(59:45, CD, Mascot/Rough Trade, 2017)
Der vorliegenden Promoversion im Pappschuber ist kaum Information zu entnehmen. Bleibt zu hoffen, dass die reguläre Ausgabe diesbezüglich etwas benutzerfreundlicher ausfällt. Doch das ist schon der einzige Kritikpunkt, denn die gebotene Musik ist großartiger Melodic Prog-Rock.
In Finnland sind sie eine große Nummer, sie tourten bereits mit so unterschiedlichen Acts wie Foo Fighters, Neil Young, 30 Seconds To Mars, ZZ Top, Anathema oder Opeth. Hierzulande ist der Bekanntheitsgrad aber eher noch überschaubar. Was angesichts der präsentierten Musik durchaus überrascht, denn die zehn Songs bieten eine knappe Stunde feine Unterhaltung, die offensichtlich auf den internationalen Markt abzielt. Was bisweilen massenkompatibel ausgerichtet ist, enthält auch viele interessante Arrangements, die das Ganze von reiner Durchschnittsware abhebt.
Es handelt sich bereits um das siebte Album der Finnen, das erste nun bei der Mascot Label Group. Die drei Brüder Mikko (Gesang), Kie (Gitarren) und Jonne von Hertzen schütteln hier scheinbar ganz locker prächtige Rocksongs aus dem Ärmel, in denen auch die Keyboards, ebenfalls von den Brüdern beigesteuert, wesentlich dazu beitragen, dass ein gewisser Bombast-Faktor kaum zu überhören ist. Das Quartett wird durch Schlagzeuger Sami Kuoppamäki vervollständigt. Außerdem gibt es einen Gastauftritt von HIM-Keyboarder Jani Purttinen.
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Der 12 ½-minütige Titelsong eröffnet das Album zunächst mit elektronischen Spielereien, auf die von Hertzen typische Rockmusik folgt. Das bedeutet eingängige Refrains, exzellente Gesangsleistungen und wuchtiger Sound. Die Gitarre erinnert hier in einigen Momenten gar an Pink Floyd, doch insgesamt geht es eher in Richtung AOR mit progressivem Einschlag. Das als Single ausgekoppelte ‚The Arsonist‘ geht glatt als Stadionrocknummer durch – aber auch hier ist nicht ausschließlich vorhersehbarer Mainstream Rock geboten, vielmehr streuen sie immer wieder kleine Überraschungen ein.
Ein Album ohne Ausfälle, das gelegentlich an World Trade oder Kansas erinnert und es definitiv verdient hat, auch außerhalb von Finnland angemessen honoriert zu werden. Starke Gesangsharmonien, wuchtiger Sound und einfallsreiche Details – da ist auch in Zukunft noch einiges zu erwarten. Macht richtig Spaß!
Alles zusammen ergibt lockere 11 Punkte, die von Her(t)zen kommen.
Bewertung: 11/15 Punkten (GH 11, JM 11, KR 11)
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