(19:46, USB Stick, Kassette, Digital, Analog Scum Recordings, 2022)
Wenn der Bergkönig aus seiner Halle in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt ruft, dann können sich die Hörer*innen auf Extravagantes einstellen. Im Zuge der letzten Releases hat sich The Mountain King aus Mainz stets weiter entwickelt und dabei schon lange die Grenzen von Doom, Noise und kontrollierten Störgeräuschen überschritten.
Der größte Ausreißer der jüngsten Diskografie war dahingehend wohl die Electro Punk Kampfansage “C.A.O.S.D.“. Aber auch das aus Palindromen bestehende “WolloW” begeisterte durch eine idiosynkratische Herangehensweise an Musikstile wie Sludge oder Post Rock. Kein halbes Jahr nach Release des letzten Albums steht bereits die nächste, zehn Tracks starke Veröffentlichung in den Startlöchern – der knapp zwanzig Minuten lang andauernde Tsunami aus Hoffnung.
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Was hier auf musikalischer Ebene geboten wird, ist eine weitere Exkursion in unerwartete Gefilde. Als disharmonische, symphonische Gedichte über den Status quo der Menschheit (vgl. Bandcamp Seite) beschreibt Eric McQueen die hier dargebotenen Klanglandschaften. Um mit gängigeren Termini zu arbeiten, kann hier von Soundscapes gesprochen werden, die sich aus Samples und Overdubs zusammensetzen, wobei man letztere in Richtung Drone, Ambient, Rhythm & Blues und im weitesten Sinne noch im Post Rock verorten kann. So entsteht eine benebelte und taumelnde LoFi-Atmosphäre.
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Mithilfe dieser auditiven Mittel erzählt Eric McQueen wortlos, wie er unsere Spezies in den letzten drei Jahren erfahren hat. Obgleich sich zwischen Gier und Kapitalismus, Ungerechtigkeit und Armut, Gewalt, Verzweiflung und Depressionen mannigfaltig Abgründe auftun, ist “Tsunami of Hope” doch ein Hoffnung stiftendes Album. Dass das Positive nicht immer in Sturzbächen kommt, erklärt den Hörer*innen der Titel ‘The Tsunami of Hope comes in Droplets’. Progression braucht auch Geduld.
Das neueste Werk von The Mountain King ist eine angenehme zwanzigminütige Entspannungssession. Der “Tsunami of Hope” tut gut und fließt in leicht bekömmlichen Bewegungen durch die Sinnesorgane. Das LoFi Release erscheint zwischen den monumentalen Alben wie “The Smell of Stars and Vomit” oder “Wicked Zen” etwas verloren und klein, ist jedoch eine nette Abwechslung zwischen den monolithischen Drone-/Doom-Klängen.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Rezension: “WolloW” (2022)
Rezension: “The Smell of Stars And Vomit” (2021)
Rezension: “Wicked Zen” (2020)