(48:00, Download, Necio Records, 2018)
Es gibt Neues aus dem peruanischen Hause Necio Records, wo auch schon die bekanntere Psychedelic-Band King Gizzard & The Lizard Wizard untergekommen ist und im Dezember letzten Jahres ihr zwölftes Studioalbum veröffentlicht hat. Nun sind The Slow Voyage mit ihrem Debüt am Zug, das vergangenen November von der Band selbst veröffentlicht wurde und am 15. Mai erneut via Necio.
Manchmal verraten die Album-Artworks doch etwas über den Inhalt, oder geben zumindest einen kleinen Hinweis. Das, was sich in diesem Fall im Inneren befindet, ist genauso sanft-verträumt und hypnotisierend, als würde man sich in einem endlosen Meer aus satten Farbpigmenten ohne jedes Zeitgefühl treiben lassen, wie das Bild suggeriert. ‘All the days’ entführt uns dynamisch in interplanetare Räume und zeigt, dass die Reise Richtung Psychedelic-Space-Rock geht und tendenziell auch der Route der bereits erwähnten Band King Gizzard ähnelt. Mit Pedalen und Effekten wird ein weicher, umhüllender Groove kreiert, der die Herzen aller Psychedelic-Fans mit ‘Close your eyes’ langsamer schlagen lässt. Hier kann man ruhig für einen Moment Konzepte wie Zeit vergessen, die ganze Welt um sich vergessen, die Augen schließen und sich in Trance versetzen lassen.
‘Horus’ führt das eine Weile fort, allerdings bahnt sich ein Umbruch schleichend an, bis er dann ausbricht und die Schläfrigkeit wiedereinsetzt und man dann wieder aufgeweckt wird. Nach dem ruhigeren Sad-Song ‘Más allá’ des Albums, kommt mit ‘Will you be back tomorrow’ mehr Fuzz auf, mehr Kraut, ein dreckigerer Sound. Zwischendurch toben die Chilenen Indie-Rock-lastig, auch Garage-Rock-Einflüsse lassen sich raushören, die dem fuzzigen Psychedelic-Sound mehr Substanz geben.
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“Time Lapse” strotzt nur so vor WOW-Momenten, hat aber auch Passagen, die etwas eintönig werden können. Dass es keine Tempo-Abwechslung gäbe, kann man ihnen allerdings nicht vorwerfen. Trotzdem: The Slow Voyage ist eine junge Band, die insgesamt doch schon einen eigenen Sound hat und auch daher viel Unterstützung verdient hat. Es könnte sehr spannend werden, wenn sich die Band auch weiterhin mit langsam-zarten Psychedelic beschäftigen würde und auch den Sänger mehr experimentieren lassen würde, denn gute Ansätze lassen sich jetzt schon hören. Insgesamt gefällt das Album definitiv und zeigt, dass die Richtung mit frischen Klängen nicht nur am Leben gehalten wird, sondern richtig aufblühen kann.
Bewertung: 11/15 Punkten (DW 11, KR 11, PR 11)
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