(42:58, Vinyl/CD/Digital, Epitaph/Indigo Records, 2021)
Wüsste man nicht, dass Thrice ursprünglich aus dem Post Hardcore kommen und diesem auch heute noch fast immer zugerechnet werden, so würde man sie diesem spätestens nach dem Hören von “East/Horizon” wohl kaum mehr zurechnen. Zu marginal sind die Überbleibsel dieses Stils. Nicht mehr als vereinzelte Schatten, die sich hie und da noch einmal über den neu gefundenen Sound legen. Einen Sound, der irgendwo zwischen Indie Rock, Post Rock, Psychedelic und Alternative Prog liegt. Es ist eine Entwicklung, die viele Fans der ersten Stunde wohl nicht mitgehen können, welche für aufgeschlossene Musikfreunde jedoch umso interessanter ist. Vor allem die audiophile Hörerschaft sollte an “East/Horizon” ihre Freude haben, da die Abmischung jedem Instrument den Raum einräumt, der ihm gebührt.
Dies wird schon beim Opener ‘Color Of The Sky’ deutlich, dessen überragender Schlagzeugklang, sowie das überzeugende Spiel von Riley Breckenridge einen umgehend packen. Gepaart mit den sphärischen Synthies des Stückes, sowie Dustin Kensrues angenehm zurückhaltenden, aber immer präsenten Gesang, der in einem unwiderstehlichen Chorus gipfelt, ist es die perfekte Einstiegsdroge.
Auch das leicht verträumt anmutende ‘Scavengers’ dockt schnell an die Nervenrezeptoren des Hörers an, nur dass bei diesem Song die treibenden Bassläufe von Eddie Breckenridge der Transmitterstoff ist. Zudem wird das Stück in seinem Höhepunkt von einem wundervoll proggig-postrockigen Gitarrensolo Teppei Teranishis geprägt.
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Einprägsame Hooklines, die packende Rhythmusarbeit von Schlagzeug und Bass und die beruhigende Stimme Dustin Kensrues prägen auch den weitern Verlauf des mittlerweile elften Studioalbums der Rockband aus Kalifornien, doch langweilig wird es auf der Scheibe nicht.
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Ob ein Rückgriff auf die alten Post Hardcore-Tage, wie das emotionale ‘Set Fire To The Rain’, ein jazzig-balladesk anmutender Ohrwurm wie ‘Northern Lights’, elegisches wie ‘Still Life’, das stark von Radiohead geprägte ‘Robot Soft Machine’ oder das leicht jazzig, post rockige ‘Dandelion Wine’.
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Thrice fahren mit fast jedem der zehn Stücke eine etwas andere Schiene und schaffen es letztendlich doch, ein in sich schlüssig klingendes Album abzuliefern. Einzig das abschließende ‘Unitive/East’ fällt ein wenig aus der Rolle und wirkt wie ein angehängter Hidden Track. Ein Stück, das nicht wirklich wehtut, aber welches den guten Eindruck schmälert, mit dem ‘Dandelion Wine’ den Hörer aus dem Album entlassen hätte.
Bewertung: 12/15 Punkte
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Tracklist:
1. ‘Color Of The Sky’ (4:53)
2. ‘Scavengers'(4:52)
3. ‘Buried In The Sun’ (3:01)
4. ‘Northern Lights’ (3:46)
5. ‘Summer Set Fire To The Rain’ (4:22)
6. ‘Still Life’ (5:14)
7. ‘The Dreamer’ (3:56)
8. ‘Robot Soft Exorcism’ (4:24)
9. ‘Dandelion Wine’ (4:34)
10. ‘Unitive/East’ (3:56)
Besetzung:
Eddie Breckenridge (Bass)
Riley Breckenridge (Schlagzeug)
Dustin Kensrue (Gesang & Gitarre)
Teppei Teranishi (Gitarre)
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