(41:42; Vinyl, CD, Digital; Metal Blade Records 11.04.2025)
Was ist denn jetzt los? Habe ich gerade aus Versehen eine neue Platte von Gggolddd aufgelegt? Nochmal nachgeschaut… Nein. Das hier ist tatsächlich die Neue von Messa.
Schon das letzte Album der italienischen Kult-Band hatte ich aufgrund seiner homogenen Melange aus Rock, Prog, Blues, Jazz, Ambient und natürlich Doom in höchsten Tönen gelobt. Und doch setzen Messa mit “The Spin” noch einen auf das 2022er “Close” und seine beiden Vorgänger drauf. Denn obwohl der Begriff Doom Metal für Messa schon immer viel zu eng gefasst war, erweitert das Quartett aus Citadella seinen Sound noch einmal um weitere Facetten. So experimentieren Messa auf ihrem vierten Longplayer mit 80er-Jahre-Stilen wie Dark Wave, Gothic Rock und Post Punk und integrieren diese elegant und geschmeidig in ihren unverwechselbaren Bandsound.
Anfangs allerdings werden die so charakteristischen Doom-Elemente der Band noch etwas zurückgehalten, sodass man den Opener ‘Void Meridian’ wie bereits erwähnt auch leicht für einen Track von Gggolddd halten könnte. Auch das zweite Stück, die Single ‘At Races’, weist größere Parallelen zu The Sisters Of Mercy und Killing Joke auf als zum eigenen Vorgängeralbum.
Spätestens mit ‘Fire On The Roof’ aber hält der Doom Einzug, sodass ein ganz neuer Soundmix entsteht, der die typischen Messa-Elemente mit den düsteren Genres der 80er verbindet und der auch die weiteren Stücke prägt. Egal ob eine Ballade wie ‘Immolation’, jazzige Passagen wie im überragenden ‘The Dress’ oder ein treibender Track wie das Sabbath-lastige ‘Reveal’ – Post-Punk- und Dark-Wave-Elemente prägen das gesamte Album und wurden wunderbar verwoben.
So ist mit “The Spin” ein Album voller Eleganz und düsterer Schönheit entstanden, das – trotz aller Neuerungen – stets authentisch bleibt. Dabei erwecken Messa nicht den Eindruck, dass auf “The Spin” irgendetwas künstlich konstruiert oder erzwungen wurde, sondern sämtliche Stücke in einem organischen Prozess entstanden sind. Und doch steckt in “The Spin” viel mehr Planung und Feinkalibrierung, als man annehmen möchte, denn alleine der Schreibprozess zog sich über sechs Wochen, in denen die Band ihre Stücke tagtäglich weiterentwickelte und immer wieder neu arrangierte.
When we recorded Close back in 2021, we wanted to be all in the same room together. This time we decided to do the exact opposite. We recorded the album in three separate locations and timings. This record has seen a lot of rearrangement of the same musical material to make a coherent work from start to finish. We also aimed at making the songs work with the most minimal structure while trying not to repeat ourselves too much. We applied a simple rule: if you hear the same thing twice it’s enough. Three times? It gets boring.

Mit dem Ergebnis, dass Messas Musik anno 2025 nicht nur stilistisch vielfältiger und abwechslungsreicher geworden ist, sondern auch kompakter und vor allem zugänglicher. Ein Eindruck, an dem selbst ein epischer Long-Track mit leichten Black-Metal-Elementen wie das abschließende neunminütige ‘Thicker Blood’ nichts ändern kann, denn Messa schaffen es mit “The Spin” besser denn je, auch einen Song mit Überlänge abwechslungsreich, interessant und gleichzeitig zugänglich zu gestalten.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Sara Bianchin
Marco Zanin
Alberto Piccolo
Rocco Toaldo
Diskografie (Studioalben):
“Belfry” (2016)
“Feast For Water (2018)
“Close” (2022)
“The Spin” (2025)
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Rezensionen:
“Close” (2022)
“Feast For Water” (2018)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Metal Blade Records zur Verfügung gestellt.