(61:36 + 42:23, 2CD / DVD, Magical Thinker Records / Cherry Red, 2019)
“Live In England” dokumentiert den ersten Auftritt der beiden in den USA ansässigen britischen Musiker Geoffrey Downes (Yes, Buggles, Asia) und Christopher Braide als Downes Braide Association im September 2018.
Eigentlich standen Live-Auftritte bei dieser als Studio-Pojekt gedachten Zusammenarbeit überhaupt nicht auf der Agenda der beiden Musiker. Das erklärt wohl auch die Abwesenheit eines Drummers auf der Bühne des “Trading Boundaries” in Sheffield. Unterstützt werden die beiden dagegen von Dave Colquhoun an der Gitarre und Andy Hodge am Bass. Im Mittelpunkt des Konzerts steht das zu diesem Zeitpunkt aktuelle Album “Skyscraper Souls“.
Um die teils üppigen Arrangements der Titel auf die Bühne zu bringen, spielen die Musiker zu Backing-tracks von Band bzw. Pro Tools. Dazu zählen neben den Drums und Background Vocals auch einige Keyboard- und Gitarren Klänge.
Die Stücke von “Skyscraper Souls” unterscheiden sich in Folge dessen kaum von den Studioversionen. Zur Auflockerung gibt es unter anderem ein paar Rückgriffe auf Geoff Downes‘ Asia und Buggles Zeiten. ‘Bolero/Video Killed The Radio Star’ als Solo-Darbietung kennt man schon von etlichen Asia-Live-Dokumenten.
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Im zweiten Teil des Konzert bittet man als Special Guest David Longdon (Big Big Train) auf die Bühne. Er steuert Gesang bzw. Flöte zu den Stücken ‘Tomorrow’ und ‘Skin Deep’ bei. Andere Special Guests, darunter auch Andy Partridge (XTC) sind nur virtuell auf Band anwesend.
Die Zugaben ‘Heat Of The Moment’ und ‘The Smile Has Left Your Eyes’ sind schließlich John Wetton gewidmet. Chris Braide hat die Ehre den verstorbenen Prog-Helden am Mikrophon zu vertreten.
Die DVD zeigt ebenfalls das gesamte Konzert inklusive Band Ankündigung von Roger Dean.
Aufgrund der recht familiären Atmosphäre im schmuck eingerichtetem “Trading Boundaries” ist das Konzert für das Auge auf Dauer nicht wirklich spektakulär. Trotzdem verdeutlicht auch “Live In England”, dass Downes hier in seinem Element ist und zusammen mit Chris Braide etliche schöne Songs zwischen Pop und Prog auf Lager hat. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass man durch die Bandeinspielungen in ein ziemlich striktes Korsett gezwungen ist. Aber vielleicht erleben wir ja irgendwann den Sprung von “Halb-Playback” zur Liveshow ohne Netz. Das Potenzial ist da.
Bewertung: 10/15 Punkten (DH 10, KR 11)
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