(41:20; CD, Digital, Vinyl; Hammerheart Records, 25.04.2025)
Dieser doomige Newcomer rekrutiert sich aus spanischen und britischen Musikern und lässt sich grob in der Schnittmenge von Draconian, My Dying Bride, Swallow The Sun und Trees Of Eternity einordnen. Mit der Sängerin Tereza Rohelova hat man eine ausdrucksstarke Frontfrau, die zwischen ätherisch zart, fauchend fies und guttural alles kann. Wie es sich für eine zünftig düstere Doom-Platte gehört, widmet man sich den Themen Verzweiflung, Trauer, Sterblichkeit und Depression. Also nichts für schönes Wetter und gute Laune, so viel ist jetzt bereits schon mal klar. Die Band legt über die komplette Albumzeit einen schweren, ausladenden Sound-Teppich aus, verlässt diesen auch nur ganz selten für etwaige Tempo-Ausbrüche (‘On Death’s Door Part II’). Der Sound ist kraftvoll produziert, nicht poliert, aber weit weg von roh. Die atmosphärisch stillen Parts sind wirklich feinfühlig in Szene gesetzt, soll heißen, orchestrale Synths werden mit sensibel arrangierten Gitarren akzentuiert. Dies lässt die aufbrausenden Momente – von denen es einige gibt – um so wirkungsvoller erscheinen. Die Vocals sind schon speziell, eine Art aggressives Fauchen, gelegentliche Growls, was mit den sehr gelungenen sanften Parts das Hell und Dunkel gut miteinander agieren lässt. Mich erinnern die sanften Gesänge positiv an die leider viel zu früh verstorbene Aleah Stanbridge von Trees Of Eternity.
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Opia integrieren die symphonischen Elemente fast durchgehend in ihren Melodien, fahren nie zu monoton die quälend langsame Schiene, sondern sind immer mit genügend Schub und satten Riffs unterwegs. Das macht das ganze Prozedere durchgehend kurzweilig. So richtig gelungen ist ‘Man Proposes, God Disposes’, wenn schwebende, entrückte Strophen sich in eine mächtige Wall of Sound im Refrain hoch schrauben. Das funktioniert in sich schlüssig und harmonisch, erfindet natürlich das Genre keineswegs neu. Konsequent düster und tragisch spielen Opia ihr Programm runter, erinnern im aggressiven Fauchen auch gern mal an My Dying Bride in ihrer jüngeren Historie. Ob das mit dicken Riffs und sehnsüchtigen Melodien agierende ‘The Fade’ oder das drückend schwermütige ‘Days Gone By’, für Fans dieser Art Sound werden Opia sicher eine gute Wahl darstellen. Für mich ist diese Art schleppend dunkler Metal im richtigen abendlichen Setting eine nostalgische Abfahrt, hat dieser Sound doch seine Hochzeiten lange hinter sich. Nichtsdestotrotz passt hier das meiste gut aufeinander. Freunde des tragisch gotischen, aber jederzeit kraftvollen Doom sollten mit dieser Platte ihren Frieden machen.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Line up:
Tereza Rohelova – Vocals
Phoenix Griffiths – Guitars
Daniel Tregenna – Gutars
Richard Rees – Bass
Jorge Afonso – Keyboards
Sam Heffernan – Drums
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Hold Tight zur Verfügung gestellt.