(48:42; CD, Digital; Frontiers Music, 08.03.2024)
Hervorgegangen aus einer Dream-Theater-Coverband haben die libanesischen Progressive Metaller Turbulence gerade ihr drittes Album “B1nary Dream” veröffentlicht. Positiv an diesem Album zu bewerten ist insbesondere, dass Turbulence sich musikalisch immer weiter von ihren alten Vorbildern entfernt und gleichzeitig immer mehr zu ihrem eigenen Sound gefunden haben.
Genau wie das 2021er “Frontal” ist auch “B1nary Dream” ein Konzeptalbum geworden. Dessen Geschichte handelt vom Roboter 8b+1, der im Mittelpunkt eines Experimentes steht, das den Namen ‘B1nary Dreaming” trägt. Eine moderne Story, über Künstliche Intelligenz, Träume und das Erwachen des Bewusstseins.
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Ob es der Geschichte geschuldet ist oder ob es einfach die natürliche Entwicklung der Band ist, Turbulence haben ihren Sound jedenfalls erweitert und lassen nun vermehrt Sci-Fi-Synthies, Fusion-Elemente und immer wieder Djent-Akkorde in ihren Progressive Metal einfließen. Aber auch die Art-Rock-Konzeptalben Gazpachos schimmern durch, wenn wabernde Synthies zu Beginn des Openers ‘Static Mind’ auf verträumten Gesang treffen. Bei ‘Theta’ hingegen verbinden die Libanesen die Melodien Pain Of Salvations mit zeitgenössischem Djent.
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So klingt “B1nary Dream” stellenweise viel technischer als sein Vorgänger, insbesondere auch wegen der vielen Breaks. Turbulence verlieren dabei aber nie für allzu lange die Zugänglichkeit aus den Augen. Es macht einfach Spaß, wie hier einprägsame Gesangslinien auf ambiente Soundscapes, komplexe (Poly-)Rhythmik und abwechslungsreiche Gitarrenarbeit treffen. Orientalisch-balladeskes gibt es hier genauso zu hören (‘Corrosion’) wie ausladende Gitarren-Soli zum Schwärmen (‘Deerosion’).
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Dass weite Strecken des Albums rein instrumental geraten sind, mag im Kontext eines Konzeptalbums vielleicht ungewöhnlich sein, passt aber gut zur Geschichte, in der Roboter mithilfe von Träumen ein Bewusstsein entwickeln sollen. Und auch der Zugänglichkeit tun diese Passagen keinen Abbruch, da sie musikalisch sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Songdienlich ist dies zwar nicht immer, zu technisch abgefahren wird es allerdings auch nie. So viele nicht immer nachzuvollziehende Haken wie in ‘Manifestations’ schlagen Turbulence nämlich nur selten auf “B1nary Dream”. Dass ein Long-Track gleichzeitig abwechslungsreich und nachvollziehbar sein kann, das beweisen Turbulence mit dem fast viertelstündigen Titelstück.
Ein wahrlich variables und mitreißendes Album, im Bereich Prog Metal wohl das Beste, was das erste Quartal 2024 zu bieten hatte.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
Alain Ibrahim
Mood Yassin
Omar El Hage
Anthony Atoui
Diskografie (Studioalben):
“Disequilibrium” (2015)
“Frontal” (2021)
“B1nary Dream” (2024)
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Rezensionen:
“Frontal” (2021)
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von cmm zur Verfügung gestellt.