(71:12, CD, 2 LP, rune grammofon / Cargo, 2019)
Ganz langsam, fast aus dem Nichts erklingt eine Orgel. Behutsam gesellen sich etwas Bassuntermalung und nach einiger Zeit ein vager Rhythmus hinzu. Langsam nimmt ‘I Cover The Mountain Top’ Fahrt auf. Es dauert mehr als viereinhalb Minuten und dann wird die bis dahin gezügelte Kraft auf einmal losgelassen.
Für den ersten Teil des Livealbums “Psychedelic Backfire” gilt eigentlich vieles, was gleichfalls auf dem zweiten Teil zu hören ist. Einziger großer Unterschied: während Teil 2 mit vier Songmonolithen jeweils jenseits der 14 Minuten auskommt und mit Gastgitarrist Reine Fiske aufwartet, ist beim ersten Teil die instrumentale Retro-Power auf Trioformat fokussiert (Ståle Storløkken – Hammond, Rhodes, Minimoog, Mellotron, Nikolai Hængsle – Bass, Torstein Lofthus – Schlagzeug), sowie in sechs Songs zwischen sieben und 18 Minuten aufgeteilt.
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So bekommen logischerweise die diversen analogen Keyboards (in erster Linie Hammond-Orgel) wesentlich mehr solistischen Raum, wobei hier eben nicht ausschließlich endlose Sololäufe zu hören sind, sondern der norwegische Dreier oftmals als kompakte, überaus druckvolle Band agiert. Dass als stilistische Beschreibung über dieses Album manchmal das Wort “Jazz” zu lesen ist, ist wohl darauf zurückzuführen, dass sich Elephant9 hin und wieder von ihren Kompositionen treiben lassen und freie, improvisative Passagen hinzufügen. Ansonsten ist hier sehr viel Seventies-Einfluss zwischen hypnotischem, groovendem Progressive und Jazz Rock, sowie gelegentlichen Hard Rock-Anflügen vereint.
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Der erste Teil von ‘Psychedelic Backfire’ kommt somit zwar ohne Gitarre aus, macht jedoch genauso viel Laune wie sein Zwillingsalbum, die beide Anfang 2019 während mehrerer Auftritte im Kampen Bistro in Oslo entstanden. Da man zudem ohne jegliche Overdubs oder Korrekturen auskommt, wird damit die rohe, ungeschliffene Ungestümtheit noch mehr betont.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, KS 12)
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rune grammofon
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Abbildungen: Elephant9 / rune grammofon