(35:23; Digital; Eigenveröffentlichung, 21.02.2025)
Breit angelegte Soundlandschaften, langsam ins Tal driftende Gletschermassen, eruptive Ausbrüche – auch auf ihrem dritten Album konzentrieren sich Pictures From Nadira auf ihre Vorzüge, nämlich das Kreieren eines auf Pathos und große Momente ausgelegten Post-Rock. War das Debüt “Nadira” die Pflicht, der Nachfolger “Morula” die Kür, so ist “Bright Lights And Tired Streets” Alles! Mit fünf neuen Tracks zeigen die Münchner an, dass sie mittlerweile zum beständigsten und vor allem heißesten Eisen im nicht nur auf Germany bezogenen Postrockkosmos gehören. Fulminante Soundaufbauten harmonieren mit ausufernden Spannungskurven, die umso mehr nach oben driften, je mehr sich das Album entwickelt.
Bis auf einen Gedanken zur katastrophalen derzeitigen Weltlage in ‘Sereno’ (“Das ist ja alles wie im Fieber, Keiner will es eigentlich, mit einmal ist es da, wir haben es nicht gewollt, die Anderen haben es nicht gewollt, trotzdem sind wir dabei, trotzdem ist die halbe Welt dabei, und Gott guckt zu wie wir uns abschlachten…”) wieder komplett in Instrumental, wobei die Wucht, mit welcher die Pictures in den finalen Momenten um die Ecke kommen, wahrhaft niederschmetternd ist. Hier macht nichts auf scheinheilig heile Welt, “Bright Lights And Tired Streets” und allem voran achtminütige Brocken wie ‘Sereno’ und ‘Weltschmerz’ sind kein warmer Frühlingsregen, sondern schon irgendwie harscher Eissturm.
Bewertung: 12/15 Punkten
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