(45:28, Vinyl, Digital, Salvaged Records, 13.12.2024)
In Florida kalben die Gletscher. Und Orbiter haben vielleicht ihr harschestes, aber zugleich auch melodischstes Album eingespielt. Wieder unter der Ägide Jonathan Nuñez (Torche, Shitstorm, Jacuzzi Boys) entstanden Songs voller Weltschmerz und Melancholie, wobei noch nie im Orbiter-Universum die Gitarren so traurig und eisbehangen klirrten. Zwei Jahre nach ihrer EP „Head Failures“ und ganze fünf nach dem Debütalbum „Southern Failures“ erschaffen Orbiter ihre “Distorted Folklore” und orientieren sich in soundtechnischer Hinsicht einmal mehr am doomgazenden Post Rock.
Dabei jubilieren die Gitarren in mancher Hinsicht dermaßen, dass sich ein gewisser Hitappeal entwickelt (‘Time Rips’), obwohl die Klangästhetik und somit die Gesamtsituation schneidend scharf ist. Mächtig wie Cave In und vorwärtsstrebend wie Caspian katapultieren uns Orbiter ins Eismeer wohliger Tristesse, schwingen ihrer Klanggebilde schon einmal zur siebenminütigen Mächtigkeit auf (‘Svalbard’) und trauen sich an eine ureigenste Version von Talking Heads ‘This Must Be The Place’. Die Cure des Post Rock!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Orbiter