(43:00, CD, LP, Digital, Jagjaguwar, 2019)
Auf “Destroyer”, dem inzwischen fünften Album von Black Mountain, watet die Band aus Vancouver erneut komplett rückwärtsgerichtet durch metertiefen Hard, Psychedelic und Space Rock Sumpf. Dennoch ist personell nicht alles beim Alten geblieben, denn Bandleader, Sänger und Gitarist Stephen McBean durfte den Ausstieg von einigen Gründungsmitglieder verkraften und hat mittlerweile mit Arjan Miranda (Bass), Rachel Fannan (Gesang), Adam Bulgasem (Schlagzeug) und Jeremy Schmidt (Keyboards) ein runderneuertes Line-Up am Start.
Zwar ist das Album eindeutig dem Black Mountain-Kosmos zuzuorden, trotzdem ist “Destroyer” in doppelter Hinsicht ein Roadtrip in neue Weiten. Nicht nur dass Stephen McBean 2017 erstmals den Führerschein erwarb (weswegen sich ein Titel ganz programmatisch ‘Licensed To Drive’ nennt). er nutzte zudem die neu gewonnene Freiheit nicht nur zum Herumfahren, sondern als Inspiration für eine gewisse musikalische Weitläufigkeit, eine “Cruise”-Mentalität (~ Es laufen lassen), die sich in fast allen der insgesamt acht Tracks wiederfindet.
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Der Anfang ist noch von einer gewissen Richtungssuche geprägt, denn das Album eröffnende und als erste Single vorab veröffentlichte ‘Future Shade’ setzt zwar auf gut abgehangenen Hard Rock mit leichter Schlagseite zum Space Rock, bleibt zugleich etwas unspektakulär, punktet dafür mit Eingängigkeit. Doch spätestens mit dem folgenden ‘Horns Arising’ zündet die Retro-Symbiose. Denn hier bekommen nicht nur die Keyboards mehr Raum, die verfuzzte Gitarrenlogik mit Vokodergesang präsentiert perfekten doomigen Endzeitrock.
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Nach unterschiedlichen Schnittmustern verfahren – mal mit mehr analoger Keyboardbreitseite (u.a. Mellotron) oder spaciger Melancholie (‘Closer To The Edge’), sowie gelegentlicher Tempoverschärfung (‘Pretty Little Lazies’) und stampfender Space Rock Rhythmik (‘High Rise’) – decken Black Mountain ein weites Spektrum des Retro Rocks ab. Einzig das Album abschließende ‘FD 72’ atmet in den Sounds und programmierter Rhythmik einen gewissen, leicht käsig klingenden 80s Touch.
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Insgesamt sind die Songs, die sich zumeist im Bereich von fünf bis sechs Minuten bewegen, wesentlich direkter, weniger verschachtelt ausgerichtet, war der Vintagestil der Kanadier auf früheren Alben damit eine Spur überzeugender. Gerade der Monstertrack ‘Wucan‘ vom 2008er Album ‘In The Future’ bleibt weiterhin unerreicht. Als gutes Genre-Album kann man das trippige “Destroyer” dennoch durchgehen lassen.
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Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Black Mountain / Jagjaguwar