(33:38, Vinyl, CD, Digital, Tonzonen Records/H‘Art, 2019)
Kamala geben dem Affen Zucker. Und das mittels einer überaus entspannten Symbiose aus Psych- und Krautrock, die mittels gar nicht einmal so homöopathisch eingesetzter Saxophonstöße hin und wieder ins dezent Jazzige abdriftet. Man merkt also schon, dass es nicht ganz uninteressant ist, was die mittlerweile in Leipzig beheimatete Band auch auf ihrem zweiten Album musikalisch vielschichtig breitwalzt. Und das auf gerade einmal etwas mehr als einer halben Stunde.
„Your Sugar“ ist gepflastert mit angenehmen Déjà-vus, einem Wiedererkennen, wobei Kamala den Trip am Ende doch in eine gänzlich andere Richtung als vorher angenommen driften lässt. Sei es der ‚Take Five‘-Mood am Anfang von ‚Chronic Burden‘ oder das angedeutete ‚On Broadway‘-Zitat in ‚Losing It Sometimes‘, was sicher alles reiner Zufall ist, aber dennoch soweit angenommen wird, dass man sich erst einmal in die Tracks von Kamala hineinkuscheln kann. Und da der Sachsen-Fünfer nebenbei die psychoaktiven musikalischen Lautäußerungen sämtlicher Jahrzehnte in petto hat, inklusive lässigem Jamiroquai-Fußwippen, schlägt „Your Sugar“ auf der nach oben offenen Wohlfühlskala mächtig weit nach oben aus.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)