(41:20; CD, Digital, Vinyl; Napalm Records, 21.03.2025)
Schaut man auf die Folklore, so ist der schwarze Hund auf dem Cover der Überbringer allen Übels, des Dunklen und Schlechten. Das Motiv stammt vom englischen Dichter und Schriftsteller Dr. Samuel Johnson, hat in seiner punkigen Ästhetik was Rohes und Martialisches und wirft somit seine Schatten gekonnt voraus, was die kaputten Sounds der Dänen auf ihrem Debüt “Scandinavian Pain” betrifft. Ähnlich einer verrückten Combo wie Kvelertak spielen die Dänen zwar meist im dreckig aufgewühlten Terrain, nur ist statt deren Metal/Punk-Gemisch hier die volle Schippe aus Doom und Sludge zu vernehmen, mit einem Gift und Galle speienden Gesang obendrauf. Ein kurzes atmosphärisches Intro hüllt uns noch in vermeintlicher Sicherheit, dafür bricht es dann umso brachialer und mit dreckigem Doom’n-Roll in ‘Goblet Of Power’ über den Hörer herein. Sänger Rasmus speit und keift satt, der Sound ist trotz seiner metallischen Schwere irgendwie punkig, roh und hat Rock’n Roll im Blut, auch wenn das Tempo meist eher schleichend daher kommt.
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‘Dead Lover’ ist eine verdammt eingängige, metallisch schmierige Doom-Hymne und wird live garantiert jede Kutte zum Glühen bringen. Knochentrocken heavy, aber hoch melodisch das ganze Szenario, Mitsing-Faktor bei 100. Die alten Helden von Pentagram stehen im doomigen Song-Korsett Pate, hat das rohe Feeling lässige Oldschool-Vibes. Mal eben 18 Sekunden Grindcore in ‘Eating Grapes..’ ist irgendwie funny, ‘Taurus’ mit Ole Lok von Avsky drückt und böllert heavy mit Gift und Galle in den Vocals. Trotz der dreckigen Attitüde haben die Dänen hier sogar einen feinen Hauch Orchestrales untergemischt, was dem rostigen Klang zusätzlich spannende Nuancen verpasst. Am Ende des Songs wird sogar noch kurz, aber ordentlich die dreckig rohe Black Metal-Keule geschwungen, was der Abwechslung ja nicht schaden muss.
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‘Hunab-Ku’ feat. Dale Smith ist die atmosphärische Vertonung des alten Kolonial-Mythos und zeigt die Band mal sanft und düster stimmungsvoll mit Erzählerstimme und ruhigen Sounds. Dies sorgt dramaturgisch für einen wohl gemeinten Break, der das dann folgende, rockig treibende ‘White Dagger’ umso fieser klingen lässt. Steht den Dänen gut, mal im Mid Tempo nach vorne zu klotzen, auch wenn man im Weiteren doch eher die wüste Klotzerei nebst fetten Riffs immer wieder wie einen Eissturm durch den Song ziehen lässt. Primitiv und roh doomt ‘Grim Jesus’ mit strangem Sprechgesang mittendrin, während uns der Rausschmeißer ‘Castle Of Purity’ nochmal so richtig ordentlich mit voller Brachialität an die Wand presst. Ein sehr eigenwilliges, aber spannend rohes Debüt aus unserem entspannt nordischen Nachbarland.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Line-up:
Rasmus Bang – Drums & Vocals
Marc Lennart Christensen – Guitar
Theis Stenberg Thorgersen – Bass & Vocals
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Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Napalm Records zur Verfügung gestellt.