(72:29, CD, Butler Records/H’Art, 2018)
Erneut zeigt sich, dass die Niederlande ein unerschöpfliches Reservoir an Bands der Prog-Genres vorzuweisen haben. Pünktlich vor dem Weihnachtsgeschäft erscheint das neue Album der nieerländisch-/britischen Formation Dilemma. In Kennerkreisen sind die Jungs nicht gänzlich unbekannt. So wurde die Band, unter Beteiligung des von der Urbesetzung einzig verbliebenen Keyboarders Robin Zuiderfeld, bereits Anfang der 90er Jahre in Amsterdam gegründet. Aus dieser Zeit stammen auch die EP „Trapped“(1993) sowie das Debütalbum „Imbroccata“(1995). Nach dem Cut 2002, einem Neustart 2010 sowie einigen Umbesetzungen soll nun 2018 mit dem Album „Random Acts Of Liberation“ die Auferstehung der Band gelingen und mit begeisterndem, energischen Prog Rock neu durchgestartet werden. Die aktuelle Bandbesetzung, die am Ende der Review aufgeführt ist, rekrutiert sich aus Musikern, die in diesem Metier bereits eine Menge Erfahrungen mitbringen.
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Mit den beiden ersten Titel des Albums ‘The Space Between The Waves ‘ und ‘Amsterdam (This City)’ legen Dilemma gleich mächtig los. Mit Songs von drei bis über zwölf Minuten erwartet den Hörer eine wilde und dynamische Fahrt. Energiegeladen und etwas härter angelegt bis hin zu leichten Progmetal Anleihen lassen die Musiker keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht. Hervorzuheben sind zudem das 12-minütige Epos ‘The Inner Darkness’ und der Metallic Rocksong ‘Pseudocomaphobia’. Titel wie ‘Play With Sand’, ‘Openly’ und ‘Prodigal Son’ zählen zu den typischen Dilemma Hymnen. Keine Frage, hier sind gestandene Progressive Rocker am Werk. Dass Dilemma allerdings auch eine andere Seite hat, zeigt nicht nur das sehr melodiöse, fast atmosphärische ‘Aether’. Es sind gerade diese etwas sanfteren, gemäßigteren Töne, die sehr gefallen. Mit ihrem Mix aus Melodic Rock, einer Prise Hard Rock, symphonischem Progressive Rock mit minimalen Prog Metal Fragmenten bringt die Band auf immerhin 72 Minuten ein gehöriges Maß an Abwechslung mit.
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Die 14 Titel bieten nichts grundlegend Neues – das dürfte vermutlich ohnehin nur “Jahrhundertalben” vorbehalten sein. Die Künstler aus dem Nachbarland verstehen es aber dennoch geschickt, die Balance zwischen hart und soft bis hin zum Melancholischen herzustellen und somit eine solide Produktion vorzuweisen. Immer wiederkehrende Tempowechsel und variationsreicher Gesang sorgen für einen fortwährend lebendigen Eindruck. Die zumeist sehr eingängigen Melodien, bestehend aus härteren Riffs, Gitarrensoli, atmosphärisch bis druckvollen Keyboards und melancholischen Passagen sollten eine größere Anzahl Prog Begeisterte ansprechen.
Bleibt zum Schluss nur festzuhalten, „Random Acts Of Liberation“ ist ein hörenswertes Album, das durchaus größere Aufmerksamkeit verdient. Das Album ist sowohl digital als auch auf CD im Digipack und auf 180-Gramm-Doppel-Vinyl erhältlich.
Bewertung: 10/15 Punkten (GH 11, KR 9, HR 10)
Line-up:
Robin Z (Zuiderveld) – Keyboards, Grand Piano, Geo Synth
Collin Leijenaar (Kayak, Neal Morse, Dave Bainbridge, Affector) – Drums, Loops, Percussion, additional Keys, Sounddesign, Backing Vocals
Declan ‘Dec’ Burke (Frost*, Audioplastik, Darwin’s Radio) – Guitars, Vocals
Paul Crezee – Guitars
Erik van der Vlis – Bass.
Gastmusiker:
Rich Mouser – Guitars
Piet Hein Appelo – Guitars (5, 8)
Nando Eweg – Omnichord & additional additional Keys (4)
Jessica Koomen (Neal Morse) – Backing Vocals
Frank van Essen (Iona) – Violin (2, 6)
Paul Sutman – Vocals (2)
Zeph Daw – Spoken Word (12).
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