(76:00, DVD, Jaggy D/Soulfood, 2018)
Es ist noch gar nicht so lange her, da beglückte Ray Wilson seine Fans mit einem feinen Live-Doppelalbum namens Time and Distance. Und auch nachfolgend besprochenes Werk ist ein Live-Dokument, aufgenommen im Bauhaus in Dessau, wo im Rahmen der ZDF@Bauhaus Reihe bereits über 100 Künstler aufgetreten sind.
Bei dieser Aufnahme ist der sympathische Schotte nicht in abgespeckter Trio Besetzung unterwegs, was er ja gelegentlich praktiziert, sondern präsentiert sein Programm ähnlich wie bei seinem letzten Loreley-Auftritt in voller Mannschaftsstärke. Zwar nicht ganz so prall gefüllt mit Musikern wie beispielsweise kürzlich bei gleichem Anlass bei Big Big Train erlebt, doch tummeln sich immerhin sieben Musikerinnen/Musiker auf der Bühne.
Im Einzelnen sind dies hier:
Ray Wilson – lead vocals / acoustic guitar
Steve Wilson – electric guitar / acoustic 6 & 12 string guitars / backing vocals
Marcin Kajper – bass guitar / saxophone / flute
Mario Koszel – drums / percussion
Ali Ferguson – electric guitar / 12 string guitar / backing vocals
Kool Łyczek – piano / keyboards
Alicja Chrzaszcz – violin.
Den Auftakt machen zwei Wilson-Songs, ‚Change‘ and ‚Sarah‘, gefolgt vom ersten Genesis-Gassenhauer, nämlich ‚Follow You Follow Me‘, das gut gelaunt mit mächtiger akustischer Präsenz (gleich drei akustische Gitarren sind im Einsatz) gespielt wird. Im weiteren Verlauf pendelt Ray Wilson zwischen eigenen Songs, Stücken aus der Stiltskin-Zeit und einigen Genesis- bzw. Gabriel-Klassikern.
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Dem Rezensenten sind in den letzten Jahren Wilsons eigene Stücke zunehmend ans Herz gewachsen, so dass ein Konzert des Schotten schon längst nicht mehr von dem Wunsch beseelt ist, möglichst viele Genesis-Songs zu Gehör zu bekommen. Natürlich ziehen die üblichen Hits immer wieder, aber Wilson hat weit mehr zu bieten.
Man hört ihm gerne bei seinen Erzählungen zu, und das gilt nicht nur für seine Ansagen, sondern auch für die gefühlvollen Songs aus seiner Feder.
Beim ersten Check des Links zum Video wurde im tonlosen Schnelldurchlauf geschaut, was einen erwartet und bei einem kurzen Zwischenstopp am Ende der Veranstaltung ließ sich auch ohne Ton an Hand der Mimik erkennen, um welchen Song es sich dabei handelt, nämlich ‚Mama‘, mit dem dieses feine Konzert schließlich auch beendet wurde.
Ein Konzert, das dem anwesenden Publikum offensichtlich viel Spaß gemacht hat und das dem Fan auch auf DVD rund 75 Minuten lang beste Unterhaltung bietet.
Bewertung: 12/15 Punkten (AG 12, JM 12)
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