(32:46, CD/Digital, Eigenveröffentlichung, 2017)
Die Veröffentlichung der zweiten EP von Drawn To Lines liegt bereits über drei Jahre zurück. Mit “A New Tongue” knüpften die Alternative Rocker aus Leipzig an ihr Debüt “For the Sake of Silence” von 2014 an. Geboten werden auf der EP fünf Stücke, die sich zwischen viereinhalb und acht Minuten bewegen. Musikalisch bewegt sich das Quartett vor allem in den Gefilden des Alternative Rocks. Proggige Elemente sind dabei auf jeden Fall herauszuhören und Spuren der letzten Ausläufer des Grunge machen sich ebenso bemerkbar.
Das Line-up auf der zweiten EP besteht aus:
Roy Herzog – Gesang & Gitarre,
Christoph Wechselberger – Gitarre & Gesang,
Thomas Stödtler – Bass und
Hannes Stolle – Schlagzeug.
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Drawn To Lines bewegen sich auf “A New Tongue” größtenteils im mittelschnellen Tempo. Gelegentliche Ausflüchte in flottere Tempi oder ruhigere Passagen gehören zu jedem der fünf Stücke. Die Stimmung, die dabei erzeugt wird, spielt sich vor allem in den Sphären der Nachdenklichkeit, Melancholie und Düsternis ab. Das dunkle Ambiente der Songs erinnert oft an den Alternative Rock aus Zeiten der Jahrtausendwende. Entgegen den Künstlern der Post Grunge Ära bringen Drawn To Lines aber mehr Abwechslung in ihre Musik. Der vorletzte Titel der EP ‘Thrive and Whither’ ist ein wahres Feuerwerk verschobener Takte und dynamischer Beatwechsel. Zusammen mit dem schön vertrackten Aufbau des letzten Songs ‘Withdrawal’ sind auch die beiden Höhepunkte von “A New Tongue” definiert. Ebenfalls ist in diesen Nummern der Prog am spürbarsten.
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Dass Drawn To Lines nicht daran denken, ihre Instrumente an den symbolischen Haken zu hängen, bewiesen sie mit der Veröffentlichung der neuen Single ‘Embracer’ im Dezember 2019. Immer noch sehr reflektiert geht das neue Stück ans Werl, aber mit deutlich mehr Dynamik. Von Sänger und Gitarrist Roy Herzog erfuhr Betreutes Proggen, dass bereits an neuen Stücken geschrieben wird. Einen Zeitplan für das nächste Release gibt es allerdings noch nicht.
Die EP hat vieles zu bieten: Melancholie, schöne Arrangements, abwechslungsreiche Strukturen. Was fehlt ist der letzte Kick, das gewisse Etwas, der Schubser mit dem Drawn To Lines den Rock ins Rollen bringen. Die Entwicklung auf ‘Embracer’ verspricht jedoch, dass hier noch Großes zu erwarten ist.
Bewertung: 9/15 Punkten
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