(43:28; CD, Digital; ViciSolum Productions, 18.04.2025)
Die griechische Band speist sich personell aus Musikern bekannter Bands wie Mother Of Millions, POEM oder Tardive Dyskinesia und lädt uns mit “Hamelin” auf eine Reise ein. Mit rein instrumentalen Mitteln – u.a. unter Einsatz von Trompete und Klarinette – wird der sehr rhythmisch, metallische Rock melodisch vorangetrieben. King Garcia klingen wie eine abgefahrene Mischung aus Prog Rock, Post Rock, Metal und Mittelalter Rock, sind doch gerade die eben benannten Instrumente sehr dominant. Metallische Riffs, schön trocken in Szene gesetzt, werden mit einer gehörigen Portion Groove und Melodie positiv und energetisch an den Hörer herangeführt. Dies hat etwas Unmittelbares, Direktes, sehr Energetisches, während die ruhigen Parts sehr atmosphärische Bilder vermitteln. Songs wie ‘Sweat’ sind urwüchsig, frontal, hoch melodisch und rocken sich schnell ins Herz. Ich mag Mittelalter Rock eher gar nicht, hier hat das Ganze einen sehr eigenen Vibe, ‘was Keltisches, etwas was den Hörer pushen möchte, dank metallischem Up Tempo, innehaltend massiven Postrock-Parts, die kurz so richtig schön in die Wall of Sound fahren. Aufwühlende fast Tribal-artige Drums tun außerdem ihr übriges dazu.
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‘Magnolia’ spielt mit Soundtrack-artiger Atmosphäre, taucht hervorragend ab mit Downbeats, integriert die abgefahrenen Fanfaren-artigen Blasinstrumente in einer Weise, die man so nicht oft in Kombination zu rockigen Klängen erleben darf. Das ist schon sehr individuell, kombiniert sich hervorragend mit dieser Art instrumentalen Progressive/Postrock-Sounds. Den Griechen gelingt es, durch und durch stimmungsvoll und majestätisch zu klingen, pathetische Momente zu kreieren und eine ansteckende euphorische Stimmung zu erzeugen.
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Im Info-Text spricht man von der Vermählung der Musik eines Enno Morricone mit dem Heavy Postrock von Russian Circles. Die komprimierte, stoisch rockende Art der Russian Circles ist tatsächlich nicht weit entfernt, nur erzeugen aus meiner Sicht die Instrumente andere Bilder der Herkunft. Der Titelsong ist langsam, massiv, düster, heidnisch irgendwie und voller abgefahrener Melodien dank der Klarinette. Es steckt an, ja es steckt energetisch an, ohne Wenn und Aber.
‘We Echo’ integriert interessante Sprach-Samples, hat somit erneut was Filmisches. Und wird mit viel Dramaturgie zu einem epischen Breitwand-Track, der erneut heldenhaft epische Melodien herbei zaubert, die neben den treibend postrockigen Riffs einfach für ganz individuelle Stimmungen sorgt. Jetzt kommt auch der benannte Morricone-Moment mal so richtig zum Zuge – hört einfach selbst. Mit dem schwermütigen ‘The Day We Lost Everything’ wirst Du erst ruhig und innehaltend, dann voller doomigem Breitwand-Postrock aus einem sehr interessanten Album entlassen. King Garcia sind schwer unterhaltsam, arbeiten mit komplett eigensinnigem Instrumentarium in ihrem kraftvoll Percussion-lastigen Postrock und erzeugen somit cinematische Bilder, die mir so eher selten unterkommen. Sehr spannend und kurzweilig das Ganze.
Bewertung: 11/15 Punkten
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King Garcia are:
Alex Orfanos – Trumpet & Clarinet
Kamil Kamieniecki – Drums
Kornilios Kiriakidis – Bass
Kostas Konstantinidis – Guitar
Guest Musicians:
Konstantinos Lazos – Gaida & Kaval
Iakovos Molybakis – Percussion
Surftipps zu King Garcia:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von ALL NOIR zur Verfügung gestellt.