(45:21, Vinyl, CD, Digital, Van Records/WKN/Not Just Religious Music, 2022)
Kaum ist die Tinte der Lobhuldigung des neuen DBATICOTLH Live-Albums getrocknet, kredenzt der allmächtige Chef-Redakteur seiner unterwürfigen Mannschaft (Wovon träumst Du nachts!? Aber schön wär’s ja… Die Schlussred.) ein weiteres Output mit Beteiligung der psychedelischen Österreicher zu Rezension.
Diesmal kooperiert die Der Blutharsch (And The Infinite Church Of The Leading Hand) um Mastermind Albin Julius mit dem amerikanischen Dark Country Folk-Musiker King Dude, der u.a. schon mit der Dark Wave-Band Drab Majesty und Chelsea Wolfe gearbeitet hat und zumindest auch den Kunden von Ván Records kein Unbekannter sein dürfte.
Das nun erscheinende Konzeptalbum “Black Rider On The Storm” erzählt die Geschichte eines Bürgerkriegsveteranen, der durch die Welt reist, um die Männer zu finden, die seine Familie ermordet und sein Haus niedergebrannt haben, um sich an ihnen zu rächen.
Auch hier stehen also die fast immer düsteren Texte und Geschichten von King Dude im Vordergrund, begleitet von seiner leichten Johnny Cash-Attitüde. Zu dem lyrischen Konzept gesellt sich der schwere, tranceartige Psychedelic-Sound von DBATICOTLH. Wirklich eingängig ist bis auf das wunderbare ‘The Bitter Cup’ auf dem Album wenig. Vielmehr braucht man Zeit, sich durch diesen abgründigen Klangkosmos durchzukämpfen. Das ist bei Weitem kein Vorwurf, sondern ein Lob. Gerade für das wahnsinnig gute ‘Dead Man’, in dem King Dude und Marthynna quasi ein Duett singen, lohnt sich das Durchhalten.
Bei den Instrumentalstücken ‘The Drifter And The Dog’, ‘Strange Visions’ und dem fulminanten Abschluss ‘Going To The Sun’ dominieren klar DBATICOTLH mit ihrem fesselnden Sound und machen damit das Album sehr speziell, ohne es komplett an sich zu reißen.
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Alles in allem könnte “Black Rider On The Storm” eine Art Soundtrack zu einem düsteren Western sein. Vielleicht auch zu einer neuen Verfilmung des “The Dark Tower”-Materials (Stephen King), in dem sich die Protagonisten in einem dunklen Endzeitszenario zwischen kranken Träumen, Whisky und Wüstensand befinden.
Bewertung: 11/15 Punkten (MBü 11, KR 11)
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Abbildungen: Van Records/WKN/Not Just Religious Music