(40:40; CD, Digital, Vinyl; Moment Of Collapse Records, 25.04.2025)
Und wieder ein extrem musizierendes Kollektiv aus dem Norden Deutschlands nach den schon feinen Platten von Druma und Drownship. ‘The Order’ springt Dich unmittelbar an wie ein tollwütiger Hund, Sänger Wasli speit Gift und Galle. Die Musik selbst ist kraftvoller Sludge/Post Metal, der über die komplette Länge des Albums meist zwischen langsam und druckvollem Mid Tempo agiert, dies alles mit viel Wut im Bauch. Rasende Tempo-Ausbrüche sind eher nicht das Ding der Norddeutschen. Vielmehr klotzt man ordentlich, kleckern ist nicht. Nimm ‘Nihilistic Rites’, der Song geht mit fies speienden Vocals direkt auf die Zwölf, Wasli ist wütend, gar mächtig angepisst. Doomige, etwas das Tempo verschleppende Parts setzen zwischendrin mal kurze prägnante Kontraste.
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In ‘Dissonance Of The Tonqueless’ holt man im Intro mal kurz Luft, um aber schnell wieder in den üblichen Wutanfall überzugehen. Die handwerklich/instrumentale Fraktion macht ordentlich was her, sind die subtilen Melodien/Arrangements detailverliebt, allein der ewig gleiche Hass in den Vocals ist etwas eindimensional. In ‘Pulse’ werden feine, melancholisch wavige Melodiefäden in den Gitarren verarbeitet, gleichzeitig klingt man massiv und leidenschaftlich. Etwas leichtfüssige rockige Parts sind richtig gut in den Song platziert. Über den Gesang darf ob der Gleichförmigkeit auch hier diskutiert werden. Im hinteren Teil des Songs blitzen kurzzeitig subtile, dunkle Backing-Vocals auf. Etwas mehr davon hätte einiges an Schattierungen/Abwechslung und Atmosphäre auf den Plan gerufen.
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Das schleppend, düstere ‘Black Fields’ klingt apokalyptisch, dystopisch, setzt erstmal mit Sprachsamples einiges an Atmosphäre frei. Die weitere Hinzunahme von dunklen, interessant klingenden Chören im Background zeigt, dass man Akzente zu setzen weiß, braucht man diese auch, um den immerwährend aggressiven Shouts was entgegenzusetzen. Mit ‘Drain the Poison’ swingt man fast groovy im Flow, das abschliessende ‘Into The Abyss’ weiß mit viel Dynamik nochmal aufzuzeigen, dass die Band die Dramaturgie für spannend gestaltete Sounds versteht. Die Promotion spricht von Grindcore-nicht wirklich, Black Metal-ein wenig, Death Metal-ein wenig, gar Punk-nicht wirklich. “Dinge For The Doomed” ist ein über weite Strecken sich durchpeitschendes, aggressiv aufgeladenes dystopisches Stück Sludge/Post Metal, dem im handwerklichen Bereich absolut nicht die Leidenschaft abzusprechen ist. Allein der Gesang ist ob seiner eindimensionalen Gangart eher eine anstrengende Angelegenheit und somit wohl Geschmacksache.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Line-Up:
Wasli K. – Vocals, Screams & Lyrics
Malte S. – Guitars, Flows & Backings
Sebastian V. – Bass, Harsh Noises & Backings
Sebastian B. – Drums
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von ALL NOIR zur Verfügung gestellt.