(40:46, CD, Vinyl, Digital; Vinter Records, 24.11.2023)
Was für eine sich aufbauende Wucht. Die Beschreibung “beautiful and meditative post-metal” trifft auch auf das dritte Album der Osloer zu. Wie viele andere Skandinavier auch haben diese den “true north” in sich aufgesogen und veräußern diesen mit einem majestätischen Soundinferno, das einem Schauer über den Rücken jagt. ‘Rem’ ist der eher zaghafte Opener und die Einleitung zu ‘Amar’, das sich nach und nach zu einem Ungeheuer in Doommetal aufschaukelt, wobei Sängerin Tåran Reindal verhindert, dass die Schwere der Darbietung uns pulverisiert. Ihre fast schon schamanenhaften Vocals, kombiniert mit dem tiefdunklen Soundclash aus Doom und Metal sowie Heavy Growls, machen auch aus “Procession” einen Hort voller düsterer Geheimnisse und Mystiken.
Der mächtige Titeltrack übernimmt die Wucht des Vorgängers und zieht das Tempo merklich an – eine Stampede der Wölfe des Nordens. In ‘Sora’ tröpfeln die Gitarren zu Tårans Leidensweg in postrockigem Fieber, ‘Mesos’ watet einmal mehr durch die Sümpfe Niflheims, wobei uns nur die Vocals der Sängerin noch vor dem Bösen bewahren, das uns mit schweren Riffgewalten nach unten ziehen will, derweil eine Steigerung des Suspense kaum noch möglich scheint. ‘Oreza’ gerät als dunkles Mantra in Post Metal mit fast schon rituellem Charakter, das sich in Rage spielt, ehe uns das fast schon versöhnliche ‘Son’ so etwas wie Heilung und Erleuchtung bringt.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Leonov