(47:00, 58:29, CD+DVD, Digital, White Knight Records/Just for Kicks, 2020)
Man kennt das – es gibt Sänger/Sängerinnen, die hört man einfach unheimlich gern und es ist fast schon egal, was sie singen, es ist einfach schön, der Stimme zu lauschen. So geht es dem Rezensenten zum Beispiel bei Peter Gabriel, Ray Wilson oder … Pete Jones, der bekanntermaßen hinter dem Namen Tiger Moth Tales steckt. Dank der hohen Qualität seines Outputs hat sich dies in der Prog-Szene ja längst herumgesprochen. Ursprünglich war er ja gar nicht in diesem Genre unterwegs, doch dank anhaltender Perspektivlosigkeit hat er sich dem Progressive Rock zugewandt – und das doch recht erfolgreich, was ja auch sein Engagement bei Camel belegt.
Nun also endlich mal wieder ein neues Studioalbum. Also sofort rein in den Player und bei der Autofahrt genießen. Und es fängt auch gleich wunderschön mit Klavier und klassischen Elementen an – und natürlich diese schöne Stimme. Und auch im nächsten Song ist es sehr ähnlich, jetzt könnte aber mal langsam gerne E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mellotron etc. hinzukommen – doch nichts davon. Ein vorausschauender Blick in das Booklet hätte dieses Warten obsolet gemacht, denn es ist klar beschrieben, dass das nunmehr sechste Studioalbum von Tiger Moth Tales in eine andere Richtung geht. Weg vom Prog, hin zu einem Song-basierten Ansatz ohne komplexe Arrangements, der Protagonist am Klavier und die Songs “nur” mit einem Streichquartett verfeinert.
Dieses besteht aus David Adams und Lowri Porter (Geige), Nancy Johnson (Viola) und – offenbar im Wechsel – Sandy Bartai und Sarah Berger am Cello. Die Songs bestechen durch die TMT-typische Intensität – zwar auf Klavier und Streicher reduziert, aber darum nicht weniger interessant – man sollte halt nur nicht ein typisches Album von Tiger Moth Tales im Bandformat erwarten.
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Zusätzlich darf sich der Fan noch über eine schön gestaltete DVD freuen, auf der sich mit Ausnahme des Openers des neuen Albums nur altbekannte Songs befinden, darunter ‚Feels Alright‘, ‚The Ballad of Longshanks John‘, ‚Hygge‘ oder auch ‚A Visit to Chigwick‘. Dazu dann noch ein Interview mit dem Protagonisten.
Wie immer: schöne Musik!
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Tiger Moth Tales
Ein Kommentar
Ich finde Pete wirklich am besten, wenn er nur singt und Piano spielt. Danke für diese tolle Empfehlung. Der Rezensent bringt alles in einem Satz auf den Punkt. Stephanie Tücking hat das mal so formuliert (damals glaube ich über einen gewissen Seal): “Der könnte auch das Telefonbuch singen.