Michael Grigoni and Pan American – New World, Lonely Ride
(39:38; CD, Digital, Kranky, 04.04.2025)
Mark K. Nelson (Labradford, Pan American) musiziert auf diesem wirklich schönen, stillen Kleinod mit Michael Grigoni, einem Assistenz-Professor für Religion an der Wake Forest Universität, wo er Religion, Ethik und Politik lehrt. Es geht um tiefe Einblicke, den aktuellen Zeitgeist, Themen wie Alter, Isolation, Einsamkeit und unseren Geist und all dies im Kontext zur Pandemie, den gesellschaftlichen Veränderungen im Allgemeinen. Spannend und wie man es vom ambienten Folk des Projektes Pan American gewohnt ist, driftet und phrasiert man mit ambienten Sounds, Drones/Delays und allerhand spannenden Instrumenten wie Dobro, Lap/Pedal-Steel und Mandoline. Es ist, als würde man im amerikanischen Nirgendwo in einer stillen Meditation auf einer Veranda sitzend in die untergehende Sonne eines heißen Tages hinein träumen, die Zeit um sich herum vergessen und diesen Sound als Kulisse genießen. Es passiert nicht all zu viel, die 40 Minuten schließen für eben genau diesen Moment komplett ein, erzeugen ein kleines sanftes Loslassen. Es fiept, pulsiert und schwebt ätherisch, ohne in irgendeiner Weise zu still und ambient zu sein. Nein, die kleinen Stillleben fordern deine Aufmerksamkeit, sind mit sensiblen Details gespickt und halten die Spannung über die gesamte Albumlänge aufrecht. Als würdest Du an die Hand genommen werden, durchscheint Dich das Ganze mit positiven Energien und Atmosphären, die wie ein Gedanke kommen und gehen.
Harmonisch und friedvoll driftet das Album vor sich hin, eignet sich für eine kleine Meditation, aber auch ein Buch wäre die passende Beschäftigung. Es ähnelt in seiner stimmungsvollen Klarheit so manchem Lanterna-Album, nur dass die wesentlich postrockiger agieren. Alles an dieser Platte ist Einsamkeit und friedliche Stille, lässt sanftes Experimentieren und minimale Dynamiken mitschwingen, die Dich aber nie aus der Ruhe werden reißen können. Nimm exemplarisch ‘Bariton Borderlands’ und lass Dich in gleißendes Morgenlicht führen, es ist einfach nur wunderschön. “New World, Lonely Ride” bietet genau die Art Folk/Drone, der Dich mit Bildern von unendlicher Weite flutet.
Bewertung: 11/15 Punkten (RB 11, KR 11)
New World, Lonely Ride von Michael Grigoni * Pan•American
Line-up:
Michael Grigoni – Pedal Steel Guitar, Lap Steel Guitar, Dobro
Mark K. Nelson – Guitar, Mandoline, Synthesizer
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