(27:50, CD, Digital, Atypeek Music/Microcultures, 2018)
Die Stimme von Miles Oliver weckt vehement Assoziationen in Richtung Tom Smith (Editors) und Matt Berninger (The National). Auch Miles Oliver ist ein Crooner mit nasalem Timbre, einer Eigenschaft, die sicher auch Wesensmerkmal und Bank des Pariser Sängers ist. Paris? — Kann so eigentlich nicht sein, da Miles Oliver, der nun mit seinem dritten Album “Color Me“”durchstartet, eigentlich amerikanischer als so manch amerikanischer Sänger klingt.
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Wie auch immer – sein neues Album enthält zehn neue mehr oder weniger stille Stillleben, die bestätigen, dass sich der Musiker eher von Leonard Cohen, Will Oldham, Lambchop oder eben The National, als von nationalen Heiligtümern wie Serge Gainsbourg, Jaques Brel oder auch Miossec sowie Mano Solo inspirieren ließ.
Im Alleingang eingespielt, ist “Color Me” dann auch das, was es scheint: Lo-Fi-Pop mit wundersamen Momenten und noisigem Überbau. Ein ‘Synth Mary’ ist zum Sterben schön und zerbrechlich, sowie so etwas wie die kleine Schwester vom The Nationalem ‘I need my girl’ („It’s enough, I’m coming back to you, It’s enough, I’m giving back my due…“); wohl eine ganz spezielle Seite seines Ichs, die Miles Oliver mit den in die gleiche sentimentale Kerbe schlagenden Kleinodien ‘Saturdaze’ und ‘I Wander Why’ bestätigt. In einem ‘Nothing To Hide’ spürt man den Geist eines Vic Chestnutt, ‘Black Fence’ ist ausufernder Noise. Ganz schön viel für ein großes kleines Album wie “Color Me”.
Bewertung: 10/15 Punkten
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