(44:03, Vinyl, Digital; This Charming Man Records, 2023)
Der Wechsel von Tonzonen zu This Charming Man Records scheint geglückt, überraschen uns Mouth doch, sonst überaus vielseitig aufgestellt, trotzdem mit ihrem stilistisch vielseitigsten Album. Eines nur muss auf der Agenda stehen – ein gewisses Übermaß an Vintage-Soundgebilden. Mit ihrem vierten Longtimer “Getaway” thematisieren die Kölner “…a musical narrative about a hopeless escape…”, wobei die Titel den Weg dieser Flucht ins Ungewisse liefern – ‘Getaway’, ‘On The Boat’, ‘Asylum Sea’, ‘Purge & Hunt’, ‘Once’, ‘Drowning’. Kein Happy End! Obwohl das Ende mit ‘Drowning’ weniger dramatisch als eher friedvoll erscheint. Bis dahin ist es ein langer, schicksalsbehafteter Weg. Da ist erst einmal der Titeltrack selbst, der als 23-minütiger Trip durch alles kommt, was Mouth war, ist und sein wird.
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Fuzz trifft auf schwere Hammond- und Mellotron-Sounds und Seventies-Feeling aus Psych-, Kraut-, Prog und Heavy-Rock, wobei hinsichtlich des Wendungsreichtums der Track eindeutig progressiv ausgerichtet ist. Hier kommen die Langrillen eindeutig auf ihre Kosten. Danach ist zwar noch nicht alles gesagt, trotzdem sollte man eine Pause einlegen, um aufnahmebereit für das noch Folgende zu sein. Das gerade einmal dreiminütige ‘On The Boat’ kommt als fuzzender Hardrocker mit Uriah-Heep-Drall, das instrumentale ‘Asylum Sea’ als anfangs psychedelische Wabermasse, die sich später in Wolken aus gitarrentechnischen Ovationen auflöst. ‘Purge & Hunt’ macht, dem Titel entsprechend, auf mit einem dramatischen Ende bedachter Hardrocker, ‘Once’ auf Orgel-lastigen Alptraum. Alles in allem ist “Getaway” ein harter Brocken, was vor allem an seiner thematischen und dringlichen Ausrichtung liegt.
Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 12)
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Rezension “Past Present Future (EP, 2019)
Rezension “Floating” (2018)
Rezension “Vortex” (2017)