Bonn die seltene Ehre. In seiner langen Karriere hat der sympathische US-Amerikaner an sage und schreibe 3.000 Sessions mitgewirkt. Auf seiner “Kunden-” und Partnerliste stehen namhafte Künstler aus Rock, Jazz und Blues, wie Pink Floyd (“The Wall”), Steely Dan (“Aja”), Eric Clapton, Frank Sinatra, Bob Dylan, Simon & Garfunkel, Ray Charles,…
(55:19, CD, Eigenproduktion/Presagio Records, 2013) Dass auch in Südamerika interessanter Progressive Rock gespielt und produziert wird, dürfte Kennern der Szene nicht verborgen geblieben sein – international hatten Künstler von dort allerdings bisher keinen Erfolg. Die aktuell auf sechs Mann angewachsene Band Aisles aus Santiago de Chile versucht das seit 2001 zu ändern. Die Brüder Germán (Guitars, Vocals, Keys) und Luis Vergara (Keyboards) sowie deren Jugendfreund Rodrigo Sepúlveda (Guitars, Vocals) zählten zu den Gründungsmitgliedern. Später stießen Leadsänger Sebastián Vergara, Drummer Felipe Candia, Bassist Daniel Baird-Kerr und Keyboarder Alejandro Meléndez dazu. Inzwischen ist Luis Vergara nicht mehr dabei, und Juan Pablo Gaete hat Meléndez ersetzt. 2005…