Das zweite Album der Band aus Aschaffenburg erschien Anfang November 2024 mit einem Besetzungswechsel an der Gitarre, was aber an der grundlegenden Ausrichtung der Band nichts ändert. Diese bietet wie bereits auf dem Debüt eine Mischung aus Hardrock mit Hang zum Bombast, sowie auch mal sphärischen Retroprog. Instrumental ist das alles ganz ordentlich gemacht, nur der Gesang ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Mir persönlich klingt Florian Rickert zu anstrengend, weil man ihm anmerkt, wie sehr er sich vergeblich bemüht, den Shouter zu geben.
Die Kompositionen sind aber durchaus gelungen und decken eine ganze Reihe von Stilen ab. Natürlich ist der Proganteil in ihrer Musik geringer als der Hardrockanteil. Doch auch in ihren harten Momenten hat ihre Musik immer noch genügend Substanz, um den Hörer bei der Stange zu halten, vorausgesetzt er steht auch auf die härteren Momente unserer Lieblingsmusik. Es gibt immer wieder schöne Soli an der E-Gitarre, der Bass pumpt unentwegt die Songs nach vorne und auch das Schlagzeug spielt recht ordentlich, wenn auch nicht besonders innovativ. Mir fehlt da ein bisschen die persönliche Note.
Mein Fazit zu diesem Album ist zwiespältig. Die einzelnen Tracks sind für Liebhaber des eher härteren Rock mit gelegentlichen Prog-Einflüssen gar nicht mal so schlecht. Doch der Gesang zieht sie in meinen Ohren runter. Besonders im Hardrock braucht man Sänger mit Klangvolumen in der Stimme, was hier leider überhaupt nicht der Fall ist. Somit ist “Nightwatch” wirklich nur etwas für echte Fans, die darüber hinweg schauen können. Dazu gehöre ich nicht. Ein weiterer Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann, ist die Webseite der Band. Hat zwar nichts mit der Musik zu tun, aber Marketing geht anders…
Bewertung: 8/15 Punkten
Tracklist:
1. Intro 0:57
2. In Case Of Insanity 5:00
3. Far From Cure 7:22
4. Cloud X 7:23
5. Nightwatch 11:17
6. Suitable Pills 6:24
7. Landamar, The Mandrill King 7:21
8. Catatonia 9:03
9. Final Day 8:01
Line-up:
Andreas Bookjans – guitars
Alexander Röckl – bass
Christoph Bäckmann – drums
Florian Rickert – vocals, keys
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Abbildung: The Grand Sheep