(38:15, CD, Vinyl, Digital; Moment Of Collapse Records, 23.06.2023)
Mit ihren immerhin schon sechzehn Jahren Bandgeschichte (das erste Milanku-Demo erschien 2007) gehören die Kanadier sicher zu den Veteranen des Postrock’n Rolls ihres Heimatlandes. Album Nummer Vier, “Monument du non-être & Mouvement du non-vivant”, erschien 2018. Da die Pandemie die Pläne für den Nachfolger um einige Jahre zurückwarf, erscheint “À l’aube” erst jetzt, ganze fünf Jahre später. Was, wird man den fünf hier enthaltenen Songs anhörig, aber sekundär ist, da spätestens in dem Augenblick, in dem man sich in die Soundsphären Milankus einkuschelt, alle widrigen Umstände und das doch recht lange Delay vergessen sind.
In ihren fünf- bis elfminütigen Epen bestimmen auch wieder Extreme, das heißt hoch motivierte Stimmungsschwankungen, die dystopisch anmutenden Szenerien. Rock gleitet in Richtung Metal und wieder zurück, wobei sich der Fünfer aus dem beschaulichen Montreal auch nicht zu schade ist, die Ausuferungen mit reichlich Screams zu würzen (‘À l‘aube; de leurs silences’, ‘À l‘aube; prêchant la mauvaise nouvelle’). Mit dem abschließenden ‘À l‘aube; nous sommes disparus’ wird diese Charaktereigenschaft auf die Spitze getrieben, da die Band in Thus Owls’ Erika Angell wahrhaft meisterliche Unterstützung in den Gesängen erfährt.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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Abbildung: Milanku