(40:10; CD, Digital, Vinyl; Moment Of Collapse Records, 11.04.2025)
Die Rezeptur auf dem dritten Album des Berliner Kollektivs ist klar definiert. Sehr dicht angerührter Post Metal von sanft bis brachial. Fünf Songs in knapp 40 Minuten, schön angezerrt für diese Art Sound in Szene gesetzt. Apokalyptisch, düster und doomig, mit meist mahlend satten Riffs oder wahlweise nebulös postrockig wird das kurzweilige Album zelebriert. “Dislodged” liest sich wie eine zusammenhängende Geschichte, fühlt sich an wie ein durchgehend langer Song. Die Rezeptur in Tempo, der Abfolge, dem Sound-Design ist engmaschig, ineinander verwoben und dicht inszeniert. Klare und ruhige Fragmente sind natürlich vorhanden, setzen temporär gekonnt Akzente, lassen hier und da etwas Luft holen. Die vorrangig präsente Wand aus drückend massiven Gitarren, die sirenenartig schleifend oder trocken und heavy riffen, funktioniert ohne viel Aufhebens über die komplette Länge des Albums. Gerade im Titelsong und im Schluss-Track ‘Foiled’ werfen die Akzente aus Stille und meterhohen Gitarrenwänden hervorragend Kontraste. Die kompakt sludgige Zurschaustellung von doomig schweren Metal-Riffs sind der wiederkehrende Nenner im Sound der Berliner, neben denen die schleifend, lang gezogenen, sehr apokalyptischen Melodien durch ein Vielfaches und zusätzliches Mehr an Gitarren gehörige Verdichtung und Opulenz erhalten.
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Der federnd, sehr speziell vollmundige Bass-Sound-Teppich ist massiv, schleift und zerrt durchs düstere Szenario. Hypnotisch, monoton und durchgehend wolkenverhangen reißt der Himmel im dritten Album der Post-Metaller nur selten für kurze lichte Momente auf. ‘Winded’ mit gelungenem Dynamik-Spiel und ruhigen Parts sei an dieser Stelle hervorgehoben. Abwechslung ist eher Nebensache, eher ein Tunnelblick in Sachen Düsternis, metallisch doomiger Schwere und postrockiger Eleganz und dies alles dicht ineinander verwoben, trifft es auf “Dislodged” ganz gut und ich für meinen Teil finde es angenehm, dass kein Sänger das Terrain niederbrüllen darf. Konsequente Entwicklung (gerade in den kleinen Details) darf man konstatieren, kompromisslos düster und monoton, dicht und brachial steht das Fundament durch die kraftvolle Produktion. Eine Art Soundtrack, der komplett wolkenverhangen und nächtlich anmutet und wenig Licht im finsteren Szenario erlaubt.
Bewertung: 10/15 Punkte
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Line-uUp:
Marius Jung – Guitars
Florian Fricke – Bass
Eric Knoop – Drums
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von ALL NOIR zur Verfügung gestellt.