(37:49; Vinyl, Digital; Jullian Records/Membran, 21.03.2025)
Diesmal sucht die Band den Weg in die Unterwelt Mictlan. Freunde des Azteken-Mythos’ wissen Bescheid. Eine Straßentheatergruppe in Frankreich 2011, riesige Marionetten, eine mystische Geschichte um ein kleines Mädchen und ihren geheimnisvollen Begleiter El Xolo. Diese Reise, die seinerzeit schon Ausgangspunkt zur Inspiration war, wird nun mit dem neuen Album musikalisch aufbereitet. Die gegensätzlichen Kräfte aus Leben und Tod, hell und dunkel sind eh schon immer Inspiration von Xixa, der lateinamerikanische Sound, das Calexico-/Giant-Sand-Moment, die omnipräsente Melancholie, aber auch die verführerischen, immer leicht psychedelisch anmutenden Desert-Pop-Melodien haben auch auf “Xolo” den lieb gewonnenen Charme nicht verloren. Im Gegenteil, der hoch melodische Western Twang, Morricone, Folk und Alternative Country mit allerhand rhythmischen Latino-Pop und sanfter Psychedelia aufgepeppelt, machen erneut mit neun Songs in knapp 40 Minuten einfach nur Spaß beim Hören.
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Neun Songs, die thematisch für die Etappen/Phasen stehen, die diese Reise durch die Unterwelt beansprucht. Klingt alles düster, aber man weiß ja, der Umgang mit dem Tod hat in Lateinamerika andere Züge und wird wesentlich spiritueller und lebhafter gefeiert als in unseren Kreisen. Kommt man zur Musik, darf man sich erneut auf allerfeinst produzierte Songs freuen, die auf eine fast aufdringliche Art und Weise eingängig und poppig sind. Mit dem Desert-/Western-Opener ‘Xoloitzcuintli’ bleibt es noch recht traditionell im Calexico-Stil, das mit wunderschöner orchestraler Wehmut untermalte ‘Find You There’ ist eine schmachtende Neo-Psychedelic-Ballade, die sanft und groovy mit poppigen mehrstimmigen Harmonien weit in die Spät-Sechziger zurückschaut. ‘Apanoayan’ flirrt weiter durch die Wüste, der Sound swingt, groovt und die mysteriösen Flöten verwirren einem den Verstand.
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Man nehme ‘Solo De Galaxia’ oder das folgende, leicht Brit-Pop-lastige ‘It Doesn’t Matter’, wenn einen diese Melodien nicht jagen, diese Grooves einen nicht in Bewegung bringen, dann bist man wohl längst…! Was Xixa mit den Western-Riffs (gepaart mit den eingängigen Pop-Melodien) hier veranstalten, ist sowas von griffig und fehlte Projekten wie Giant Sand und Calexico immer ein wenig. Mit traditionellen, tanzbaren Rhythmen und folkloristischem Psych Pop verzaubert ‘La Danze De Los Jaguares’ und der Abschluss ‘Heart Of The World’ schwebt perfekt aus einem Album raus, welches einfach nur mit tollen groovigen Songs aufwartet. Ich finde keinen Fehler auf dieser Platte, die harmonisch eingängigen Songs verzaubern mit latent dunkler Melodik, bleiben aber in ihrer offenen, optimistischen Art der perfekte Sound für den Sonnenschein da draußen.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
Brian Lopez (Gitarren, Gesang)
Gabriel Sullivan (Gitarren, Gesang)
Jason Urman (Keyboards)
Winston Watson (Schlagzeug, Perkussion)
Hikit Corbel (Bass)
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Rezensionen:
“Genesis” (2021)
Credit: (Jullian Records/Membran, 21.03.2025)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Starkult zur Verfügung gestellt.