(49:00, CD, Cadot Records, 2014)
Starlight Brigade ist eine 12-köpfige Formation aus Schweden. Ihren Stil beschreibt die Band auf Facebook als Progressive Rock/Crossover. Als Einflüsse nennt man insbesondere Pink Floyd, Led Zeppelin und die Beatles.
Kopf der Band ist der Gitarrist und Keyboarder Anders Nilsson. Er hat alle Stücke auf “Into The Light” komponiert und das Album produziert. Den Gesang teilen sich drei Leadsänger und zwei Background-Sängerinnen. Auch die Instrumente sind über die elf Songs hinweg mit wechselnden Musikern besetzt, die sie alle professionell beherrschen. Das deutet soweit auf ein abwechslungsreiches Album hin. Leider bestätigt sich dieser Eindruck beim Hören ganz und gar nicht.
Abgesehen von der professionellen Produktion lässt sich nicht viel Positives sagen. Das Werk fällt in die Kategorie biederer softer Poprock, der bisweilen die Kitschgrenze deutlich überschreitet. Die Texte tun ein Übriges. Bereits der erste Song ‘This is how it feels’ erinnert unangenehm an Barclay James Harvest zu ‘Life Is For Living’-Zeiten. Dazu gesellt sich im Folgenden ein aufdringlicher weiblicher Background-Gesang mit vielen “Ahs” und “Uhs” aus den Tiefen der Klischee-Kiste. Man gewinnt schnell den Eindruck, dass sich hier eine hauptberufliche Partyband an eigenem Material versucht. Für den Einsatz von drei Leadsängern lässt sich allenfalls mit Jobsharing argumentieren, denn keiner von ihnen verleiht den Songs eine besondere Note. Auf der Instrumentenseite gibt es neben soliden Gitarren jede Menge flächige Keyboardsounds über Standard-Schlagzeug und Bass. ‘Moonlight from a starry sky’ entpuppt sich nach kurzem ‘Shine On You Crazy Diamond’-Intro mit viel Hall und Echo auf der Gitarre als deutlich überzuckerte Ballade. Bemerkenswert ist der Song ‘The Big Deal’, der nach einem akustisch anstrengend gekünstelten Vocalpart in ein ca. vierminütiges Gitarrensolo mündet, das man als den Höhepunkt des Albums bezeichnen darf. Der abschließende Titelsong schießt mit einer Breitseite Schwulst endgültig die Lichter aus.
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Das Etikett Progressive Rock ist hier völlig fehl am Platz. Vermutlich werden sich aber selbst Freunde gediegenen Softrocks àla BJH oder The Moody Blues mit Starlight Brigade nicht enger anfreunden können, zu profillos und schablonenhaft präsentiert sich die Band zumindest zu dieser Phase. Anfang April ist bereits ein neues Album mit dem Titel “Destination Eternity” erschienen. Ob es eine Entwicklung in Richtung Prog gegeben hat? (Rezension dazu folgt, d. Schlussred.)
Bewertung: 4/15 Punkten (DH 4, HK 5, KR 5)