(42:27, Vinyl, CD, Digital, Noisolution / Soulfood, 2021)
Achtung! Bitte einmal alle festhalten, denn jetzt wird es wild. Tschaika 21/16 haben vor fünf Jahren eine dadaistisch-verrückte Fahrt mit der BVG vertont (Link zur Rezension). Nun ist die Zeit gekommen, dass der Irrsinn von “Tante Crystal uff Crack am Reck” um Längen überboten wird. Namensgebend für das zweite Album der Berliner Avantgarde-Lärmbrigade ist die auf dem Cover Artwork sichtbare Bärin “Prinzessin Teddymett”.
Beginnen wir mit den Dingen, die seit Erscheinen des Debüts unverändert geblieben sind:
Wie bereits “Tante Crystal uff Crack am Reck” erscheint “Prinzessin Teddymett” als Schallplatte, CD und digitale Kopie beim Kreuzberger Label Noisolution. Auch die Bandmitglieder Markus “Onkel” Lingner (MEUTE) und Tim Menzel (Rotor) sind wieder mit von der Partie. Trompeter Sören Linke war auf dem letzten Album noch als Gast aufgeführt, wird nun allerdings zur festen Besetzung gezählt.
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Mit der Rolle der Trompete lässt sich direkt die Brücke zu den Veränderungen im Klangbild schlagen. Im Vergleich zum ersten Album gibt es auf “Prinzessin Teddymett” mehr Trompete zu hören. Auch Gesang oder Sprache kommt vermehrt zum Einsatz. Außerdem gibt es mehr Melodie, mehr Krach, mehr Abwechslung, mehr, mehr, mehr… und vor allem mehr Wahnsinn!
Zwee Pils, zwee Mark.
Komm’se rinn, könnse rauskieken!
Tschaika 21/16 klingen auf ihrem zweiten Werk mehr nach Tschaika 21/16 denn je zuvor. Zusammen mit ihrer plüschigen Bärin haben die drei Berliner eine Klangwelt erzeugt, die von Jazz über Noise zu Black Metal grätscht und sich unterwegs an der Cocktailbar bedient.
Die musikalischen Geniestreiche aus Lärm und Irrsinn werden sicherlich viele Hörende vor den Kopf stoßen. Für Freund:innen einer gepflegten Freakshow wiederum ist “Prinzessin Teddymett” ein saftiger Leckerbissen.
Bewertung 13/15 Punkten (RG 13, KR 12)