(43:00, CD, Vinyl, Digital, Freia Music, 24.11.2022)
Flussabwärts findet man das Glück. Sagt man. Weshalb sich besagte Dead Men auf den Weg dorthin machen. Hört man Downriver Dead Men Go, dann bekommt man allerdings das Gefühl, dass sich die Band aus Leiden (das passt ja!) selbst in diesen Zug einreiht. Düster, pathetisch, melancholisch, todtraurig, leidend – man befürchtet tatsächlich, dass sich DDMG ein wenig zu sehr in ihrer schwer inszenierten Traurigkeit eingegraben haben. Der Titelsong, der das dritte Album der Niederländer einleitet, beginnt schon einmal schwermütig metallisch – breiige Keyboards bilden die Basis, auf welche zwei Gitarren Aufbauarbeit leisten können. Das hat schon ein wenig etwas von Paradise Lost – diese Dramatik, dieser Bombast. In der Hälfte des epischen Zehnminüters gibt die Stimmung in Richtung Slowmotion, Sänger Gerrit Koekebakker croont sich in Carl McCoy-Manier durch das zum Großteil aus Downtempo-Absackern bestehende Songmaterial, das Piano tröpfelt unheilschwanger und man ertappt sich dabei, dass man mit der Band mittrauern möchte. Stillleben wie ‘Secret’, ‘Helpless’ und ‘Line In The Sand’ machen mehr auf Gothic denn Metal, wobei der Look auch entsprechend dunkelbunt geriet.
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‘Cruel World’ bringt das ganze Drama auf zwölf Minuten und der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist, sich treiben zu lassen. Oder aber, sich, gleich in den Fluß, den Zug der Dead Men einzureihen. Destination – Unknown.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: DDMG / IDVI / Freia