(43:01; Vinyl, CD, Digital; Hopeful Tragedy Records (Eigenveröffentlichung), 20.09.2024)
Kein Noise Rock, kein Post Hardcore und kein Indie Rock. Kein Prog, kein Singer/Songwriter und nur ganz wenig Post Rock.
Von dem Stilmix, der eigentlich so typisch für Alex Henry Foster ist, findet sich auf diesem Tonträger nur wenig wieder. Trotzdem ist “A Measure Of Shape And Sounds” ein Album geworden, das unverkennbar die Handschrift des kanadischen Künstlers trägt bzw. dessen Atem haucht. Nur, dass die Gefühle Fosters, denen er auf seinen Platten immer so eindringlich Ausdruck verliehen hat, hier nicht durch dessen Texte vermittelt werden, sondern durch instrumentale Ambient-Soundscapes, die sich Stilelementen wie Drones und Field Recordings bedienen und Einflüsse aus Neoklassik, Score Music und Post Rock verarbeiten. Von Foster wieder einmal zusammen mit seinem langjährigen Mitstreiter Ben Lemelin in Szene gesetzt, ist “A Measure Of Shape And Sounds” eine Klangreise, bei der die leisen Töne und Minimalismus die Stimmung bestimmen.
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Dass Fosters Entscheidung zu diesem Instrumentalalbum (genau wie die, die Vorgängerplatte “Kimiyo” von Momoka Tobari einsingen zu lassen), auf den zeitweisen Verlust seiner Stimme zurückzuführen ist, hätte man annehmen können, ist aber nicht korrekt, denn die Entscheidung hierzu war bewusst und nicht gezwungenermaßen gefällt worden. Fakt ist jedenfalls, dass “A Measure Of Shape And Sounds’ das Universum des Alex Henry Foster um neue Facetten erweitert. Facetten, die in gleichem Maße unbekannt sind, wie sie auch vertraut klingen.
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So bedarf es bei diesen meditativen Klanglandschaften denn auch schon einiger Zeit, um erahnen zu können, welchen Teil seiner inneren Gefühlswelt, beziehungsweise welche Erfahrungen und Wahrnehmungen der Musiker gerade mit der Außenwelt teilen möchte. Die Titel der einzelnen Stücke helfen da nur ansatzweise beim Verständnis. Gut, dass es zumindest zu den Singles des Albums Erklärungen des Künstlers zu finden gibt, wie etwa bei ‘Cinematic Insight’.
The song gravitates around the conceptual notion of intimate and reflective meditations. It evokes a certain form of musing sobriety, if not a contemplative composure, towards the perception we have of ourselves as opposed to what we need to believe we have become with time passing by. Based on the idea that, on various degrees, we’re all part projection, idealization, deception and illusion in regards to our distinctive conditions, it offers an introspective invitation to outgrow our pretension, denial and make-believe through a current of honesty, acceptance, and let go.
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Und doch lässt das Album am Ende mehr Raum für eigene Interpretationen. Was wirklich schön ist, denn so kann dieser zweite Teil seiner “Voyage à la Mer” zur ganz persönlichen Reise für jeden einzelnen Hörer werden.
Mir persönlich ist es dabei am liebsten, gar nicht so viel über die Message der Stücke nachzudenken und die Musik einfach wirken zu lassen. Ein wunderbarer Soundtrack, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Alex Henry Foster & Ben Lemelin (Music)
Diskografie (Studioalben):
“Windows In The Sky” (2018/2020)
“Kimyio” (2024)
Surftipps zu Surftipps zu Alex Henry Foster:
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Rezensionen:
“Kimiyo” (2024)
“Standing Under Bright Lights • Live From Festival International De Jazz De Montréal” (2021)
“Windows in the Sky” (2020)
Konzert- & Festivalberichte:
27.07.24, Köln, Die Kantine
16.06.22, Köln, Yard Club
26.10.21, Mainz, Kulturzentrum
12.02.20, Köln, Stadtgarten
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Alex Henry Foster zur Verfügung gestellt.