(21:30; Vinyl, Digital; Pelagic Records, 17.01.2025)
Dass es mit Mourir ein Black-Metal-Act in den Roster von Pelagic Records geschafft hat ist ungewöhnlich, denn das Gros der Bands, die beim Berliner Label unter Vertrag stehen, kann im weitesten Sinne dem Post Metal zugeordnet werden. Da die Franzosen allerdings keinen lupenreinen Death Metal spielen, sondern sich einer dissonanten Variante dieses Genres verschrieben haben, passt die Sache dann aber doch wieder irgendwie, denn all die Pelagic-Bands, die nicht dem Post Metal zugerechnet werden können, haben zumindest etwas Experimentelles an sich.
Als Subscriber der Pelagic-Flatrate ist mir dabei in den letzten Jahren kaum eine Band untergekommen, die bei mir keinen Gefallen oder zumindest Interesse wecken konnte. Bei Mourir allerdings sieht dies anders aus. Zwar treffen die Franzosen in der Black Metal Szene durchaus auf Begeisterung, doch muss man schon aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein, um sich an diesem dissonanten Krach erfreuen zu können. Denn “Insolence” ist nicht einfach das Love-Child aus einer Beziehung zwischen Noise Rock und Black Metal, sondern eine garstige, beklemmende, hochgiftige und abstoßende Kakophonie in Tiefschwarz, zwischen deren beiden einzigen “echten” Stücken ‘Hubris’ und ‘Nemesis’ eine verstörende Klangcollage wie das zweiminütige Interlude ‘Punitive’ geradezu zugänglich wirkt.
Wer bei diesen Klängen nicht zum Psychopathen wird, dem kann auch der Teufel nicht mehr helfen.
Dass das abschließende, entrückte Instrumental ‘Illusions’, das Parallelen zu Aphex Twin und Boards Of Canada aufweist und einem Horrorfilm entliehen sein könnte, am Ende gar für eine Art Entspannung sorgt, das ist dabei das Kurioseste an dieser Scheibe.
Bewertung: 8/15 Punkten
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Besetzung:
Alexandre Berenguer (guitar)
Théophile Antolinos (bass)
Olivier Lolmède (guitar/vocals)
Maël Prêtet (drums)
Diskografie (Studioalben):
“Disgrâce” (2022)
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Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Pelagic Records zur Verfügung gestellt.