(38:38; Digital; Eigenveröffentlichung; 19.03.2025)
Wo ‘Shortcuts’ draufsteht, sind auch ‘Shortcuts’ drin. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der polnische Multiinstrumentalist Kacper Burda aka Kamyki besinnt sich dabei auf hocheffektive Spannungsbögen, die kaum über die fünf Minuten hinausschießen (‘Resonant Skies’), sich also für Postrock im eigentlich relativ überschaubaren Rahmen bewegen. Kamyki erzählt Geschichten. Geschichten in Instrumental. Und eben diese bewegen sich vor allem in ausufernd-pathetischen Regionen (Titel wie ‘Lucid Dreams About Nothing’, ‘Afterglow’, ‘Resonant Skies’ oder ‘Flying’ spiegeln das hier zu Erwartende dann auch relativ eindeutig wider), die von Momenten in Pink und Floyd bis hin zum Black Emperor dezente Querverweise zulassen.
Ein ‘Unrevealed’ vereint Industrial mit fast schon kompromissloser Härte, ‘Flying’ weithin hallende Melancholie mit einem Meer voller Eiskristalle. ‘Calm Piece’ vermittelt die sprichwörtliche Ruhe, ‚Lucid Dreams About Nothing‘ ganz große Momente artrockender Ekstase. Vielleicht werden aus den “Shortcuts” dann irgendwann “Longtracks”, um die Magie mancher Augenblicke noch länger zu halten.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Kamyki