(24:16, CD (EP), Digital; Toff Records/Just For Kicks, 02.06.2023)
1978 gilt als das Geburtsjahr der britischen Band Pendragon. Hauptverantwortlich dafür, dass die Formation seit Jahren zu den festen Größen im Geschehen des Progressive Rock gezählt wird, ist der aus der englischen Grafschaft Gloucestershire stammende Bandgründer Nick Barrett. Eine Reihe wohl und eingängig klingender und am Ende erfolgreicher Alben ziert den Weg der Musiker bis hin in die Gegenwart. Mit dem im Jahr 2020 erschienen elften Studioalbum “Love Over Fear” vollendeten die Künstler einen ihrer bisherigen Höhepunkte. Vor allem mit der limitierten Version, einem aufwendig illustrierten Mediabook, entstand ein bemerkenswertes Album – und das nicht nur hinsichtlich der Kompositionen. Nach der Pandemie und einem gewissen Stillstand in der Branche, zumindest was die öffentlichen Auftritte betrifft, meldet sich Pendragon als Band jetzt wieder zu Wort. Das heißt aber nicht, dass Keyboarder Clive Nolan und Bassist Peter Gee in der Vergangenheit untätig gewesen wären, da gab es bereits Neues zu vermelden, ob bei Arena oder Peter Gees Solo-Album. Was Pendragon betrifft, muss sich der Fan erst einmal nur mit einem Appetizer zufrieden geben, für ein komplettes Studiowerk reichte es noch nicht ganz. Die 24 Minuten laufende EP ist allerdings nicht minder interessant, auch wenn man mehr fürs Geld erwarten könnte.
In gewohnt hoher Pendragon-Qualität bieten die Musiker den erwartet eingängigen Progressive Rock, wie man ihn bereits seit Jahren gerne live oder per Studiovariante hören möchte. Pendragon, bekannt als Meister des melodischen Neo Prog, wissen auch auf “North Star” mit viel Gefühl und Wohlklang zu gefallen. Die zahlreichen ruhigen, akustisch-symphonischen Passagen werden dabei nur gelegentlich durch kräftigere, dynamischere unterstützt. Was insgesamt für etwas Abwechslung sorgt und als Bereicherung der EP zu verstehen ist. Das dezente aber durchaus gelungene Artwork des Digisleeves mit dem achtseitigen Booklet hinterlässt ebenso einen rundum positiven Eindruck. Verantwortlich für die graphische Gestaltung war, analog zum letzten Studioalbum “Love Over Fear”, Liz Saddington.
Wenn überhaupt etwas an “North Star” zu bemängeln ist, dann sind es die bereits erwähnten knapp 24 Minuten Laufzeit. Über ein wenig mehr, auch bei einer EP, hätte sich ganz bestimmt niemand beklagen wollen.
Fazit: Den britischen Neo Proggern Pendragon ist mit ihrer aktuellen EP “North Star” erneut ein hörenswertes Studiowerk gelungen, das ganz bestimmt bei vielen Appetit auf mehr macht.
Bewertung: 12/15 Punkten (HR 12, KS 10)
Line-up / Musiker
– Nick Barrett / Guitars, Vocals, Keyboard Programming
– Clive Nolan / Keyboards
– Peter Gee / Bass
– Jan-Vincent Velazco / Drums & Percussion
Gäste:
– Johanna Stroud / Backing Vocals, Violin
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Abbildungen: Pendragon/Toff Records