‘Flight’ heißt das erste Stück dieses Albums. Flucht oder Flug, frage ich mich und tauche begeistert in das Album ein. Von der ersten Sekunde an packt mich die Musik – offiziell nennt sich das “zeitgenössischer Jazz”. Und schon das erste Stück, ‘Flight’ = Flucht/Flug, kann auch wie ein Teaser für den Rest des Albums aufgefasst werden. In nur drei Minuten gibt es hier alles, was nachher noch weiter ausgearbeitet wird: Verrückte Rhythmen, spannende Instrumentierung, erstklassige Musiker/Solisten, mitreißende musikalische Einfälle. Also, gerne weiter so.
Zweites Stück: ‘Song Of The River’. Da drängt sich doch gleich eine Assoziation mit einer Flussfahrt auf und das passt wirklich. Ruhige Passagen mit brillanten Soli wechseln sich mit Stromschnellen ab, überraschend zauberhaft unterlegt mit karibischen Rhythmen, sodass Füße wippen nicht mehr reicht. Einfach mitreißend.
Die weiteren fünf Stücke nehmen mich mit auf eine Reise, so als wäre ich noch immer auf dem Fluss – oder einem Flug. Es gibt keinen Moment des Ausruhens auf diesem Album. Dauernd passiert etwas. Sobald ich mich in ein musikalisches Thema eingehört habe, verändert sich etwas: Rhythmus, Dynamik, Instrumentierung, neue musikalische Elemente – alles ist im Flow. Fluss also.
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Die Spielfreude der drei Musiker ist live einfach erfrischend anzusehen. Ich persönlich mag ja keine Vergleiche in Rezensionen, aber vom Gefühl her war das letzte Album, bei dem ein begnadeter Jazzpianist eine dermaßen faszinierende, facettenreiche und mitreißende Musik präsentiert hat, “Tuesday Wonderland” von e.s.t..
Jeremy Ledbetter ist ein vielgebuchter, renommierter Künstler der kanadischen Jazzszene. Mittlerweile ist er weit über Kanadas Grenzen hinaus bekannt. Er tourt gefühlt 489 Tage pro Jahr in verschiedenen Formationen über die Bühnen. Dazwischen produziert er auch noch Alben und hat ein Privatleben. Chapeau. Erfahrung mit karibischen Rhythmen hat er schon lange, denn er lebte und arbeitete lange im Musikbusiness in Trinidad und Tobago. Hörbar deutlich hat er die Essenz der Musik von dort mitgenommen und webt sie nun ganz organisch in seine Kompositionen ein. Sehr schön zusammengefasst auf seiner eigenen Website.
Fazit: Mit ‘Flight’ ist wohl doch Flug gemeint, denn dieses Album ist eine alle Sinne erfüllende Reise.
Bonus: Ich habe schon wieder einen Backkatalog zum Durchhören, denn wo dieser Mann dabei ist, da macht es Spaß.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Line-up:
Jeremy Ledbetter – piano/keys
Rich Brown – electric bass
Larnell Lewis – drums
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Abbildungen: Jeremy Ledbetter Trio