(58:57; Vinyl, CD, Digital; Season Of Mist, 07.02.2025)
Highlander Andy Marshall verbindet wie kein anderer epischen Black Metal mit atmosphärischem, sehr melodischem Celtic Folk. Traditionell ertönen auch auf dem Nachfolger von “Origins” deutlicher denn je Tin Whistles, Uilleann Pipes, Cello und Violine. Dabei verschmelzen sie mit kraftvollen Gitarren, Blast Beats und dem harschen Gesang vom Chef höchstpersönlich.
Der zu Anfangstagen der Band noch ungewohnte Black-Metal-Style ist keine große Herausforderung mehr, weil Saor mittlerweile dem Status “Underground-Tipp” entwachsen sind. Auch in der Prog-Szene sind sie nach nunmehr fünf Alben mit ihrem Caledonian Metal angekommen und genießen einen guten Ruf. Nicht zuletzt, weil die Band es mit fesselnden Arrangements auch bei Longtracks jenseits der zehn Minuten immer wieder schafft, den Hörer bei Laune zu halten. So kam der Vorgänger mit sechs Songs unter zehn Minuten sogar ein wenig “poppiger” daher, was bei “Amidst The Ruins” nicht mehr der Fall ist.
Nur der ungewohnt ruhige, ohne Riffs und Drumming ausgestattete Song ‘The Sylvan Embrace’ erreicht lediglich acht Minuten. Dabei sticht das Stück mit seiner balladesken, wunderschönen Lagerfeueratmosphäre und dem Cello von Jo Quail unbedingt aus dem gewohnten Saor-Sound heraus.
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Typisch hingegen ist der Einstieg in Album Nummer sechs mit dem Titelsong ‘Amidst The Ruins’. Klar im Vordergrund stehen die Black-Metal-Riffs, die Blast Beats und die packenden Melodien, die Ella Zlotos den Uilleann Pipes und den Whistles entlockt. Als Kontrast gesellt sich der harsche, raue Gesang von Andy Marshall hinzu und verleiht dem Ganzen seine gewohnt kraftvolle, epische Atmosphäre.
Ella Zlotos, die die Band zunächst nur live unterstützt hat und nun ein fester Bestandteil der Band zu sein scheint, ist auch als Background-Sängerin, u.a. beim recht eingängigen ‘Echoes Of The Ancient Land’ und beim 14-minütigen, im Mittelteil recht virtuosen ‘Rebirth’, zu hören.
Nach wie vor schafft es die Band, eine einzigartige Verbindung von Black Metal mit einer von atemberaubenden Landschaften inspirierten, atmosphärischen Note herzustellen. Wer mit den anderen fünf Alben von Saor warm geworden ist, wird zwar feststellen, dass sich die Schotten nicht wirklich neu erfinden, aber “Amidst The Ruins” ist trotzdem ein gutklassiges, hörenswertes Album geworden.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Besetzung:
Andy Marshall – All Composition, Writing & Instrumentation
Gäste:
Ella Zlotos – Female Vocals, Tin Whistles, Low Whistles, Uilleann Pipes
Carlos Vivas – Drums
Jo Quail – Cello & FX (4)
Àngela Moya Serrat – Violin (1, 2, 5)
Miguel Izquierdo – Viola (1, 2, 5)
Samuel C. Ledesma – Cello (1, 2, 5)
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Rezension:
“Origins” (2022)
Alle Abbildungen stammen von Season Of Mist.