(39:29, CD, EMET Records, 2018)
Eine interessante neue Band, die sich in der Redaktion gleich mit mehreren Alben vorstellt. Darunter auch “Colloids”, das aktuelle Werk dieser Formation, das durchaus internationalen Ansprüchen genügt und eine breite Masse ansprechen könnte. Sie stammen aus Polen und präsentieren ihre Songs in englischer Sprache. Walfad – ein irgendwie komischer Name – was heißt das überhaupt? In Englisch-Lexika läuft man ins Leere, und nach einem polnischen Wort sieht es auch nicht aus. Das Auge macht im ersten Ansatz eher Walfang daraus, doch sie heißen wirklich so. Die Aufklärung wird vom Bandleader direkt mitgeliefert, es handelt sich nämlich um eine Abkürzung, die da lautet: „We Are Looking For A Drummer“. Darauf muss man erst einmal kommen. Eigentlich schon gleich einen Extra-Punkt wert.
Sollte dies mal ein echtes (Spinal Tap-)Problem gewesen sein, so ist dies mittlerweile gelöst, wie die Besetzungsliste zeigt:
Wojciech Ciuraj – vocals / guitar / mandolin
Paweł Krawiec – guitar
Dariusz Tatoj – keyboards
Radosław Żelazny – bass
Jakub Dąbrowski – drums.
Auf sieben Songs zeigen die jungen Polen ihr musikalisches Spektrum, das von Alternative oder Neo-Prog über Melodic Rock bis hin zu New Artrock reicht. Viele Songs sind stark vom Gesang geprägt, so dass das Gefallen des Albums nicht unwesentlich von diesem Faktor abhängt. Ein Problem haben sich die Polen hiermit aber nicht eingehandelt, denn Bandleader Ciuraj, der fast alle Songs komponierte, gibt diesbezüglich durchaus eine gute Figur ab. Dass er nicht alleiniges Sagen im Bereich der Gitarrenarbeit hat, spielt bei den Polen offensichtlich auch eine wesentliche Rolle, denn Krawiec bringt sich immer wieder mal gewinnbringend ins Spiel. Selten wirklich heavy, aber bisweilen mit leichtem Pink Floyd-Touch versehen. Die Keyboards tauchen gelegentlich etwas unter, zeigen aber in einigen solistischen Ausflügen ihre Kompetenz.
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Im Wesentlichen im Liedformat konzipiert, gibt es bei einigen Songs auch genügend Zeit für instrumentale Ausflüge, speziell im längsten Song des Albums, dem zehnminütigen Titelsong.
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An der Gesamtspielzeit lässt sich sicherlich noch arbeiten, für die Zukunft ist aber von diesen jungen Polen noch einiges zu erwarten. Wir bleiben am Ball.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)
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