(38:06, Digital; Eigenproduktion, Serotonin Syndrome, 27.01.2023)
Ein Serotoninsyndrom ist die Folge einer Überdosierung durch Antidepressiva. Und auch wenn “Seed of Mankind”, das dritte Album der finnischen Post Metaller, durchaus einen Hang zur Melancholie und Selbstzerstörung hat, und die Aussichten für einen guten Lebensabend auf unserem Planeten aktuell nicht wirklich gut stehen, kann man die Pillen durchaus noch in der Schublade liegen lassen.
Zu Beginn sorgt der Opener ‘Among Others’ mit seinem wütenden, stark vom Black Metal beeinflussten Doom-Sound und mit klirrenden Riffs für Aufmerksamkeit. Der Finnenfünfer agiert im Vergleich zum sieben Jahre alten Vorgänger härter und mit dreis Songs über acht Minuten auch komplexer.
Mit ‘The Pitiful One’, der ersten Singleauskopplung, geht es noch deutlicher in den Post Black Metal und Vergleiche zu Bands wie Uada, Agaloch oder Exgenesis kommen einem aufgrund der schwebenden, kalten Riffs in den Sinn. Titeltrack ‘Seed Of Mankind’ verwirrt zunächst mit einem klassischen Metal-Riff, kehrt aber gegen Ende mit einem überraschenden Shoegaze-Teil zurück in die Spur.
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Gegen Ende überzeugen Serotonin Syndrome bei ‘Dot Marks The Spot’ und besonders bei ‘The End’ mit interessanten Wendungen und einer recht mitreißenden Dynamik.
Die vollends in Eigenregie agierende Band hat mit “Seed of Mankind” eine überzeugende Mischung aus schwarzer Melancholie, aggressiven Wutausbrüchen und leichten, schwebenden Passagen erschaffen und eine Empfehlung mehr als verdient.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Serotonin Syndrome