(41:59; Vinyl, CD, Digital; Metal Blade Records/Blacklight Media Records, 06.05.2022)
Konzeptalben bei Instrumentalbands sind immer so eine Sache, denn komplexe Themen rein musikalisch umzusetzten, das ist schon eine große Kunst. So ist es gut, dass Lieder zumindest Titel haben, anhand derer man erahnen kann, um was es in den Stücken vermeindlich gehen soll.
So ist es auch bei “Statement Of Death”, dem vierten Album der katalanischen Formation Syberia. Eine Band, die schon seit ihren Anfangstagen ausschließlich instrumentale Rock-Musik spielt, sich in den letzten Jahren aber immer weiter in Richtung Post Metal entwickelt hat.
Und das ist gut so, denn die etwas härtere und vor allem drückendere Gangart, die dieses Genre mit sich bringt, passt viel besser zum Konzept dieser Platte als etwa die hellen Klangfarben des Post Rocks, den man noch auf dem 2019er Vorgänger “Seeds Of Change” finden kann. Denn konzeptionell dreht sich auf “Statement Of Seath” alles um die Polizeigewalt gegenüber People of Color in den Vereinigten Staaten. So bezieht sich der Titel des Albums direkt auf einen offenen Brief Barak Obamas, den dieser als Reaktion auf die Tötung von George Floyd verfasst hatte: “My Statement On The Death Of George Floyd”.
So versuchen Syberia Gefühle wie Traurigkeit, Wut, Angst und Verzweiflung mit ihrer Musik zu transportieren. Was allerdings nicht durchgängig gelingt. Denn obwohl die Spanier ob ihrer neu gewonnen Schwere an eine metallisch angehauchte Version von Caspian erinnern, klingen sie in weiten Passagen immer noch viel luftiger, als man es bei der Thematik erwarten könnte. Vielleicht sind es der Überlebenswille und die Hoffnung auf Veränderung bei der farbigen Bevölkerung, die die vielen süßen Melodien und wenigen, aber effektvollen Akustikpassagen repräsentieren sollen. Doch ist das nur eine Vermutung, denn instrumentale Musik lässt viel Platz für Interpretationen.
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Letztendlich ist das aber auch ein stückweit egal, denn das Konzept des Albums alleine ist schon ein starkes politisches Statement des Quartetts. Aber auch die Musik der Spanier ist hörenswert, denn durch das Aufeinandertreffen von Schwere, Atmosphäre und immer wieder aufkommenden Härteausbrüchen, ist “Statement On Death” zu einer kurzweiligen Angelegenheit geworden. Synthie Sounds und vereinzelte Bläsereinsätze gestalten das Album dabei sehr abwechslungsreich. Lediglich die wunderbaren akustischen Passagen, die dem Werk so gut stehen und so schön anzuhören sind, kommen ein wenig zu kurz auf diesem Album. Was schade ist, letztendlich aber wohl dem thematischen Konzept des Albums geschuldet ist.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
Oscar Linares (guitar)
JordiOnly (guitar, synths & programation)
Quim Torres (bass)
Manel Woodcvtter (drums)
Gastmusiker:
Pablo Martín (trumpet)
Mario Membrives (trombone)
Cesc Domènech (tuba)
Diskografie (Studioalben):
“Drawing A Future” (2012)
“Resiliency” (2016)
“Seeds Of Change” (2019)
“Statement On Death” (2022)
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