Noisepicker – The Earth Will Swallow The Sun

Noisepicker - The Earth Will Swallow The Sun (EoM, 21.03.2025) COVER(33:49; Vinyl+CD, Digital; Exile On Mainstream Records/Cargo; 21.03.2025)
Der Name ist Programm. Nichts hierbei ist geschönt, poliert oder retuschiert. Zwar brauchten Harry Armstrong und Kieran Murphy ganze sieben Jahre für ihr zweites Album, aber, Eile mit Weile (Armstrong ist zum Beispiel noch bei wohlfeil sympathischen Institutionen wie End Of Level Boss, Hangnail, Decomposed, The Winchester Club, Earls Of Mars, Blind River und, seit 2021, Orange Goblin anzutreffen). Pathetisch und größenwahnsinnig schon der Albumtitel – “The Earth Will Swallow The Sun”. Und ebenso pathetisch und größenwahnsinnig auch Noisepicker. Anfänglich noch zurückhaltend mit ‘What You Deserve’, einem Dunkelschwarzblueser, der aus den tiefsten Grabkammern des Swamp zu kommen scheint, kommt spätestens beim nachfolgenden ‘Chew’ und ‘Tomorrow Lied The Devil’ die anvisierte Kompromisslosigkeit und Fiesheit, sprich, der namensgebende Noise, zum Vorschein.

Armstrongs Vocals besitzen vor allem in Semi-Grungern wie ‘Leave Me the Name’ einen nicht zu verleugnenden Mark Lanegan (R.I.P.)-Twist, für ein stahlharten Riff wie in ‘What Did You Think Was Going To Happen’ würden Pantera derzeit sicher alles geben. Mit dem abgrundtief düsteren ‘The End Of The Beginning’ hat sich die Sonne dann endgültig verabschiedet, wobei sich der in Richtung Chaos driftende Doomer, gestreckt auf 20 Minuten, auch auf dem letzten Swans-Brocken gut gemacht hätte. Die Verzweiflung scheint hier echt und nicht gespielt und man fragt sich, woher die Wut, woher die Manie… Im Titeltrack ist das Chaos dann perfekt und endgültig, ‘Lorraine In Blood’ scheint ein Abgesang auf Alles, ‘Lunatics’ wirkt wie ein verzweifeltes Aufbäumen gegen das Unumkehrbare. Wenn Noisepicker etwas anpacken, dann richtig!
Bewertung: 11/15 Punkten


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Abbildung: Noisepicker